Mass Effect 3 - Review

Der Tag des jüngsten Gerichts ist gekommen. Die Apokalypse bricht über die Erde herein. Es ist der Tag, den niemand hatte kommen sehen, und der Tag, der für viele einen schrecklichen Tod bedeutet. Nachdem es in Mass Effect 1 und 2 noch ruhig zur Sache ging und man sich ein kleines Team zusammengesucht hat, wird Commander Shepard in Mass Effect 3 endgültig auf die Probe gestellt: Wird er die gesamte Galaxie - und mit ihr auch die Erde und Millionen Menschenleben - vor den gigantischen Reapern retten können, die drohen, alles organische Leben zu vernichten? Und wird BioWare es schaffen können, die Serie zurück zum Rollenspiel zu führen? Ich habe den Weltuntergang miterlebt und berichte live aus der Normandy. Um mich herum herrscht Chaos ...

Es fällt schwer, angesichts dieser Übermacht noch an den Sieg des Lebens zu glauben. Bereits der Einstieg verdeutlicht die militärische und moralische Überlegenheit der Reaper: Man wird auf der Erde zu einer Sitzung mit dem Rat gebeten, hat gerade einmal zwei, drei Worte gewechselt und schon bricht die Hölle über den Planeten herein. Riesige, insektenähnliche Maschinen gleiten vom Himmel herab, ein grässliches Geräusch ertönt und zack - der rote Laserstrahl der Reapers schlägt in dem Gebäude ein, die Decke bricht zusammen, überall wird geschrien und geweint. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hat, blickt Shepard aus dem zerbrochenen Fenster. Alles, was er und ich als Spieler sehen, sind Chaos und Zerstörung. Die Apokalypse hat die Erde erreicht. Und damit nicht genug, denn das erklärte Ziel der Reaper ist nicht etwa nur die Vernichtung der Menschheit, sondern die jeglichen organischen Lebens. Es gibt nur eine Möglichkeit: Commander Shepard muss die Erde verlassen und in entfernte Welten reisen, um alle Völker dieser Galaxie zu vereinen und zum Kampf gegen die reaper'sche Übermacht zu rüsten.


Mass Effect 3


Apocalypse Now. Die Galaxie wird bedroht - und nur einer kann sie retten.



Woher kommen die Reaper, wer sind sie überhaupt und warum wollen sie alles organische Leben vernichten? Lange Zeit sind die "alten Maschinen" ein großes Mysterium - erst als es Richtung Ende zugeht, wird man über sie und ihre Absichten aufgeklärt. Generell werden viele Fragen erst in den letzten Stunden des Spiels beantwortet. Was will Cerberus von den Reapern? Warum kapselt sich die Terror-Organisation so von der Rettungsmacht ab? Wer ist der an Raiden erinnernde und Schwert schwingende Cyber-Ninja? Die Story schafft es - wie es sich für ein Mass Effect und ein Bioware-Spiel gehört, über lange Zeit zu fesseln, man ist gespannt darauf, wie es weitergeht. Ich habe meinen Commander Shepard verbessert und verbessert, immer neue Abenteuer erlebt und Aufträge erfüllt, bis ich letztendlich das große Finale erreicht habe und meine letzte Entscheidung treffen durfte. Mit Sicherheit habt ihr mitbekommen, was derzeit in der Mass-Effect-Fangemeinde vor sich geht: Tausende Spieler unterzeichnen Petitionen, wünschen sich ein neues Ende, haben allen Ernstes fast 50.000$ gespendet, um Bioware umzustimmen. Was das zu bedeuten hat, ist klar: Der Abspann polarisiert. Und ich kann die Beschwerden durchaus nachvollziehen. Aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag.

Fest steht jedenfalls, dass Bioware mit Mass Effect 3 eine Weltraum-Saga zu Ende bringt. Von daher sollte es selbstverständlich sein, dass der Story große Bedeutung zukommt - und natürlich sollten auch meine Entscheidungen von früher eine Rolle spielen. Umso enttäuschender ist es aber, dass diese ausgerechnet im Finale plötzlich völlig unwichtig erscheinen. Ganz gleich, was man in Mass Effect und Mass Effect 2 getan hat, im dritten Teil ist es auf einmal belanglos und nebensächlich. Ob ihr die Rachni-Königin in der Serienpremiere getötet habt oder nicht - es ist in Mass Effect 3 völlig egal! Und das, obwohl die Rachni durchaus eine tragende Rolle spielen! Leider ist das nicht nur bei den Rachni so, sondern auch in vielen anderen Fällen, die ich hier aufgrund Spoiler-Gefahr nicht nennen werde. Aber grundsätzlich scheint Bioware das Finale von den beiden Vorgängern isoliert zu haben. Wer seinen Shepard importiert, bekommt immerhin nur diejenigen zu Gesicht, die die Vorgeschichte überlebt haben - im Abspann tauchen aber dann doch Figuren auf, die eigentlich überhaupt nicht da sein dürften. Es ist schon schade, dass Bioware ausgerechnet im eigentlich großen Finale so offensichtlich schlampt.


Mass Effect 3


Das Rollenspiel kastriert, der Shooter stagniert. Die Action als Stolperstein?



Wer Mass Effect 3 spielt und die Vorgänger kennt, wird sich teilweise nicht mehr zuhause fühlen. Das liegt nicht nur an der mangelhaften Verknüpfung mit den ersten zwei Teilen, sondern auch an der generellen Spielausrichtung. War Mass Effect damals noch ein spannender Hybrid aus vielschichtigem Rollenspiel und brachialem Shooter, ging man bereits im zweiten Teil mehr in Richtung Action - und im Finale reduziert man das Rollenspiel auf Waffenmodifikationen und Ausbilden spezifischer Kräfte. Vorbei die Zeiten des Inventars und des teilweise freien Spieldesigns! In Mass Effect 3 spielt ihr nicht die Hauptrolle - sie wird euch vorgegeben. Nichts zeigt das deutlicher als die Konzentration des Gameplays auf Shooter-Passagen. Teilweise geht Bioware sogar so weit und hetzt einem nicht enden wollende Gegnerwellen auf den Hals, eine nach der anderen und jede scheint noch blöder als die vorige zu sein. Taktik spielt keine Rolle mehr - entscheidend ist nicht das Flankieren, die Kraft-Kombination oder das Kommandieren des Squads, sondern der Headshot. Es ist schade, dass Bioware Mass Effect 3 nun in den Ring mit den übermächtigen Gears of War & Co. schickt. Denn wer den puren Actionweg wählt, muss sich auch mit der starken Konkurrenz messen - und da geht Mass Effect gnadenlos unter.

Es sind nämlich nicht nur die furchtbar lästigen Gegnerhorden, die die Atmosphäre teilweise ruinieren und die das Ballern zur Routine verkommen lassen - es ist auch die Tatsache, dass die Feinde nichts im Hirn haben. Man fühlt sich fast wie in einem Left 4 Dead, in dem einem schleimige Zombies entgegenrennen. Der kleine Unterschied ist dabei nur, dass es sich bei den Gegnern in Mass Effect 3 nicht um verblödete Untote, sondern um hoch gebildete Geth oder um technisch eigentlich unschlagbare Reapertruppen handelt - und das passt einfach nicht in das Bild des Universums, das Bioware sonst so wunderbar inszeniert. So oder so sind die überstrapazierten Ballerpassagen nicht ausgereift, denn neben dem Design sorgt auch das Gameplay selbst für Abzüge in der A-Note. Shepard springt einfach nicht in Deckung, wenn ich ihn dorthin schicke - das Coversystem leidet immer noch unter einer hakeligen Abfrage. Es nervt einfach ungemein, wenn man hinter Objekten in Deckung gehen möchte, und Shepard stattdessen mitten ins feindliche Kreuzfeuer springt. Leider passierte das in meiner etwa 30 Stunden Spielzeit viel zu häufig, als dass ich es einfach ignorieren könnte. Hätte ich Mass Effect 2 gerade noch als Rollenspiel mit Shooter-Mechanik abgestempelt, sehe ich Teil 3 als Shooter mit eingestreuten RPG-Anteilen, die so gering sind, dass sie kaum auffallen - kein Wunder, dass die spielerischen Schwächen plötzlich so in den Vordergrund treten. Apropos Fokus auf Ballern: Bezeichnend auch, dass man zu Beginn einen reinen Actionmodus anwählen kann, in dem Dialoge als Zwischensequenzen abgespielt werden. Deutlicher kann man das Rollenspiel nicht zur Seite schieben.


Mass Effect 3


Wer Entscheidungen fällt, muss Konsequenzen tragen. Wer keine fällt - der nicht.



Leider ist es sogar so weit gekommen, dass der durchschnittlichen Action nicht nur das Rollenspiel, sondern auch die Freiheit der Story-Gestaltung zum Opfer gefallen ist. Mass Effect hatte sich für mich immer auch dadurch ausgezeichnet, dass ich Entscheidungen treffen durfte und am Ende auch die Konsequenzen dafür tragen musste. Auch im dritten Teil gibt es noch einige dieser Entscheidungen, aber insgesamt sind es einfach zu wenige. Ich kann mich gerade einmal an 2-3 quälende Situationen erinnern, in denen ich gezögert habe, bevor ich mich festgelegt habe. Diese Momente sind es, die das Spiel am Leben halten - sie lassen den langweiligen Shooter plötzlich zum berührenden Kino-Erlebnis aufsteigen. Bioware stellte mich vor schreckliche Herausforderungen - ich musste mich sogar zwischen zwei Völkern entscheiden, von denen nur eines überleben konnte. Warum gibt es nicht mehr solcher Situationen, warum werde ich nicht öfter so ins Geschehen mit hineingezogen? Es hätte Mass Effect 3 die Dramatik und Spannung geschenkt, die ich über weite Strecken vermisst habe, denn abseits der Hauptstory wird einem viel zu wenig geboten. Die Nebenmissionen sind langweilig und abwechslungsarm, die Citadel eine leblose Requisite - nur die Mainquest kann erzählerisch begeistern.

Generell scheint Mass Effect mit dem dritten Teil an Emotionen verloren zu haben. Und das ist gerade deshalb schade, weil man noch viel mehr Grund zur Trauer hat als in den Vorgängern - im großen Finale erlebt man hautnah mit, wie langjährige Freunde und Partner grausame Tode sterben. Diese Szenen werden in meist hervorragenden Videos gezeigt und mit einer melancholischen Melodie unterlegt. Es ist auch nicht der Moment des Todes, den ich kritisiere - es ist das, was danach kommt. Danach kommt nämlich nichts! Es folgt keine Beerdigung, kein Bedächtnis, noch nicht einmal wirklich erwähnt werden diejenigen, die aus dem Leben geschieden sind! Für ein Mass Effect empfinde ich das als absolut inakzeptabel - vor allem, weil sich Shepards Träume, in denen er stets den Tod eines Kindes miterlebt, sich prima dafür angeboten hätten. So verabschieden sich alte Freunde, ohne wirklich Adieu zu sagen. Was ebenfalls an der Atmosphäre kratzt, sind die Gesichtsanimationen, die jedenfalls bei Shepard so gut wie nicht vorhanden sind. Klar, er kann den Mund öffnen und schließen und die Lippen etwas verzerren. Aber es wirkt einfach fehl am Platz, wenn er nach einem Sieg über einen Reaper keine Miene verzieht und den gleichen Eindruck hinterlässt wie nach einem tragischen Todesfall. Ich erwarte kein L.A. Noire. Trotzdem ist es schade, weil die Stimmung spürbar darunter leidet. Was für die nötige Atmosphäre sorgt, sind eher die Kameraführung und die sehr guten Dialoge - und die tolle Musik.


Mass Effect 3


Wenn der Soundtrack des Krieges erklingt, beruhigen sich die Gemüter.



Ich mochte schon die Soundtracks der ersten beiden Mass Effects, aber erst im dritten Teil zeigt Bioware, was deren Komponisten können. Euch erwarten brillante Melodien, teils traurig, teils fröhlich, teils beängstigend, teils hoffnungsvoll. Schon das Stück, das während des Titelbildschirms erklingt, ist ein Genuss für die Ohren. Bitte klickt das nicht weg - ihr müsst ein wenig warten, bis der Gänsehaut-Moment einsetzt. Dieses Lied ist das beste, was die Serie bisher hervorgebracht hat! Und auch die deutsche Sprachausgabe ist verdammt gut gelungen: Sowohl Commander Shepard als auch die anderen Charaktere klingen ungemein glaubwürdig und sympathisch - so gehört sich das. Wer mag, kann auch auf die englische Synchronisation zurückschalten, die ist auf der PS3-BluRay direkt dabei, X360-Spieler müssen sie erst herunterladen. Aber ganz egal, ob ihr nun die deutsche oder englische Variante wählt - beide Versionen überzeugen rundum. Grundsätzlich ist Mass Effect 3 in Sachen Sound verdammt gut geworden. Neben dem hervorragende Soundtrack machen nämlich auch die Waffensounds einen guten Eindruck und hinterlassen ordentlich "Rumms!", während einem das schreckliche Geräusch der Reaper-Angriffe einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Nach einiger Zeit nervt es aber.

Für diejenigen, die Mass Effect 3 auf der Xbox 360 spielen, haben Bioware und Microsoft ein besonderes kleines Feature im Gepäck. Das Spiel unterstützt nämlich die Spracherkennung via Kinect (siehe Trailer). Das hört sich anfangs vielleicht blöd an - wer braucht schon Spracherkennung in Mass Effect? -, macht allerdings durchaus Sinn und gestaltet den Spielfluss teilweise angenehmer und bequemer. Man kann seinen Teamkollegen nämlich einfache Befehle geben, die auch sehr gut erkannt werden. So muss man nicht immer umständlich ins Fähigkeitenrad schalten, um Liara beispielsweise Singularität aktivieren zu lassen - es geht auch einfacher, indem man einfach "Singularität" ausruft. In den meisten Fällen führt Kinect die Aktion dann zuverlässig aus. Aber Vorsicht: Wer Wellensittiche bei sich im Zimmer hat, wird womöglich Probleme bekommen. Bei mir war es jedenfalls so, dass das Gezwitscher Kinect alle 30-40 Sekunden irgendwas mitgeteilt hat, was für mein Ohr nicht hörbar war - meistens war es "Warp" ...




Galaxy (is) at War: Vier tapfere Kämpfer gegen 100.000 Opfer



Als Zugabe neben der Kampagne, in der man gut und gerne um die 50 Stunden verbringen kann, bietet Mass Effect 3 noch einen kooperativen Multiplayermodus für vier Spieler, der sogar aktiv die Geschehnisse im Solomodus beeinflusst - je nachdem, wie gut ihr seid, verbessern sich nämlich eure Chancen auf ein erfolgreiches Kampagnen-Ende. Allerdings hätte Bioware die Energie, die in den Multiplayer geflossen ist, lieber in die Kampagne investieren sollen. Denn so unterhaltsam es auch ist, sich mit drei anderen gegen bis zu elf feindliche Wellen zur Wehr zu setzen - im Endeffekt ist der Spielmodus überflüssig, zumal er aufgrund der nicht ganz ausgereiften Shooter-Mechanik lange nicht mit dem Horde-Modus aus Gears of War 3 mithalten kann. Immerhin gibt es ein eigenes Levelsystem und wer mag, kann sogar als Turianer oder Kroganer losziehen - das ist schön, das gestaltet den Multiplayer attraktiv. Aber gerade angesichts der verhältnismäßig schwachen Qualität der Kampagne hätte sich Bioware lieber gegen einen Multiplayer entschieden und mehr am Solo-Abenteuer gefeilt.
Tim

Fazit von Tim:

Der moderne Gamer will nur noch ballern. Ihn interessiert keine Interaktion in den Dialogen oder Zwischensequenzen. Er mag keine Entscheidungen mehr treffen, keine Ausrüstung mehr konfigurieren, keine Minispielchen mehr sehen. Im Optimalfall steht nichts mehr zwischen ihm und den fast unerschöpflichen Gegnerwellen. Ist das die Zukunft des Spielemediums? Ist das die Zukunft von Mass Effect? Nein! Ich will keinen Third-Person-Shooter haben, der nach außen hin als Rollenspiel angepriesen wird! Ich wünsche mir die Spannung des Augenblicks bei den Gefechten gegen wenige Gegner zurück - hinfort mit diesen hirnlosen Feindeshorden! Ich möchte wieder von der Geschichte gefesselt werden, ohne mich durch zahllose todlangweilige Kämpfe quälen zu müssen - gebt mir mehr Story, mehr Emotionen, mehr Dramatik! Ich will Entscheidungen fällen und die Konsequenzen tragen - und das nicht nur drei oder vier Mal in 20 Stunden Spielzeit! Ich suche mein eigenes Abenteuer mit meinem persönlichen Shepard - eines, auf das ich auch abseits der Kämpfe Einfluss nehmen kann! Und vor allem erwarte ich von dem Finale einer Rollenspiel-Trilogie auch mehr Rollenspiel als nur das Modifizieren von Waffen, Rüstung und biotischen Kräften. Natürlich hat mir Mass Effect 3 unter dem Strich Spaß gemacht, natürlich haben mich diverse Momente tief berührt - natürlich ist Mass Effect 3 kein schlechtes Spiel. Aber anstatt sich auf seine Wurzeln zu besinnen und den Abschluss zur Krönung zu machen, wirft Bioware die letzten Reste Rollenspiel über Bord und wandelt das faszinierende Universum zum Schauplatz eines Shooters, der im Kampf mit Gears of War gnadenlos untergeht. Ich bete zum Videospielgott und zu EA, dass das ein Ausrutscher bleibt!

Bioware degradiert Mass Effect im Finale der Trilogie endgültig zum reinen Actionspiel - die wenigen RPG-Anteile und Entscheidungen scheinen nur noch dazu zu dienen, die Veteranen zu besänftigen. So habe ich mir den Abschluss der Serie nicht vorgestellt.

Besonders gut finde ich ...
  • prächtig präsentierte, spannende Story, die die Trilogie zu einem Ende führt
  • berührende & atmosphärische Momente
  • hervorragende Musik & Sprachausgabe
  • Entscheidungen haben Konsequenzen
  • kurzweilige Third-Person-Action, mehr Kräfte und verbesserter Nahkampf
  • gigantisches Universum beeindruckt durch Artenvielfalt & Background-Info
  • Wiedersehen mit alten ME-Bekannten
  • praktische Kinect-Spracherkennung, die der Bequemlichkeit sinnvoll dient
  • unterhaltsamer Coop-Multiplayermodus
Nicht so optimal ...
  • Rollenspiel-Anteil strebt gegen Null und wird auf Waffenmodifikation reduziert
  • Inszenierung z.T. viel zu gefühllos
  • Action, Deckungssystem & Nahkampf spielerisch nicht komplett ausgereift
  • riesige Gegnerwellen strecken Zeit
  • Gegner-KI erinnert an Moorhuhn/CoD
  • zu wenige verschiedene Gegnertypen
  • grafisch auf der Stelle geblieben
  • emotionslose Gesichtsanimationen
  • vereinzelte Grafikfehler & Bugs

Tim hat Mass Effect 3 auf der Xbox 360 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Electronic Arts zur Verfügung gestellt.

Mass Effect 3 - Boxart
  •  
  • Entwickler:Bioware
  • Publisher:Electronic Arts
  • Genre:Action-RPG
  • Plattform:PC, PS3, Xbox360, WiiU
  • Release:08.03.2012
    (Wii U) 30.11.2012

Kommentare & Likes

Deine Meinung ist gefragt.
  • Darius
    #1 | 19. März 2012 um 21:07 Uhr
    Hab mal mit dem ersten Teil, sprich mit der Saga, angefangen. Wir sprechen uns wieder - du oder BioWare, wenn ich hier angekommen bin *g*
  • Zockeritis
    #2 | 19. März 2012 um 21:49 Uhr
    Oh Oh? Hast du hier Frust abgelassen oder ist es wirklich so? Für mich waren die ersten beiden Mass Effect Spiele einfach toll, eines besser als das andere. Werd ich jetzt über 20-30 Stunden spielen und dann ein blödes Ende erleben? Wird mich das überhaupt aufregen können?   
  • Manni
    #3 | 20. März 2012 um 17:38 Uhr
    @Tim:

    Stimme Deinem Review - soweit ich nun ME 3 gespielt habe - nicht zu. Es gibt durchaus einige Rollenspielelemente, die vorallem auf einem schwierigen Schwierigkeitsgrad ausschlaggebend sind. Hier wird vorallem auch die Taktik groß geschrieben - wie gehe ich gegen welche Gegner vor, welche Kräfte setze ich gezielt ein, welche Rüstungen sollte ich tragen (sie enthalten alle unterschiedliche Werte, die eben in sehr schwierigen Situationen entscheidend sein können), was für Waffen und vorallem welche Gefährten sollte ich mitnehmen etc.? Wer das Spiel auf "normal" spielt, wird sich sicherlich vorkommen, als ob er einen Shooter zockt - einfach vorausrennen, Deckung, schießen - Bäm! Geschafft!

    Die Inszenierung ist wirklich beeindruckend und wenn man sich vorallem die Zeit nimmt und sich sämtliche Dialoge anhört, kommt man noch einmal ein ganzes Stück tiefer in die Geschichten und somit steigert sich automatisch auch Intensität... die Videos sind wesentlich besser als bei sehr vielen anderen Spielen.

    Das Deckungssystem ist fast identisch mit Gears of War und somit kann ich Deinen Kritikpunkt hier nicht nachvollziehen - es schwuppt schnell und genau...

    Die Gegner kreisen einen ein, benutzen durchaus selbst Kräfte, die geschickt eingesetzt werden, nehmen Deckung, bleiben (nicht immer) in brenzligen Situationen auch in Deckung und rennen nicht ala Serious Sam auf einen zu... klar, es geht besser aber so schlecht ist sie nun wirklich nicht...

    Grafisch sieht ME 3 wirklich gut aus und das wiederum ist doch entscheidend... Ich habe den Eindruck, dass die Außenareale noch einmal einen Ticken besser aussehen als im 2. Teil. Die Grafikfehler sind deutlich zurückgegangen im Gegensatz zum Vorgänger...

    Emotionslose Gesichtsanimation? Mh, hartes Urteil/ harte Meinung. Klar, es wurde schon besseres geboten aber bitte - emotionslos? Ne, ne, das finde ich nun wirklich nicht...

    Lasst euch nicht abschrecken, ME 3 ist wirklich ein Hammerspiel - kein reines oder halbes Rollenspiel, kein reiner Shooter  Wer die Vorgänger mochte, wird den 3. Teil lieben - alleine wegen den ganzen Storyverläufen und dem Wiedersehen vieler früherer Gefährten  
  • Tim
    #4 | 20. März 2012 um 18:20 Uhr

    Manni:Lasst euch nicht abschrecken, ME 3 ist wirklich ein Hammerspiel - kein reines oder halbes Rollenspiel, kein reiner Shooter Wer die Vorgänger mochte, wird den 3. Teil lieben - alleine wegen den ganzen Storyverläufen und dem Wiedersehen vieler früherer Gefährten


    Hey, jedem seine Meinung. Ich hatte auch meinen Spaß mit Mass Effect 3, so ist das nicht  aber mich lässt das Gefühl nicht los, dass Bioware hier deutlich mehr drin war. In meinen Augen ist ME3 ein qualitativer Rückschritt zu mehr und vor allem uninteressanterer Action. Wer die ersten beiden Teile gespielt hat, kann und wird sich ME3 sowieso nicht entgehen lassen, das will ich ja auch niemandem raten, ganz im Gegenteil. Der Unterschied ist nur: Ich liebe die Vorgänger - und Mass Effect 3 "mag" ich nur, weil es nicht an das Erlebnis anknüpfen kann.

    Übrigens: Dein Kommentar vermittelt unterschwellig eine Art "Der hat ja nicht mal die ersten Teile gezockt und will nur bashen." - damit liegst du falsch   
  • Manni
    #5 | 20. März 2012 um 19:11 Uhr
    Na, na, Tim, nicht mit dem Beziehungsohr mein Kommentar "hören"  

    Ich liebe den ersten Teil, der zweite war meiner Meinung nach deutlich schwächer und der dritte Teil knüpft - von der Atmosphäre her - deutlich wieder an den ersten Teil. Die Spielmechanik hat sich geändert aber wollte ME jemals ein lupenreines RPG sein - ich denke nicht. Schaue Dir zum Vergleich Skyrim an - meiner Meinung nach macht es die ersten 10 Stunden Spaß und dann kommt das Bethesda-Phänomen auf - pure Langeweile - und ich finde, dass Skyrim bestenfalls ein Slasher mit ein paar Werten ist, die man dann verteilen darf - Für mich sind zum Beispiel Gothic 2 oder Lost Oddessey die letzten wirklichen RPGs die ich gespielt habe... ME3 schafft es einfach, den Spieler super zu unterhalten - man bekommt ein unglaublich gutes Spiel für sein Geld und der Wiederspielwert ist - wie bei den Teilen zuvor - extrem hoch... Also das ist es, was ich von einem Spiel möchte  
  • Darius
    #6 | 20. März 2012 um 19:37 Uhr
    @manni, wenn fertig bist mit dem Spiel, einfach UserReview bei uns einstellen - guggsdu Menü rechts (oben). Gerne auch für andere Games, geht ja. Alles High-Tech hier   
  • Manni
    #7 | 20. März 2012 um 19:58 Uhr

    Kithaitaa: @manni, wenn fertig bist mit dem Spiel, einfach UserReview bei uns einstellen - guggsdu Menü rechts (oben). Gerne auch für andere Games, geht ja. Alles High-Tech hier


    Argh, Kith! Du weißt doch - ich habe keine Zeit  und wenn ein wenig Zeit da ist, zocke ich die (gefühlt 1000) Games, die hier noch gespielt werden wollen  
  • Darius
    #8 | 20. März 2012 um 20:03 Uhr

    Manni: Argh, Kith! Du weißt doch - ich habe keine Zeit und wenn ein wenig Zeit da ist, zocke ich die (gefühlt 1000) Games, die hier noch gespielt werden wollen


    Pff. Alles Ausreden! Go for Gold!   
  • Tim
    #9 | 20. März 2012 um 21:02 Uhr

    Manni:Für mich sind zum Beispiel Gothic 2 oder Lost Oddessey die letzten wirklichen RPGs die ich gespielt habe...


    Mal abseits von ME3 kann ich dir da Xenoblade Chronicles ans Herz legen, wenn du eine Wii hast oder ausleihen kannst.. ein hervorragendes JRPG, hat mich besser unterhalten als Last Odyssey. Alternativ könnte auch Final Fantasy XIII-2 einen Blick wert sein, das macht vieles besser als sein Vorgänger.
  • CookieMonster
    #10 | 21. März 2012 um 11:42 Uhr

    Zockeritis: Oh Oh? Hast du hier Frust abgelassen oder ist es wirklich so? Für mich waren die ersten beiden Mass Effect Spiele einfach toll, eines besser als das andere. Werd ich jetzt über 20-30 Stunden spielen und dann ein blödes Ende erleben? Wird mich das überhaupt aufregen können?


    Habe bislang nur ME1 und 2 gespielt, aber für mich gilt diese Aussage definitiv nicht. Schon ME1 hatte seine Schwächen, besonders was meiner Meinung nach die Umsetzung der Shooter-Elemente betraf. Mass Effect 2 hatte sich diesbezüglich kaum gebessert, bot mehr Action machte aufgrund der nach wie vor wirklich stümperhaft umgesetzten Action-Elemente aber weit weniger Spaß als sein Vorgänger. Dennoch erzählten beide nach wie vor eine sehr unterhaltsame Geschichte und das Universum an sich machte in den Spielen schon einen enormen Reiz aus. Für ME3 habe ich erhofft, dass man spielerisch deutlich nachbessert, aber ganz offensichtlich wollte oder aber konnte Bioware an dieser Formel nicht wirklich etwas verbessern. Das war schon in der Demo mehr als spürbar, was mich letztendlich sehr eindeutig dazu bewegt hat, mir das Spiel erst später zuzulegen.

    Wenn man ein Spiel auf Action trimmen möchte, dann sollte es sich in diesem Punkt auch mit Genre Konkurrenten messen lassen können. Und schon ME2 scheiterte hier kläglich. ME4 könnte man aber wohl z.B. gleich durch Epic entwickeln lassen. Damit wären RPG Elemente zwar ganz verloren, aber immerhin würde der Actionteil dieses Mal stimmen  

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