Transformers: Devastation - Review

In dem neuen Action Hack & Slash Transformers: Devastation aus dem Hause Platinum Games schlüpft ihr in die Rolle von Optimus Prime, Bumblebee, Sideswipe, Wheeljack oder Grimlock. Doch anders als bei den bisherigen "Versoftungen" dient nicht Michael Bays Actionspektakel als Vorlage, sondern der Cartoon aus den 80er Jahren und mit einer authentischen Darstellung in Bild und Ton versetzt euch das Spiel zurück in eure Kindheitstage. Leider ist die Kampagne mit einer Spieldauer von knapp sechs Stunden etwas kurz ausgelegt. Ob sich der Kauf trotzdem lohnt, erfahrt ihr in meinem kurzen Bericht über den Kampf gegen die Decepticons.

'Transformers, more than meets the eye.' Waren das nicht großartige Zeiten, als Samstag und Sonntag Vormittag noch richtig coole Cartoons ausgestrahlt wurden? Als es noch richtige Helden und Bösewichte gab und kein politisch korrektes Ökofernsehen? Als es noch Verlierer und keine zweiten Sieger gab? Ja, das waren Zeiten. Damals haben mich nicht nur die Teenage Mutant Ninja Turtles, Batman und Megaman begeistert. Ganz besonders Optimus Prime und sein Gefolge vom Planeten Cybertron hatten es mir angetan. Damals, als Product Placement noch nicht im Vordergrund stand, Bumblebee nicht dafür bekannt war, sich in einen Camaro zu verwandeln und Optimus Prime noch keine Hot Rod-Flammenlackierung hatte. Diese großartige Zeit hat in Form von einem Hack & Slash eine Neuauflage in nostalgischem Gewand spendiert bekommen und vermag über mehrere Stunden zu unterhalten.


Transformers: Devastation
David gegen Goliath, oder auch: Optimus Prime vs. Devastator.


Decepticons, Insecticons und die Cyberformung der Erde



Der Plot ist simpel: Megatron hat einen Weg gefunden, mit Hilfe von gebündelter Plasmaenergie alles organische Leben auf dem Planeten Erde zu vernichten und ihn in ein neues Cybertron zu verwandeln. Die Autobots wollen das verhindern und die Menschheit vor dem sicheren Tod bewahren. So simpel, so charmant und so nostalgisch. Ganz in Manier der alten Cartoonserie. Dabei wirft euch das Spiel sofort mitten ins Geschehen und nutzt den ersten Abschnitt gleichzeitig als Tutorial, um euch mit allem vertraut zu machen. Insgesamt gibt es sieben Abschnitte, die teilweise in verschiedenen Gebieten spielen und auch mit einigen Überraschungen aufwarten, wie z.B. Bereiche, die ihr als Sidescroller durchquert oder klassische Geschützsequenzen. Zudem können Portale entdeckt werden, hinter denen sich Sondermissionen verstecken oder auch Truhen, die neue Waffen enthalten.

Am Ende jedes Abschnitts kehrt ihr zurück in eure Einsatzzentrale, die sogenannte Arche, und könnt Waffen verbessern, synthetisieren oder auch einfach nur verkaufen, um mit den verdienten Credits Verbesserungen für eure Autobots herzustellen. Diese äußern sich dann z.B. in erhöhter Geschwindigkeit in Fahrzeugform. Leider ist die Hauptstory mit 6 Stunden etwas kurz geraten. Zwar sollen Rollenspielaspekte dazu motivieren, die Story nochmals durchzuspielen, nur leider ist das nichts für Jedermann. Andernfalls habt ihr die Möglichkeit, die frei begehbaren, aber schlauchförmigen Areale noch näher zu erkunden und ggf. auch neue Sondermissionen zu entdecken bzw. weitere Waffen zu verbessern, um eine höhere Schwierigkeitsstufe in Angriff nehmen zu können.


Transformers: Devastation
Verschiedene Waffen helfen euch dabei, die Decepticons zu zerlegen.


Nostalgie pur!



Wenn es etwas gibt, auf was die Damen und Herren bei Platinum Games ganz besonders viel Wert gelegt haben, dann ist es vermutlich die Präsentation des Spiels. Ob Grafik oder Sound: Transformers: Devastation sieht einfach super aus und klingt verdammt gut. Die Modelle sind eins zu eins den alten Spielzeugfiguren nachempfunden, die Verwandlungen sind identisch und sogar die Synchronsprecher aus dem Cartoon stehen dahinter. Begleitet wird das Ganze von einem – für die 80er Jahre typischen – Rock-Soundtrack und jeder Menge Action. Es wirkt schon fast, als würde man eine alte Folge des Cartoons anschauen – nur eben jetzt in HD. Etwas schade ist nur, dass die Umgebung teilweise sehr eintönig und steril wirkt. War sie zwar auch in der Zeichentrickserie, nur fällt das ganze weitaus negativer auf, wenn man sich selbst frei darin bewegen kann. Trotzdem soll das der grandiosen Präsentation keinen Abbruch tun.


Metall auf Metall



Transformers: Devastation ist durch und durch ein Hack & Slash. Zwar gibt es einige Elemente, wie man sie sonst aus Rollenspielen kennt, und mit Fernkampfwaffen können fliegende Gegner aus der Luft geholt werden, aber hauptsächlich geht es nur um eines: die bösen Decepticons so richtig zu vermöbeln. Dazu stehen euch verschiedene Schlagkombinationen zur Verfügung und hin und wieder bieten sich auch Angriffe an, bei denen ihr euch zwischendurch in eure Fahrzeugform verwandelt, um z.B. mehr Schwung für einen Angriff zu holen oder sonstige Spezialattacken auszuführen. Leider wird das Ganze schnell etwas eintönig. Es gibt einfach nicht genug imposante Angriffe. Zwar hat jeder Autobot eine andere Spezialattacke und prinzipiell spielen sich die unterschiedlichen Transformers auch anders – aber eigentlich eben nicht! Welchen Autobot ihr spielt und welche Waffe ihr ausgerüstet habt, hat hauptsächlich Auswirkung auf die Animationen und den Schaden, den ihr bei euren Angriffen verursacht. Auf mehr aber leider nicht. Letzten Endes ähneln sich die Kämpfe gegen den ganzen "Trash" zu sehr und auch Bosskämpfe laufen immer nach Schema F ab. Lediglich Grimlock sorgt mit seiner Dinosauriergestalt für eine willkommene Abwechslung. Hier hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.



Fazit von Kai:

Transformers: Devastation ist ein gutes Spiel und daran lässt sich auch nichts rütteln. Leider bin ich trotzdem nicht so ganz damit warm geworden. Zu eintönig war das Spielprinzip und zu monoton die Kämpfe. Besonders im direkten Vergleich zu Bayonetta oder Metal Gear Rising, die auch beide von Platinum Games entwickelt wurden, fällt das weniger komplexe Kampfsystem schnell negativ auf. Nichtsdestotrotz kann der neue Roboprügler für einige Stunden Unterhaltung sorgen und überzeugt vor allem mit einer guten Präsentation im Sinne von super Cell-Shading Grafik und den original Sounds. Ein kleines Stückchen Kindheit um Optimus Prime und Bumblebee, nur leider nichts für mich - so sehr ich es mir auch gewünscht hätte.

Besonders gut finde ich ...
  • gut gelungene Präsentation
  • hoher Nostalgiewert
  • schnell erlernbares Kampfsystem
  • Autobots können modifiziert werden
Nicht so optimal ...
  • zu kurz geratene Kampagne
  • auf Dauer etwas eintönig
  • eintöniges Leveldesign

Kai hat Transformers: Devastation auf der PlayStation 4 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Activision zur Verfügung gestellt.


Transformers: Devastation - Boxart
  •  
  • Entwickler:Platinum Games
  • Publisher:Activision
  • Genre:Action
  • Plattform:PC, PS3, PS4, Xbox360, Xbox One
  • Release:09.10.2015
    (PC) 13.11.2015

Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: 4 Gästen.
  • Jari
    #1 | 10. November 2015 um 20:55 Uhr
    Ich habe ja das unsägliche Transformers - The Dark Spark gespielt; und das auch noch auf der Wii U. Ich denke, dass da Platinum einen besseren Job gemacht hat.

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