Street Fighter IV - Preview

Ein aktueller Blogartikel zum Spiel: Street Fighter IV - iPhone Review

SHORYUKEN! Aus dem Weg ihr Tekkensissis, TittenDoAas und all' diejenigen, denen beim Einleitungswort nicht schon die Hose absteht. Platz frei für den König unter den Prügelspielen - Hail to the King, Baby! Ok, zugegeben. Auch wenn diese Einleitung alles andere als subjektiver Journalismus ist, musste ich meiner Freude doch irgendwie Luft verschaffen. Denn ich hatte vor einiger Zeit die Gelegenheit, noch einmal Hand an Street Fighter IV zu legen. Mit von der Partie war mein geschätzer Kollege Jan Fratzer, der sich selbst "König-der-Street-Fighter-Spiele" schimpft. Ob er diesem Titel gerecht wird oder ob ich mit ihm den Bodschen wische? Schauen wir mal. Ich brauch jetzt erstmal Taschentücher - denn ich schwitze immer noch unten rum. Äh. Verdammt. Peinlich. Aber wie dem auch sei - viel Spaß mit unserer Street Fighter IV Preview.

Früher war alles besser!
Was waren das auf dem SNES noch für Zeiten. Da gab es weder verwirrende 3D-Prügelspiele mit mehreren Ebenen und zerstörbaren Umgebungen, noch musste man gefühlte zwanzigtausend Tastenkombinationen für die Uber-Mega-Epic-Win-Combo auswendig lernen. Damals reichte ein "Sonic Boom" oder "Shoryuken", um den Nerds den Schritt einzufeuchten. Die Rede ist natürlich vom legendären Street Fighter II, welches in gefühlten fünfhundertdreißig Neuauflagen und Variationen immer wieder auf diverseren Systemen erschien und für blutige Finger und zerbissene Controller sorgte. 1997 folgte dann auf den Spielhallenautomaten und der Dreamcast, 1999 dann auch auf PS2 und Xbox, Street Fighter III und sorgte abermals, unter anderem mit einem neuen Parry-System und schnellerem Gameplay, für rotzige Nasen. In den Jahren darauf wurde es ruhig um den Prügeltitel und Spiele wie Tekken oder Dead or Alive nahmen immer mehr seine Stelle ein.

Jetzt, knapp zehn Jahre danach, steht mit Street Fighter IV die nächste Generation in den Startlöchern, inklusive verbesserter Optik, neuen Charakteren und einem Gameplay, welches fast nahtlos an das der Vorgänger anknüpft und es um sinnvolle Komponenten erweitert.

Formschön auf’n Sack!
Doch genug des historischen Blablas – wie spielt sich denn nun Teil IV der Street Fighter Reihe? Um es kurz zu machen - wer jemals irgendeinen Street Fighter Teil gespielt hat, wird sich sofort wie zu Hause fühlen. Wir konnten das Spiel sowohl auf der Xbox360 als auch am Automaten spielen. Wer den Controller der 360 in die Hand nimmt, kann theoretisch alle Moves der Vorgänger sofort wieder umsetzen. Egal ob Vega, Guile, Ryu oder E. Honda – das Handling hat sich die letzten zehn Jahre nicht verändert und so schallten schon wenige Sekunden nach Spielstart die ersten "Hadouken" und "Tiger Uppercut" durch den Raum.

Auch Interface, Aufmachung und Umgebungen wurden fast 1:1 aus dem Original übernommen. Natürlich wurde das ganze entsprechend optisch aufgemöbelt. Umgebungen und Charaktere sind nun komplett dreidimensional – Einfluss auf das 2D-Gameplay hat das allerdings nicht. Man bewegt sich weiterhin nach rechts und links und nicht in den Raum hinein. Dennoch macht es einfach mehr Spaß, sich in 3D zu vermöbeln, als hässliche Pixelfressen blutig zu schlagen.

Selbstverständlich ist nicht alles genau so wie früher, denn Street Fighter IV wurde nicht nur grafisch aufpoliert, sondern auch um einige interessante, neue Aspekte erweitert. Aufmerksame Fans werden sofort merken, dass es die ein oder andere neue Anzeige auf den Monitor geschafft hat. Neben Lebens- und Zeitanzeige gibt es nun eine "Contra" Anzeige sowie eine blaue Power-Leiste. Je nachdem, ob ihr gerade am Austeilen oder Einstecken seid, werden sich diese beiden Leisten füllen. Wer oft aufs Maul bekommt, füllt seine Contra-Leiste auf. Diese ist in vier einzelne Bereiche unterteilt. Je nachdem, wie viele Bereiche gefüllt sind, könnt ihr unterschiedlich starke Konterattacken starten, und so das Blatt noch einmal wenden. Vor allem für Anfänger ein gelungenes, neues Feature.

Die blaue Leiste hingegen füllt sich, wenn ihr derjenige seid, der kräftig austeilt. Auch diese Leiste ist unterschiedlich unterteilt. Je nachdem wie voll die Leiste ist, könnt ihr unterschiedlich starke Super- und Ultra-Combos starten.
Drückt ihr dabei zwei Angriff-Tasten desselben Types, also zum Beispiel Punch und Punch, verschwindet ein Teil der Leiste und wandelt sich in einen schlagfertige Combo um. Wer die Leiste ganz füllt, kann alle drei Tasten eines Types drücken und damit eine Ultra Combo starten, welche beim Gegner nicht nur für unschöne Flecken sorgen, sondern für diesen auch fast unblockbar und extrem schmerzhaft sind. Zudem wird die Ultra Combo inszenatorisch schön in Szene gesetzt und von der Kamera in einem spektakulären 3D-Flug eingefangen. Jeder Kämpfer wird dabei seine ganz individuellen Combos haben.

Hinzu kommt das neue Focus Attack System, welches Defensive und Angriff miteinander verknüpft. Wenn ihr den Punch und Kick Button zur gleichen Zeit betätigt, ladet ihr den so genannten Focus Attack. Dabei nehmt ihr eine Position ein, in der ihr kurzzeitig feindliche Angriffe absorbieren könnt. Wenn ihr nach dem gegnerischen Angriff die Knöpfe loslasst und mit dem Angriff den Feind trefft, bekommt dieser ordentlich die Schuppen gebürstet und landet auf der Matte. Je länger ihr die Knöpfe gedrückt haltet, desto stärker wird die Attacke ausfallen. Wenn die Knöpfe lange genug gedrückt werden, kann der Angriff zudem nicht geblockt werden. Solltet ihr beim Aufladen getroffen werden, verliert ihr zwar etwas Lebensenergie, bekommt diese aber bei einem erfolgreichen Angriff wieder zurück.
Auch neu - Street Fighter IV soll erstmals eine Story erzählen. So gibt es nicht nur nach dem letzten Kampf einen kurzen Abspann zu sehen, sondern jeder Kämpfer soll seine Geschichte durchleben. Genaue Infos waren aber leider nicht zu entlocken.

Mmmhh, … Frischfleisch!
Neben den 13 bekannten Charakteren wie Ryu, Ken, E.Honda und wie sie alle heißen, gesellen sich noch acht weitere Protagonisten hinzu. Namentlich sind das Abel, Crimson Viper, El Fuerte, Rufus und Seth - der "alta-ich-bin-die-fiese-sau-und-wisch-mit-dir-den-Boden" Endboss. Während Crimson Viper die uramerikanische Spionin mit Sonnenbrille und enger Lederkluft darstellt, ist Abel der französische Martial Arts Kämpfer ohne Vergangenheit, der ständig auf der Suche nach sich selbst ist – ein Schelm, wer hier tieftropfenden Helden-Pathos riecht. Der spanische Ringer El Fuerte und der übergewichtige, aber Kung-Fu begabte Rufus, der es auf Ken abgesehen hat, runden das Quartett ab. Über Seth, den Endboss, ist noch nicht viel bekannt. Man weiß lediglich, dass sein Körper mit Cyborg-Technologie aufgerüstet wurde – entsprechend dürfte ein Kampf gegen ihn sehr fordernd sein.

Zusätzlich gibt es für die Heimgeräte drei weitere, exklusive Charaktere, die nicht in den Spielhallenautomaten zu finden sein werden.
Diese sind zudem auch alte Bekannte, die unter anderem schon in Street Fighter Alpha 3 ihr Debut gaben. Fans dürfen sich demnach über Dan, Fei-Long und Cammy freuen. Ingesamt wird mal also 21 Kämpfer zur Wahl haben, welche man sowohl im Singleplayer, als auch Online in den Ring schicken darf. Leider ist noch nicht bekannt, ob es eventuell auch andere Spielmodi geben wird. Sicher ist jedoch, dass es freischaltbare Kostüme geben wird. Zudem ist geplant, später neue Charaktere und Umgebungen als (vermutlich kostenpflichtige) Downloads anzubieten.

HerrBeutel

Fazit von Philipp:

Jaaaaa! Was war das für ein orgasmatisches Großereignis. Jan Fratzer gegen meine Wenigkeit. Das ist wie Bush gegen Saddam. Merkel gegen Friseur. Stoible gegen Datenschutz. Nagut, ich muss zwar gestehen, dass ich knapp unterlegen war, jedoch schiebe ich dies darauf, dass....ääh! Deshalb halt!

Street Fighter IV spielt sich jedenfalls wie ein Traum und als jahrelanger Anhänger der Serie fühlte ich mich sofort wieder zu Hause. Über die grafische Präsentation war ich zwar anfangs etwas skeptisch, aber sobald man das ganze in Action sieht, geht einem das Herz auf. Dieses "spielt-sich-wie-damals-sieht-aber-geiler-aus" Gefühl ist sagenhaft.

Ok - zugegeben. Wer vorher nichts mit Street Fighter IV anfangen konnte, wird mit diesem Teil definitiv nicht bekehrt werden. Alle anderen jedoch dürfen jetzt schon einmal die Finger trainieren, denn in knapp einem Monat ist es sowit. Dann werde ich auch meine meine Revanche gegen Herrn Fratzer bekommen. Solang werd ich mit Vega und Guile noch etwas auf meinem alten SNES üben. Oder mit der tollen Xbox Live Arcade Neuauflage. Sonic Boom!

Street Fighter IV - Boxart
  •  
  • Entwickler:Capcom
  • Publisher:Capcom
  • Genre:Fighting
  • Plattform:PC, PS3, Xbox360, iOS
  • Release:20.02.2009

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Kommentare & Likes

Deine Meinung ist gefragt.
  • endoflevelboss
    #1 | 16. Januar 2009 um 13:23 Uhr
    Hach, gut dass ich die Limited Edition schon längst vorbestellt hab.   
  • Philipp
    #2 | 16. Januar 2009 um 15:25 Uhr
    Argh. Muss. Töten. Wo hast du sie vorbestellt? Ich bin ja noch voller Hoffnung, dass Amazon.de das bald führt. Sollte sich da bis Anfang Februar nichts tun, werd ich ausserhalb bestellen.
  • endoflevelboss
    #3 | 16. Januar 2009 um 15:56 Uhr
    Bei Amazon UK. Mit 60 Pfund recht teuer, aber günstiger als sie hierzulande werden dürfte.
    Die normale Fassung wird gerade für knapp 30 Pfund feilgeboten.
  • Philipp
    #4 | 16. Januar 2009 um 16:26 Uhr
    Naja, 60Pfund (bzw. 60 Euro knapp beim aktuellen kurs) dazu diese beiden Statuen usw. Das is ein guter Preis finde ich  
  • endoflevelboss
    #5 | 16. Januar 2009 um 16:53 Uhr
    Definitiv. Im Vergleich zu den sonstigen Schnäppchen, die Englans gerade bereit hält, aber schon fast wieder überteuert   
  • adenoid
    #6 | 19. Januar 2009 um 14:59 Uhr
    Hyper Hyper!   
  • Philipp
    #7 | 19. Januar 2009 um 15:53 Uhr
    Sag das mal dem Jan ins Gesicht!!111   
  • Boozenfreund
    #8 | 20. Januar 2009 um 19:16 Uhr
    *Hüstel*...morgen Hamburg...SFIV zocken und allet...*hust*   

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