The Witcher 2: Assassins of Kings - Preview

Wir schreiben das Jahr 2007 als die polnische Spieleschmiede CD Projekt ein neues Rollenspiel für den PC veröffentlicht, dass scheinbar das erwachsene Publikum im Visier hat: The Witcher. Mit dem Hexer Geralt von Riva tauchen wir in eine rauhe und von Gewalt beherrschte Welt in der neben vielen Quests und Kämpfen auch Erotik seinen Platz findet. Den Spieler erwartete eine vielschichtige Storyline in einer komplexen Fantasy-Welt, die auf den Romanen des polnischen Autors Andrezj Sapkowski beruht, und bis dato weit über 1,5 Millionen Spieler begeistert hat. Kein Wunder also, dass sich CD Projekt an eine Fortsetzung gesetzt hat und natürlich alles besser oder, um im Rollenspiel-Jargon zu bleiben, epischer gestalten will.

Das erste Videomaterial, dass seinerzeit angeblich versehentlich im Netz gelandet ist, machte für eine Alpha-Version schon einen recht guten Eindruck. Die ersten offiziellen Trailer zeigten dann erst recht, dass uns 2011 mit The Witcher 2: Assassins of Kings ein klasse Rollenspiel ins Haus steht. Nicht nur eine neue und eigens entwickelte Engine ist am Start auch sonst gibt es einige interessante Neuerungen gegenüber dem Erstlingswerk, und um genau jene geht es in diesem Artikel.

Die Geschichte des zweiten Teils knüpft direkt an das Ende der ersten Teils an, die Rebellion gegen König Foltest wurde niedergeschlagen, sein Leben damit gerettet - doch schon droht neues Unheil am Horizont. Ein mysteriöser Massenmörder treibt im Norden des Landes sein Unwesen und geht dem ungewöhnlichen Hobby nach, Köpfe von adligen Menschen zu sammeln. Der schwergewichtige und brutale Zeitgenosse gibt auch ganz offen zu, dass auch König Foltest diesem Schicksal erleiden wird, jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt. Daher schickt der König natürlich erneut Geralt von Riva los um dieser Bestie den Gar auszumachen, doch irgendetwas scheint an der Sache faul zu sein, denn der Killer scheint eine regelrechte Fährte in die Hafenstadt Flotsam zu legen. Im wesentlichen wird die Handlung zwei Hauptstränge verfolgen, zum einen einen breit angelegten Strang der sich mit der Suche nach dem Assassinen beschäftigt, zum anderen einen persönlichen bei der Geralt seine Hintergrundgeschichte und Identität hinterfragt.

The Witcher 2: Assassins of Kings
Triss Merigold, Geralt von Riva und Vernon Roche


Sofern ihr The Witcher durchgespielt habt, könnt ihr euren alten Spielstand in das neue Spiel importieren. Damit übernehmt ihr eure Ausrüstungsgegenstände direkt in das neue Abenteuer, allerdings sind auch die getroffenen Entscheidungen nicht vergessen und wirken sich somit auf die Geschehnisse aus - mal mehr und mal weniger. Wer den ersten Teil nicht gespielt hat, bekommt auch unabhängig davon ein komplett eigenständiges Spiel und kann alles in vollem Umfang genießen. Ganz gleich ob ihr mit einer Vorgeschichte in das Spiel einsteigt oder nicht, Entscheidungen sind ein wesentlicher Bestandteil und nehmen direkt Einfluß auf den Spielverlauf und die Geschichte. Man trifft in der Spielewelt auf einige alte Bekannte, wie zum Beispiel Triss Merigold, Zoltan Chivay oder den Barden Rittersporn, und natürlich auch auf jede Menge neue Gesichter. Dabei erhalten sämtliche NPCs ein eigenständiges und glaubwürdiges Leben, mit eigenem Tagesablauf und verschiedenen Tätigkeiten denen diese nachgehen. Sie werden auch auf Handlungen des Spielers reagieren. Jeder Ort in der Spielwelt gehört verschiedenen Fraktionen an, die unterschiedliche Ziele und Moralvorstellungen haben.

Eine weitere Neuerung im Spiel lässt Geralt nicht mehr alleine losziehen, er kann sich nunmehr auch Verbündete anlachen. Je nachdem für wen ihr euch entscheidet, werden Quests und der weitere Fortgang der Geschichte entsprechend beeinflusst - Stichwort Entscheidungen. Maximal ein Begleiter folgt euch und agiert auch völlig selbständig, es wird also keine Befehlsmenüs, Kommandos oder ähnliches für diesen geben. Die Entwickler haben hier natürlich großes Augenmerk auf das Verhalten der KI gelegt, um jedem Begleiter eine indiviuelle und eben auch nützliche Note zu geben.

Seid ihr also zum Beispiel mit der Zauberin Triss Merigold unterwegs, wird diese die Gegner aus einer gewissenen Distanz heraus mit ihren magischen Fähigkeiten beeindrucken und nicht wie der Schwertkämpfer Vernon Roche an die Front stürmen und alles niedermetzeln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das ist auch eine gute Überleitung zum Kampfsystem. Auch hier hat man gegenüber dem Vorgänger einiges geändert, es wird nicht mehr so wesentlich auf das Timing ankommen und auch die Auswahl eines Kampfstils entfällt. Vielmehr gehen die Kämpfe nun schneller und dynamischer von der Hand, denn ihr erhaltet nun Schläge und Angriffsarten, die ihr einfach per Taastendruck auswählt. Also wesentlich zeitgemäßer und im Stile eines Action-Adventures, allerdings entscheiden rollenspieltypisch natürlich nach wie vor die Werte eures Charakters - und die der Gegner - darüber wie viel Schaden ihr austeilt oder einstecken könnt. Die Kameraansicht wurde ebenfalls überarbeitet und wird nun automatisch an das jeweilige Geschehen angepasst und ausgerichtet, keine fummelige Auswahl zwischen Schulter- und Isoperspektiven mehr. Dabei werden die Kämpfe schon fast cineastisch in Szene gesetzt. Ob man neben der automatischen Kameraführung auch noch selbst die Wahl treffen kann, ist im aktuellen Entwicklungsprozess noch nicht entgültig geklärt. Die Bosskämpfe sollen ebenfalls recht imposant ablaufen und lassen schon fast an die von Capcom erinnern. Plumpes Draufhauen ist hier meist keine gute Wahl, vielmehr haben die Gegner der Bosskategorie die ein oder anderer Schwachstelle, die man herausfinden muss und somit den Kampf in verschiedenen Stufen bewältigt - auch Quicktime-Events werden hier zum Einsatz kommen.

The Witcher 2: Assassins of Kings
Ein toter Krakenboss


Natürlich bekommt man für erledigte Quests und Gegner auch Erfahrungspunkte, letztere haben hier auch einen gewissen Erfahrungsstand. Das bedeutet im Klartext, dass dieser im Verlauf des Spiels bzw. mit Fortschreiten in der Spielwelt steigt. Falls jemand also "Durch-Rushen" möchte, kann er dies getrost vergessen, denn Geralt wird gegen einige Widersacher einfach keine Chance haben, sofern er zuviele Gegner und damit Erfahrungspunkte links liegen lässt. Dadurch setzen die Entwickler dem Spieler natürliche Grenzen in der offenen Spielwelt, allerdings ist das ja nicht wirklich neu im Genre. Außerdem soll man ja auch seinen Charakter entsprechend ausbauen und weiterentwickeln, womit wir auch schon bei den Skillbäumen wären. Davon gibt es drei unterschiedliche: Schwert, Magie und Alchemie. Ihr müsst euch natürlich nicht auf einen festlegen, sondern könnt auch gerne verschiedene Fähigkeiten kombinieren, was jedoch auch seine Vor- und Nachteile hat. Für die Magie werden wieder die aus dem ersten Teil bekannten Hexer-Zeichen verwendet, nach aktuellem Stand sollen auch keine neuen Zeichen dazukommen, sondern vielmehr lediglich ein weiterer Spruch. Allerdings lässt man sich hier bei CD Projekt natürlich noch alle Optionen offen.

Ebenfalls neu bzw. wesentlich umfangreicher: das Craftingsystem. Ihr könnt in bester World of Warcraft Manier eure Waffen- und Rüstungen mit magischen Edelsteinen oder anderen Features aufmotzen und so euer Equipment deutlich verbessern. Natürlich braucht ihr hierzu einen Fachmann bzw. eine Fachfrau, die diese Modifikationen für euch durchführt und natürlich lässt sich der Experte sowas auch gerne fürstlich entlohnen. Laut den Entwicklern werden Craftingfans die Möglichkeit haben, sich hier richtig auszutoben. Hier darf selbstverständlich die Suche nach den jeweiligen Zutaten und Utensilien, sowie den benötigten Rezepten und Bauplänen, nicht fehlen. Auch die Auswahl an Ausrüstung und Kleidung wird deutlich zunehmen, zudem will man jedes Kleidungsstück einzigartig gestalten und keine Klone generieren.

The Witcher 2: Assassins of Kings


Auch das Dialogsystem - ihr werdet es bereits ahnen - hat sich grundlegend geändert und funktioniert nun ahnlich wie in Mass Effect 2 oder Alpha Protocol. Gerade letzteres bindet ja auch einen gewissen Zeitdruck ein, um sich für eine der möglichen Antworten zu entscheiden, dass wird es auch in The Witcher 2 geben. Wie weiter oben bereits erwähnt, spielen Entscheidungen eine wichtige Rolle für den Verlauf der Geschichte sowie der einzelnen Verlaufsstränge und natürlich dem jeweiligen Ende selbst. Neben den verschiedenen Möglichkeiten in den Dialogen wird es auch moralische Entscheidungen geben, die sich entsprechend auswirken. Übrigens, seid ihr bei einem dieser zeitbasierten Dialoge zu langsam, entscheidet das Spiel für euch. Langes Rumgegrübel ist also nicht immer drin.

Die zu Beginn angesprochene neue Engine streamt nun auch zeitgemäß die komplette Spielwelt und beschränkt lästige Ladezeiten auf ein Minimum. Das lädt natürlich viel mehr zum Erkunden ein, als im ersten Teil, wo jeder Zonenwechsel oder das Betreten von Gebäuden einen Ladebalken verursachte. Optisch macht das Spiel bereits jetzt einen sehr guten Eindruck, wie ihr im nachstehenden Trailer - der komplett auf der Gameengine basiert - begutachten könnt, und bis zum Release im ersten Quartal 2011, wird man hier sicherlich noch eine Schippe drauflegen können. Das ist der derzeit anvisierte Releasetermin für den PC - obwohl auch eine Konsolenversion im Gespräch ist, ist diese bisher nicht offiziell bestätigt. Insgesamt sollen uns dann 25-30 Stunden Spielspaß mit der Haupthandlung geboten werden, mit allen Nebenmissionen summiert sich die Spielzeit auf gut 60-90 Stunden. Ich freue mich bereits, und ihr?




Die HQ-Version des Trailers gibt es hier, weitere Videos - wie zum Beispiel eine Ingame Cutscene und das erste Entwicklertagebuch - gibts im Videobereich des Spiels, last but not least findet ihr hier ein paar Screenshots. Ein ganz besonderes Schmankerl und Dankeschön, haben die Entwickler selbst in den Debüttrailer gepackt - genau einen Frame lang wird folgende Nachricht an die Fans gezeigt.
The Witcher 2: Assassins of Kings - Boxart
  •  
  • Entwickler:CD Projekt
  • Publisher:NamcoBandai Games
  • Genre:Action-RPG
  • Plattform:PC, Xbox360
  • Release:17.05.2011
    (Xbox 360) 17.04.2012
    (Mac) 17.10.2012

Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: HerrBeutel ... und einem Gast.
  • Manni
    #1 | 22. Mai 2010 um 11:02 Uhr
    Dat kümmt uch für de Xbox 360  
  • Darius
    #2 | 22. Mai 2010 um 15:11 Uhr

    Manni: Dat kümmt uch für de Xbox 360


    Bisher ist es nur für Konsole geplant, aber weder bestätigt noch wirklich konkret. Steht auch so im Text   

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