The Surge - Preview
Surge Souls: Deck13 macht da weiter, wo From Software aufgehört hat
Ein aktueller Blogartikel zum Spiel: The Surge - Review
Die Vergleiche kommen nicht von ungefähr - und für Deck13 sind sie zwar in erster Linie ein Kompliment, gleichzeitig aber auch eine enorme Herausforderung, die wahrlich nicht jedes Entwicklerstudio schultern möchte. The Surge erinnert frappierend an Dark Souls und es schickt sich an, die Tradition der From-Software-Serie fortzusetzen - auch wenn das keiner der Jungs während der Präsentation offen zugeben wollte. Dabei ist Bescheidenheit zumindest für die gamescom-Demo gar nicht nötig. Denn das, was ich sehen und später selbst spielen konnte, hat schon sehr viel Spaß gemacht.
Was passiert, wenn die Technologie die Überhand gewinnt
Die Demo begann irgendwo auf einer Art Schrottplatz oder zumindest einer heruntergekommenen, teils offen stehenden Fabrik. Schon der Blick auf den Protagonisten zeigt, dass das Setting nicht nur Mittel zum Zweck ist: Er steckt nämlich in einer Art Exoskelett mit individuellen Ausrüstungsteilen - die natürlich später auch gewechselt und selbst gebaut werden können. Auch Waffen lassen sich manuell anfertigen. Das wiederum benötigt aber logischerweise Ressourcen - und die schnappt man sich von den Feinden, von denen es in der zerstörten Welt offensichtlich einige gibt. Denn schon wenige Meter vom Startpunkt aus steht ein anderer Kerl in einem dunklen Exoskelett herum. Reden scheint keine Option zu sein, denn kommt man ihm näher, holt er auch schon mit seiner Waffe zum Schlag aus. Für uns Souls-Experten freilich kein Problem: Auf Knopfdruck wird gerollt, geblockt, pariert und dann kraftvoll zurückgeschlagen - wahlweise vertikal oder horizontal - und als der Widersacher langsam auf die Knie geht, gibt man ihm mit einem brutalen Finisher den Rest.
Dabei kann schon einmal Blut fließen, sodass bereits klar ist, dass The Surge kein Spiel für zart besaitete Gemüter werden dürfte - aber das war in dieser seltsamen Welt wohl auch zu erwarten. Diese erzählt die Geschichte einer dystopischen Zukunft, in der die menschliche Zivilisation unter dem Fortschritt der Technologie leidet und die Arbeit fast komplett durch Maschinen und Roboter verrichtet wird. Diejenigen, die übrig geblieben sind, suchen in Vororten nach Beschäftigung, unterstützt durch ihre Exoskelette. Konflikte zwischen den Überlebenden sind vorprogrammiert - und davon findet man in The Surge eine Menge.
Um an die für das Crafting nötigen Ressourcen zu kommen - und sich gleichzeitig auch im Kampf einen Vorteil zu verschaffen -, bedarf es allerdings mehr als nur direktem Draufkloppen. Hier kommt die Körperteil-Mechanik ins Spiel: Mit dem rechten Stick kann man in The Surge bestimmte Körperpartien anvisieren und verletzen bis gar zerstören und abtrennen, wodurch man wiederum Bauteile für neue Ausrüstung gewinnt. So weit, so praktisch, doch steckt dahinter noch mehr, denn als ein paar Minuten später drei andere Kerle in gelben Exoskeletten mit scharfen Messerschneiden auf mich zustürmen, ist das Anvisieren von bestimmten Körperteilen dringend notwendig, wenn man nicht gleich - wie ich - das Zeitliche segnen möchte. Ein starker Hieb auf den ungeschützten Kopf genügt, um den neuen, wesentlich gefährlicheren Gegnertyp zumindest kurzzeitig auf die Bretter zu schicken; ein paar weitere Schläge und er ist Geschichte. Auch beim abschließenden Bosskampf gegen einen Mech mit Raketenwerfern und überdimensioniertem Metallschwert ist es essenziell, die Schwachpunkte am Körper zu attackieren und nicht das panzerdicke, unverwundbare Blech.
Stirbt man, geht es am letzten Savepoint - dem "Leuchtfeuer", sorry für den Souls-Begriff - wieder von vorne los, wobei fast alle Gegner wieder an alter Stelle stehen und liegen gelassene Währung vom Ort des Sterbens aufgesammelt werden kann. Ebenfalls bekannt kommt mir die Weltstruktur mit ihren Abkürzungen vor, die dann direkt zum Bosskampf führen. Dass ich den Bosskampf auch nach gefühlt einem Dutzend Versuchen noch nicht meistern konnte, spricht übrigens absolut für das Spiel, denn: Sterben ist bekanntlich nur das Salz in der Suppe. Und hätte alles direkt geklappt, wäre ich vermutlich enttäuscht gewesen.
Eine positive Überraschung
Ich bin relativ ohne Erwartungen in die Präsentation und an das Hands-On herangegangen und habe den Booth nur ungern verlassen - gerne hätte ich noch länger und weiter gespielt. Allerdings hat sich das altbekannte Boss-Syndrom eingeschlichen, bei dem jeder Versuch ab einem bestimmten Moment immer schlechter und schlechter wird - das dürfte jeder kennen, der zum Beispiel in Bloodborne einmal gegen die Vikarin Amelia gekämpft hat. Nach dem Anzocken habe ich jedenfalls große Hoffnungen in The Surge und wenn das Team dort weitermacht, wo die gamescom-Demo aufgehört hat, hat das Spiel tatsächlich das Zeug dazu, die Lücke, die Dark Souls hinterlässt, zu füllen. Und wenn die neuen Elemente wie das Crafting, das Sci-Fi-Setting und die Körperteil-Mechanik auch langfristig gut ineinandergreifen, könnte The Surge auch seinen ganz eigenen Eindruck im Genre hinterlassen. Ich bin gespannt und freue mich auf den Release nächstes Jahr - dann erscheint es für PC, PlayStation 4 und Xbox One.
#1 | 27. August 2016 um 19:03 Uhr
Bin gespannt wie sich das Spiel entwickelt und vor allem - spielt ^^
#2 | 27. August 2016 um 23:50 Uhr