Horizon: Zero Dawn - Preview
Mensch gegen Maschinen-Dino, das Szenario der Zukunft?
Ein aktueller Blogartikel zum Spiel: Horizon: Zero Dawn - Review
Wenn es zur diesjährigen E3 in Los Angeles eine Neuankündigung gab, die, allen Sticheleien aus unterschiedlichen Konsolenlagern zum Trotz, einheitlich nahezu jedem zugesagt oder zumindest dessen Interesse geweckt hat, dann dürfte das wohl das PS4-exklusive Horizon: Zero Dawn von Guerrilla Games sein. Gemeinsam mit Kollege Haschbeutel habe ich daher kürzlich auf der gamescom die Gelegenheit genutzt, das Action-RPG hautnah zu erleben und lauschte im "Sony-Kino" der Präsentation von Senior Producer Mark Norris. Was es zu sehen gab und welche Infos und Eindrücke ich mitnehmen konnte, habe ich hier zusammengefasst.
Guerrilla Games hielt sich gekonnt bedeckt und Senior Producer Mark wusste viele Fragen der Anwesenden geschickt mit PR-Sprech zu umschiffen, erklärte aber auch, warum man zu diesem Zeitpunkt zum Beispiel noch keine näheren Details zur Story verraten möchte. Für diese zeichnet sich im Übrigen John Gonzalez verantwortlich, der zuvor bereits als Lead Writer für Fallout New Vegas gearbeitet hat und auch an Mittelerde: Mordors Schatten beteiligt war.
Einiges konnte man dennoch mitnehmen. Die Geschichte spielt rund 1000 Jahre nach dem Ende der Zivilisation und lässt die Überlebenden der Menschheit wieder bei Null beginnen – ob wir uns noch auf der Erde befinden, ließen die Entwickler erstmal offen. Die Welt ist als weitläufige Open-World ohne Zonen und ohne Ladezeiten konzipiert, die sich jedoch in unterschiedlich schwere Abschnitte unterteilt – wie ihr es ggf. schon aus anderen Spielen wie zum Beispiel Guild Wars 2 kennt. Während das Spiel auf den ersten Blick wie ein Action-Adventure im Stile von Tomb Raider ausschaut, steckt ein echtes Action-RPG dahinter, inklusive eines Levelsystems mit Erfahrungspunkten, einem Inventar, verschiedenen Waffen, Crafting, Loot und allem, was man sonst noch erwarten kann.
Das reine Einzelspieler-Erlebnis rund um die Jägerin Aloy wird neben dem Hauptstory-Strang auch zahlreiche Nebenquests bieten und lässt euch somit entsprechende Freiheiten im Gameplay. Wer sich bei riesigen Monstern und Jägern an Monster Hunter erinnert fühlt, liegt nicht ganz falsch. Guerrilla Games ließ sich wohl auch ein Stück weit von der japanischen Serie inspirieren, so Mark. Mit den verschiedenen Stämmen im Spiel könnt ihr euch anfreunden und auch genre-typisch Quests für selbige erledigen, wodurch ihr zum Beispiel Möglichkeiten zum Handel freischaltet. Aber, nicht jeder Stamm wird euch wohlgesonnen sein.
Die Kämpfe im Spiel sollen nicht nach dem Hack’n’Slay-Prinzip ablaufen, sondern erfordern für jeden Gegnertyp eine eigene Taktik und auch unterschiedliche Waffen, Munition und Herangehensweisen. Die Maschinen-Dinos, insbesondere die großen, sind unheimlich komplex aufgebaut und tragen ihre Schwachstellen nicht offen zur Schau. Der Kampf in der Präsentation war zwar verhältnismäßig schnell vorbei - nachdem wir den angeschlagenen Thunderjaw zunächst mit Pfeil und Bogen weiter geschwächt, dann mit Seilen am Boden fixiert und anschließend exekutiert haben -, war dadurch aber keinesfalls minder beeindruckend. Wie viele verschiedene Gegnertypen uns im finalen Spiel erwarten werden, wollte man uns nicht verraten, es sollen aber "genügend" vorhanden sein - spannende Bosskämpfe inklusive. Das coole dahingehend ist auch, dass man teilweise auch die Waffen der Robo-Dinos verwenden kann. In dem weiter unten eingebundenen Gameplay-Video wird das nochmal deutlich, als Aloy gegen den Thunderjaw kämpft und ihm bereits recht früh seines Raketenwerfers entledigt. Im Anschluss kann sie damit selbst ein paar harte Treffer am Stahlkoloss landen und dadurch die Panzerung beschädigen.
Technisch baut das Spiel auf einer weiterentwickelten Killzone-Engine auf und lief in der vorgeführten Demo mit 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde. Darüber hinaus verriet uns Mark, dass es eine (voll) zerstörbare Umgebung geben wird. Die Veränderungen würden allerdings, schon allein aufgrund notwendiger Crafting-Ressourcen, nicht persistent bleiben – sie bilden sich nach einer gewissen Zeit zurück. Besagte Umgebung sah im Übrigen, wie schon im Trailer und der Gameplay-Demo, absolut beeindruckend aus, insbesondere, wenn man bedenkt, dass es sich noch um eine frühe Version des Spiels gehandelt hat. Erscheinen soll das Ganze "irgendwann" im nächsten Jahr, exklusiv für die PlayStation 4.
Einschätzung: Auch wenn die gamescom-Präsentation im Wesentlichen nicht viel Neues offenbarte, so wurde der positive Ersteindruck der E3-Ankündigung durch die vielen Infohappen nochmals deutlich verstärkt. Ich zumindest freue mich auf ein spannendes Action-RPG in einer wunderschönen, aber auch bedrohlichen Welt mit einem recht frischen Szenario und bin schon gespannt, welche Überraschungen die Story bereithält.
#1 | 29. August 2015 um 20:20 Uhr
#2 | 30. August 2015 um 13:28 Uhr