Warp - Review

Vor einigen Tagen (genauer am 15. Februar, meinem Geburtstag) hat der Debüttitel des kanadischen Entwicklerstudios Trapdoor die XBOX Live Arcade House Party eröffnet und dürfte vielleicht nach wie vor bei recht wenigen von euch auf dem Zettel stehen. Es handelt sich dabei um einen Genremix aus Puzzle- und Stealth-Spiel, in dem ihr den außerirdischen Zero mit Hilfe diverser Fähigkeiten durch eine Forschungseinrichtung manövrieren müsst. Dabei liegt es an euch ob ihr die Forscher und Militär-Einheiten in der Anlage tötet oder euch eher heimlich still und leise aus dem Staub macht.

Das Ausgangsszenario ist denkbar simpel und dürfte einem schon Mal irgendwo begegnet sein. Ein paar Forscher haben den Außerirdischen Zero mitten in der Wildnis entdeckt und für interessant befunden, so interessant, dass sie ihn direkt in ihre Forschungseinrichtung mitnehmen und mit diversen Versuchen und Tests beginnen. Bei einem dieser Tests gelangt Zero jedoch wieder an seine Energiescheibe und erhält somit seine erste Fähigkeit namens "Warp". Damit kann er sich durch Wände, in verschiedene Objekte oder gar Menschen teleportieren und diese sogar zum Platzen bringen. Scheinbar ist er auch nicht der erste seiner Art in dieser Anlage, wie ihm ein elektronischer Freund mitteilt. Es gilt also, seine Artgenossen zu suchen und aus der Forschungseinrichtung zu entkommen.

Ihr wandert dabei per schräger Vogelperspektive durch die verschiedenen Gänge und versucht den Soldaten, Robotern und Selbstschussanlagen auszuweichen. Zunächst steht euch dabei zwar nur die "Warp"-Fähigkeit zur Verfügung, im späteren Verlauf des Spiels lernt ihr aber neue Fähigkeiten hinzu und könnt bestehende an bestimmten Punkten aufwerten und erweitern - z.B. "Echo" womit unser kleiner Freund eine Kopie von sich erstellen kann. Der geschickte Einsatz aller Alien-Fähigkeiten führt schließlich zum Erfolg. Durch das Aufsammeln sogenannter "Grubs", die so aussehen wie rosa Wackelpudding, sammelt ihr die notwendigen Punkte für diese Aufwertungen - insgesamt gibt es 66 im gesamten Spiel zu sammeln, es erübrigt sich zu erwähnen, dass einige nicht so einfach zu erreichen sind.


Warp
Warp


Was zunächst recht knuffig und relativ einfach von statten geht, wird dabei immer anspruchsvoller und kniffliger - gleichzeitig werden die Lösungswege umfangreicher und bieten stellenweise Alternativen an. Tötet ihr die Wachen oder sucht ihr euch einen lautlosen Weg? Laut den Entwicklern kann man das Spielziel auch vollkommen gewaltfrei erreichen, was jedoch nicht so einfach werden dürfte. Zwischendurch dürft ihr auch separate Challenges antreten, bei denen es z.B. darum geht sich so schnell wie möglich durch ein Gebiet zu teleportieren oder eine bestimmte Anzahl an Gegnern zu vernichten. Natürlich dürfen auch widerspenstige Zwischenbosse und ein knackiger Endgegner nicht fehlen.

Leider verhindert die Steuerung stellenweise ein präzises Stealth-Manöver oder sonstige Einlagen, vor allem wenn es auf ein gutes Timing ankommt. Da sich der Schwierigkeitsgrad nicht anpassen lässt, müssen einige Passagen womöglich mehrmals versucht werden, zum Glück sind die Checkpoints recht fair gesetzt - dennoch besteht stellenweise ein gewisses Frustpotential. Optisch reißt das Spiel zwar keine Bäume aus, für die Spielidee und das Gameplay ist die Grafik jedoch vollkommen ausreichend, zumal ein paar Zwischensequenzen hier und da für Auflockerung sorgen.

Für 800 Microsoft Punkte erhaltet ihr einen ziemlich spaßigen Titel, der euch rund 6+ Stunden auf Trap halten dürfte. Mitte März (also demnächst) wird das Spiel auch für die PlayStation 3 (PSN) und den PC als Download-Titel erscheinen. Dank XBLA-Demo können Interessierte XBOX 360-Besitzer bereits jetzt mal reinschnuppern und dann entscheiden.



Kithaitaa

Fazit von Darius:

WARP präsentiert einen putzigen Alienkameraden, der euch recht fix seine düstere Seite zeigen wird, und damit wohl auch die USK verschreckt hat, die gleich zur USK18-Kelle gegriffen hat. Die Splatterelemente im Spiel braucht man nicht wirklich, schaden aber auch nicht - maximal EA, die mit einer USK12-Einstufung sicherlich mehr Käufer gefunden hätten, aber sei's drum. Der Kern des Spiels ist dabei viel interessanter und macht auch ziemlichen Spaß, obwohl man sich bei manchen Passagen und Rätseln auf Frustmomente einstellen sollte. Insgesamt macht das Spiel von Trapdoor aber einen guten Eindruck und bietet genug Abwechslung um mit 800 MS-Punkten bzw. knapp 8 Euro auch als interessant bzw. vertretbar zu erscheinen, zumal man doch locker 6 Stunden Spielspaß geboten bekommt, wenn man auf Puzzle-Action steht.

Besonders gut finde ich ...
  • Zero
  • Rätsel & Gameplay
  • Schwierigkeits-/Herausforderungs-Grad
  • Spielzeit
  • Preis-/Leistungsverhältnis
Nicht so optimal ...
  • Unnötiger Pseudo-Splatter (dadurch USK18)
  • Trial-Error-Retry Passagen
  • Endboss

Darius hat Warp auf der Xbox 360 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Electronic Arts zur Verfügung gestellt.

Warp - Boxart
  •  
  • Entwickler:trapdoor
  • Publisher:Electronic Arts
  • Genre:Puzzle
  • Plattform:PC, PS3, Xbox360
  • Release:15.02.2012
    (PC) 13.03.2012
    (PSN) 14.03.2012