The Cave - Review
Eine sprechende Höhle und sieben Abenteuergeschichten
Es ist vollbracht. Das neue Ron Gilbert Adventure The Cave ist erschienen und lädt Spieler auf diversen Plattformen dazu ein, die Geheimnisse der Höhle zu erforschen. Dafür stehen euch sieben verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, Spezialfertigkeiten und Geschichten zur Auswahl. Sobald ihr ein Team aus drei der sieben ausgewählt habt, geht die Reise auch schon los. Was euch in der Höhle erwartet und wie mein Abenteuer verlaufen ist, erfahrt ihr in meiner spoilerfreien Review.
Jede Hintergrundgeschichte wird euch zu Beginn von der sprechenden Höhle näher gebracht, die euch auch im weiteren Verlauf des Spiels als Stimme aus dem Off begleiten wird. Außerdem hat jeder der Protagonisten eine eigene Spezialfertigkeit, die euch bei der Reise durch die Gebiete von Nutzen sein wird. Der Ritter kann zum Beispiel ein Schutzschild um sich generieren, der vor allem im eigens für den Ritter vorgesehenen Abschnitt notwendig ist. Die Zwillinge können Klone von sich erstellen, die Abenteurerin schwingt sich per Enterhaken durch die Lüfte. Es kommt auch nicht von ungefähr, dass ihr euren Abenteuerausflug zu dritt bestreiten müsst. Die Rätsel die sich in der Höhle befinden erfordern die Kooperation aller Beteiligten, nicht schon allein deshalb, weil jeder nur einen einzigen Gegenstand mit sich herumtragen kann.
Ein Inventar ist dadurch natürlich nicht notwendig und auch sonst stellt sich die Frage, ob The Cave ein Adventure oder eher ein Plattform-Puzzler ist. Auch Dialoge finden im Spiel nicht statt, zumindest nicht in der Form, wie man es aus Monkey Island & Co. gewohnt ist - die Protagonisten selbst bleiben zudem während des ganzen Spiels stumm. Dennoch versprühen diverse Details, witzige Passagen und die sprechende Höhle den gewissen Ron Gilbert Charme, den man von seinen bisherigen Werken gewohnt ist - auch wenn The Cave nicht den Umfang seiner großen Adventures erreicht.
Für den ersten Durchlauf von The Cave braucht man zwischen 5-8 Stunden, dies hängt vor allem davon ab, welche Teamkombination man gewählt hat, da alle Abschnitte unterschiedlich schwer bzw. schnell zu bewältigen sind. Bei meiner ersten Kombination aus Ritter, Zeitreisende und Abenteurerin habe ich rund 6 Stunden benötigt, da sich vor allem der Part mit der Zeitreisenden kniffliger als die anderen gestaltet. Generell würde ich die Rätsel jedoch als relativ einfach einstufen, für trainierte Adventurehirne bietet sich somit keine echte Kopfnuss, die es zu knacken gilt. Weitere Durchläufe werden aufgrund des Umfangs daher wesentlich schneller vonstatten gehen, bieten jedoch einen gewissen Wiederspielwert - vor allem, wenn man auch jedes zu erreichende Achievement abstauben möchte.
Insgesamt erwartet euch also ein humoriges Spiel, das spielerisch eigentlich immer die gleichen Rätsel parat hält: Besorge oder kombiniere verschiedene Gegenstände und löse Rätselketten um den Abschnitt zu meistern. Dabei könnt ihr nicht nur alleine mit eurem Dreiergespann durch die Höhle wandern, sondern auch im lokalen Koop-Modus mit bis zu drei Spielern. Dieser ist jedoch nicht sonderlich optimal gelöst, denn es kann immer nur ein Spieler aktiv spielen - die anderen beiden sind während dieser Zeit leider zum Zuschauen verdammt. Für den Preis von 1200 Microsoft Points (XBLA) bzw. um die 15 Euro ein durchaus kurzweiliges Spiel - einen ersten Eindruck könnt ihr euch auch anhand der Demo verschaffen, die zumindest auf dem XBOX Live Marktplatz oder im Nintendo eShop zur Verfügung steht.
Fazit von Darius:
Ein richtig großes Adventure ist The Cave zwar nicht geworden, aber auf jeden Fall ein kurzweiliges Ron Gilbert Spiel, das vor allem durch den Humor und die sprechende Höhle seinen Reiz erhält. Die Rätsel sind insgesamt relativ einfach gestrickt, so dass Adventurefans keinerlei Probleme haben bzw. sich ggf. etwas unterfordert fühlen dürften. Die einzelnen Abschnitte sind, genauso wie die Protagonisten selbst, recht witzig, obwohl sich die Aufgaben im wesentlichen wiederholen. Mit 5-8 Stunden Spielzeit bekommt man für die rund 15 Euro einen soliden Umfang, vor allem durch die Aufteilung der Storyabschnitte ist ein zweites und drittes Durchspielen notwendig, sofern man alle Geschichten erleben möchte.
- Typischer Ron Gilbert Witz & Charme
- Artdesign
- Talking Cave
- Wiederspielwert
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Recht einfache Rätsel
- Gelegentliche Laderuckler
- Offline-Koop eher suboptimal
- nur deutsche Untertitel
Darius hat The Cave auf der Xbox 360 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Sega zur Verfügung gestellt.
#1 | 29. Januar 2013 um 11:28 Uhr
Werd es mir nun doch nicht kaufen
#2 | 29. Januar 2013 um 17:06 Uhr
Es sah zwar schön aus, aber der Funke wollte einfach nicht überspringen.
#3 | 29. Januar 2013 um 20:22 Uhr
Frankstar: danke für den bericht. Werd es mir nun doch nicht kaufen
DarkRaziel: Habe die Demo angespielt und mir hat es nicht so gefallen. Es sah zwar schön aus, aber der Funke wollte einfach nicht überspringen.
Ja, das kann ich auch verstehen. Anfangs wirkt es auch etwas müde, kenne jetzt auch den Umfang der Demo nicht. Aber sobald mal ein paar Sprüche der Höhle gehört hat und witzige Details entdeckt, kann man, zumindest als Fan, gar nicht anders.