Mafia 3 - Preview

Ein aktueller Blogartikel zum Spiel: Mafia 3 - Review

Eine große Singleplayer-Erweiterung für GTA V hat es trotz einiger Gerüchte bislang nicht gegeben. Umso besser, dass bereits im Oktober mit Mafia 3 ein Spiel an den Start geht, das sicherlich ein sehr guter Ersatz für all jene sein wird, die sich bereits durch jeden Winkel von Los Santos gepflügt haben und nach neuem Open-World-Futter in einem ähnlich gelagerten Gangster-Setting suchen. Coole Autos, krasse Action, ein fetter Soundtrack und ein Nachbau von New Orleans: Darauf können sich Mafia-Fans freuen. Wenige Wochen vor dem Release habe ich mir neue Szenen auf der diesjährigen gamescom angesehen.

Die rund 30-minütige Präsentation hatte bereits bekanntes Gameplay-Material von der E3 im Gepäck, wurde aber auch durch neue Gameplay-Szenen – live gespielt durch die Entwickler – ergänzt. Doch zunächst stellten die Macher (erneut) die einzelnen Distrikte von New Bordeaux vor, ein fiktionales Abbild der tatsächlich existierenden Stadt New Orleans in den 1960er-Jahren. Insgesamt wird es im finalen Spiel zehn davon geben. Der Bayou liegt zum Beispiel im Süden der Stadt und ist von einem großen Sumpfgebiet durchzogen, in dem gerne mal die Leiche eines Widersachers auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Im E3-Video haben wir bereits gesehen, wie sich unser Protagonist und Vietnam-Veteran Lincoln Clay auf einem Schaufelraddampfer in eben jenem Landstrich bis zu Uncle Lou brachial und in "Gunblazing"-Manier durchschießt, um den feisten Bösewicht ins Jenseits zu befördern. In Mafia 3 wird es darum gehen, durch das Ausschalten von kleineren Bossen, wie eben Uncle Lou, an die ganz großen Fische heran zu kommen. Ziel muss es sein, am Ende die ganze Stadt unter unsere Kontrolle zu bringen.


Mafia 3Mafia 3
Die Gewalt in Mafia 3 ist schon mehr als ordentlich und auch explizit inszeniert


Stealth oder Gunblazing: In Mafia 3 eine eher theoretische Wahl



In der gamescom-Präsentation steht ein anderer, aalglatter Fiesling im dunklen Anzug im Mittelpunkt. Er betritt ein abgehalftertes Lebensmittelgeschäft. Hinter der Ladentheke steht Joe, vor ihm ein schwarzer Lederkoffer: Dass der kleine Zuträger das eingesammelte Schutzgeld aus dem Bezirk an den Chef aushändigen muss, wird aus dieser Szene sofort ersichtlich. Zwischen den beiden Charakteren entspinnt sich folgender Dialog: "Wie lange hast du diesen Laden schon, Joe?", fragt der Boss. "So fünf bis sechs Jahre", antwortet er sichtlich verunsichert. "Fünf Jahre, drei Monate und 18 Tage", korrigiert ihn der emotionslos dreinblickende Anzugträger. Selbst als er eine anscheinend schlecht gewordene Milchflasche aus dem Kühlfach fischt und daran schnüffelt, ist der Ekel nur angedeutet. Die "Ich weiß, dass ich spät dran bin, aber es ist nicht meine Schuld"-Ausrede fruchtet beim Boss leider nicht. Wenige Sekunden später zieht er die Pistole und schießt dem armen Joe ins Gesicht. Beim Verlassen des Ladens händigt er die Schlüssel bereits an seinen Nachfolger aus. Das Leben in der Mafia ist brutal und blutig – keine Frage.

Genau diesen Gangster müssen wir in der Rolle des Lincoln Clay in der live gespielten Demo ausschalten. Die Entwickler fragten die versammelte Fachbesucher-Runde, ob sie lieber einen direkten oder den Stealth-Weg sehen wollen. Wir entschieden uns für die "Schleich-Variante", wobei dies in der Welt von Mafia 3 eher eine theoretische Wahl ist. Denn ob ich durch die Vordertür das Hotel betrete, in dem sich die Zielperson versteckt hat, oder, wie in unserem Fall, den Weg durch die Tiefgarage nehme, kann meiner Meinung nach im finalen Spiel nicht den ganz großen Unterschied ausmachen. Selbst in lupenreiner Deckungsshooter-Manier und mit einer schallgedämpften Pistole ausgestattet, spritzt das Blut der getöteten Schergen reichlich. Ob Headshot oder Finisher-Move: an der Gewaltschraube haben die Entwickler schon ordentlich gedreht. Lincoln Clay ist daher auch eher Racheengel, denn Held.


Mafia 3Mafia 3
Das Leben in der Mafia ist gefährlich. Diese feine Herren gilt es auszuschalten


Die Hintergrundgeschichte ist schon sehr nah an Mafia 2 angelehnt



Mal rammt Clay jemandem ein Messer in den Hals oder erschießt einen Gegner aus nächster Nähe mit einer Schrotflinte, was wiederum in einer Wolke aus Blut endet. Ob einen die Brutalität am Ende anwidert oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist allerdings, dass es die Identifikation mit dem Charakter zumindest erschwert. Zurück zur besagten Szene. Nachdem ich zunächst das Auto eines Hotelangestellten geklaut und im Zuge dessen drei Personen mit höchstmöglicher Gewalt das Licht ausgeknippst habe, geht es direkt in die Tiefgarage des Hotels. Mit dem Fahrstuhl fahre ich in das Herz der organisierten Kriminalität und lande nach einer wilden Schießerei im Büro vom Boss. Das Ende eines Gangsterbosses inszeniert Mafia 3 mit einer ordentlichen Portion Theatralik, wobei die Szene schon sehr dem Tod von Hans Gruber alias Alan Rickman in Stirb Langsam ähnelt. Als der Gangster auf dem Dach eines vor dem Hotel parkenden Autos aufschlägt, endet die Demo.

Die Hintergrundgeschichte ist nah an Mafia 2 und der Story um Vito Scaletta angelehnt. In diesem Fall kehrt Lincoln Clay nicht aus dem Zweiten Weltkrieg, sondern aus Vietnam zurück und findet seine Heimatstadt in Aufruhr. Aus diesem Grund mache ich mich daran, die Distrikte unter meine Kontrolle zu bringen. Sobald ich einen Bereich der Stadt für mich gewonnen habe, kann ich entscheiden, welcher Unterboss (Cassandra, Burke oder Vito) für mich die Geschicke leiten soll. Dabei kann es aber auch jederzeit vorkommen, dass die eben noch loyalen Mitstreiter von mir abfallen und stattdessen gegen mich agieren. In der Welt von Mafia 3 – so die Macher von Hangar 13 – soll es jederzeit möglich sein, verraten oder von rivalisierenden Gangs niedergekämpft zu werden.

Der Gesamteindruck von Mafia 3 ist meiner Meinung nach sehr gut und ich freue mich bereits sehr auf das Spiel. Das Entwicklerstudio Hangar 13 ist übrigens erst im Dezember 2014 vom Ex-LucasArts-Mitarbeiter Haden Blackman gegründet worden. Gemeinsam mit 2K Czech steht das noch junge Unternehmen nun mit seinem ersten Spiel in den Startlöchern. Die Shooter-Mechanik funktioniert dem ersten Eindruck folgend reibungslos und das Abfeuern der Waffen hat einen wuchtigen Effekt. Zudem versprüht der fantastische Soundtrack das Flair der 1960er-Jahre perfekt. Übrigens wird es die Musik auch in einer Sonderedition auf Vinyl geben. Am Ende der Präsentation gab es dann noch den nachstehenden "The Heist"-Trailer zu sehen. Im Clip wird u.a. die Frage beantwortet, was es mit der markanten Narbe am Kopf von Lincoln Clay auf sich hat.


Mafia 3 - Boxart
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  • Entwickler:Hangar 13
  • Publisher:2K Games
  • Genre:Action-Adventure
  • Plattform:PC, PS4, Xbox One
  • Release:07.10.2016

Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: 5 Gästen.
  • Darius
    #1 | 29. August 2016 um 20:41 Uhr
    Hm. Finde den Lincoln leider immer noch ziemlich unsympathisch, vielleicht auch durch den Gewaltgrad, und das Gezeigte auf den Screenshots technisch ziemlich "altbacken". Die Trailer hingegen machen schon gut Stimmung. Das Setting würde mich zwar nach wie vor reizen, aber ich glaube erst im nächsten Jahr =]
  • Tim
    #2 | 2. September 2016 um 22:43 Uhr
    Habe selbst ja noch nie ein Mafia gespielt, aber das hier würde mich echt reizen. Das Setting und die Musik finde ich super - hab nur ein bisschen Sorge, dass die Open World mal wieder lieblos sein könnte (bin gerade wieder etwas geschädigt von Far Cry Primal). Vielleicht wird das ja mein erstes Mafia. Bin mal gespannt, wie das Ding abschneidet.  

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