Reset the Future. Judgement-Day für das Franchise?

Mit Terminator - Genisys erfährt das Franchise rund um John Connor und den T-800 sein Reboot. Gleichzeitig erweitern wir bei pressakey.com unseren Filmbereich und das bisherige Repertoire um Filmkritiken und werden euch zukünftig gelegentlich zu den aktuellen Kinofilmen raten – oder auch nicht. Den Auftakt macht der fünfte Ableger der Terminator-Reihe, in dem Arnold Schwarzenegger wieder mit von der Partie ist. Ob der Film auch andere Qualitäten hat, erfahrt ihr in meiner Review.

Terminator - Genisys spielt in einer alternativen Zeitperiode zu den beiden Klassikern Terminator und Terminator 2 – Tag der Abrechnung. Soll bedeuten, dass die Geschichte zwar ihre Ähnlichkeit zum Original hat (dazu nachher mehr), diverse Vorkommnisse jedoch zu Änderungen im Verlauf der Geschichte geführt haben. Demnach wird Kyle Reese von John Connor ebenfalls ins Jahr 1984 in der Zeit zurückgeschickt, um Sarah Connor vor den Maschinen zu schützen, allerdings erwartet nicht nur Kyle, sondern auch den Zuschauer ein etwas anderes Szenario, als sich vermuten ließe.


Nach dem Trailer ist nach dem Film?



Als ich vor gut einem halben Jahr den Trailer zu Terminator: Genisys gesehen habe, war ich ziemlich verärgert. Zum einen darüber, dass die Geschichte nach Terminator - Salvation nicht fortgeführt wird und zum anderen darüber, dass mich der Trailer selbst schwer enttäuscht hat: zu viel Action, zu viele Effekte, zu viel Transformers. Außerdem wurde – wie bereits im Trailer zu Terminator 2 – Tag der Abrechnung – viel zu viel gespoilert. Solltet ihr also nach der Kritik in Erwägung ziehen, den Film anzusehen, dann verzichtet bitte auf den Trailer. Nichtsdestotrotz wollte ich dem Film eine Chance geben, denn auch der Trailer hatte seine hellen Momente, wie z.B. (so viel Spoiler – weil Teaser – darf sein) als Arnie auf sein Alter Ego trifft oder Emilia Clarke – ja, der Satz endet hier!




Déjà-vu



Fans des Originals werden zumindest die ersten vierzig Minuten ihre Freude haben, denn nach etwas zu CGI-lastigem Zukunftsgeplänkel (für meinen Geschmack) gibt es einige Anspielungen auf den Klassiker aus dem Jahre 1984, die wirklich Spaß machen. Sowohl das Modell 101 als auch Kyle Reese werden in das Jahr 1984 zurückgeschickt, wo sie in gewohnter Umgebung, aber unter anderen Umständen, ankommen. Mehr verrate ich nicht.


Starker Auftritt



Nicht nur Arnie überzeugt mit viel Witz und Sympathie. Ganz besonders Emilia Clarke hat mich wirklich positiv überrascht. Nachdem ich ihr im Trailer die Rolle der Sarah Connor nicht abkaufen wollte, wurde ich durch den Film eines Besseren belehrt. Ich möchte sogar behaupten, dass sie die bisher coolste und vor allem "angenehmste" Sarah Connor ist, welche im Terminator-Universum bisher existiert hat. Im Original war sie die klassische "damsel in distress" und ging einem – ehrlich gesagt – ganz schön auf die Nerven. Im zweiten Teil war sie die hysterische Powerfrau mit Guerilla-Ambitionen und in der Serie Terminator: Sarah Connor Chronicles die überbesorgte Mutter. Gut, ich wäre wahrscheinlich auch etwas aufgebracht, wenn mein Sohn sich zu einer Maschine hingezogen fühlen würde, die technisch noch fortgeschrittener und gefährlicher ist als das Nokia 3210 unter den Terminatoren – der T-800. Zurück zu Emilia Clarke, der neuen Sarah Connor: Sie ist frech, kann kämpfen und sieht verdammt gut aus – deal with it!


Es knallt, es brennt, es terminiert



Nach dem wirklich guten ersten Drittel driftet der Film in eine langweile Abfolge unnötiger Actionsequenzen ab – Michael Bay lässt grüßen – und selbst die hat der Trailer nahezu alle schon gespoilert. Zudem wirkt der ganze Plot ziemlich "albern" im Vergleich zu den Vorstellungen und Visionen, die James Cameron seinerzeit noch hatte. Trotzdem vermag der Film zu unterhalten, denn so unnötig viele Actioneinlagen auch sind: Sie erfüllen die wenig anspruchsvollen Bedingungen moderner Actionfilme – sie sind schnell und laut.

Fazit von Kai:

Wer sich entweder vor der aktuellen Hitzewelle in ein klimatisiertes Ambiente flüchten möchte, einfach nur Unterhaltung à la Arnie sucht oder das Terminator-Franchise mag, aber nicht liebt, dem kann ich guten Gewissens zum Kinobesuch raten. Wer sich aber wirklich in die Welt James Camerons verliebt habt, der belässt es besser bei den beiden Klassikern.

Versteht mich nicht falsch: Terminator - Genisys ist keineswegs ein schlechter Film. Aber prinzipiell sind das die Transformers Filme auch nicht. Von einem neuen Terminator und ganz besonders von einem Reset hätte ich jedoch mehr Inhalt mit Kult-Ambitionen erwartet, welche ich so in anderen Actionfilmen noch nicht gesehen habe.

Wir danken Paramount Pictures Germany für die Einladung zur Film-Pressevorführung.


Terminator GenisysFilmkritikFilm-Review
  • Terminator: Genisys
  • Regie:Alan Taylor
  • Schauspieler:Arnold Schwarzenegger, Emilia Clarke, Jai Courtney ...
  • Genre:Action, Sci-Fi
  • Kinostart:9. Juli 2015

Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: HerrBeutel ... und 5 Gästen.
  • Philipp
    #1 | 10. Juli 2015 um 14:55 Uhr
    Linda Hamilton war alles, aber keine "Damsel in Distress" oder gar eine hysterische Powerfrau. Sie war es, die im ersten Teil sich selbst rettet, weil ihr männlicher Beschützer dazu nicht in der Lage war. Sie hat danach sich alles (Waffentraining, Guerilla-Taktiken, Überleben, ...) selbst beigebracht bzw sich ausbilden lassen. Hysterisch war sie nur wegen den Medikamenten in der Psychatrie.

    Sarah Connor war neben Ripley mit eine DER prägenden Frauenfiguren des 80er-Actionkinos.

    Ansonstne mach ich bisher einen Bogen um den neuen Terminator. Habe vor kurzem erst alle Vorgänger geschaut und mir ist wieder bewusst geworden, wie rapide die in der Qualität sinken.

    Terminator 2 > Terminator > Terminator 3 >>>>>> Terminator Salvashit.

    Da der aktuelle Teil nur in 3D hier läuft, kann ich sehr gut darauf verzichten. Außerdem ist Jai Courtney immer ein Garant dafür, Serien komplett kaputt zu machen (siehe DIE HARD). Zumindest fällt mir kein Film ein, in dem er mitspielt, der nicht mittelgroße bis gigantische Kacke war.  

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