Demon's Souls - Review

Es ist der Tod, der leise aus den düsteren Gemäuern des Palastes von Boletaria ruft und mich hinein in die Finsternis verleitet. Aber es ist nicht nur die Gefahr, es ist auch die Belohung für das riskante Vorgehen, die mich immer und immer wieder lockt. Frust und Fleiß sind das Pflichtprogramm für tapfere Ritter, die sich an Demon's Souls wagen. Denn dieser Koloss von Rollenspiel fordert sehr viel, hat dafür aber auch etwas Einzigartiges zu bieten: Adrenalin und Nervenkitzel. Wer den Tod fürchtet, sollte diese Review nicht lesen - allerdings entgeht euch dann eines der größten Highlights dieses Jahres.

Faszination Demon's Souls.



Eines der größten Highlights soll euch dann entgehen? In einem Jahr wie 2010, das doch prall gefüllt ist mit Highlights, soll es noch ein Spiel geben, das aus der Masse heraussticht? Ohja - Demon's Souls ist so ein Spiel. Es fasziniert nämlich nicht durch seine Pixelpower, nicht durch eine spannende Story und erst recht nicht durch einen umfangreichen Multiplayermodus, sondern durch seine fantastische, morbide, ja geradezu fürchterliche Atmosphäre. Wenn ihr einmal in Boletaria, dem Schauplatz des Ganzen, unterwegs seid oder wart, dann wisst ihr, was Demon's Souls so ausmacht. Und es ist nicht nur die Atmosphäre, die einen mitreißt und nicht mehr loslässt, es ist vor allem auch der unvergleichliche Nervenkitzel - ich glaube, ich habe noch nie zuvor in einem Spiel so viel Adrenalin verspürt und war vor jedem weiteren Schritt so nervös. Ja, Demon's Souls ist etwas besonderes. Und dennoch dauert es Stunden über Stunden, bis man diese Faszination wirklich spürt und von From Softwares neuem Meisterwerk in seinen Bann gezogen wird.


Mehr Hack & Slay als Rollenspiel?



Diese Frage muss Demon's Souls mit Sicherheit über sich ergehen lassen. Und wenn ich selbst entscheiden müsste, würde ich sagen: eine Mischung aus beiden mit sehr wenigen Rollenspielanteilen. Denn das, was ein Rollenspiel eigentlich ausmacht, fehlt in Demon's Souls. Man steigt zwar in verschiedenen Seelenstufen auf und kann seine Waffen aufrüsten und sein Inventar ordnen, aber man hat nahezu null Freiheiten. Es gibt nichts zu entscheiden. Und das Kampfsystem selbst ist nicht mehr als Hack & Slay Standard, findet in Echtzeit statt und anstatt einer mehrköpfigen Gruppe ist man alleine in Boletaria unterwegs. Aber wisst ihr was? Es ist mir im Prinzip scheissegal, welchem Genre man Demon's Souls zuordnen möchte - für mich zählt hier nur die Tatsache, dass wir es mit einem hervorragenden und außergewöhnlichen Spiel zu tun haben.

Was jedoch die Story angeht, tut Demon's Souls noch weniger als nur das Nötigste. Die Geschichte ist eigentlich sehr schnell erzählt: das Königreich Boletaria wird plötzlich von einem dunklen Nebel überfallen, der lauter böse Kreaturen und Dämonen hervorbringt - nun liegt es an tapferen Rittern und Kriegern, durch den dichten Nebel zu treten und alleine gegen die Monster anzukämpfen. Ob jemand Boletaria retten kann? Wenn es jemanden gibt, der in der Lage dazu ist, dann seid es ihr. Aber glaubt mir: nicht jeder von euch wird überhaupt bis zum finalen Bosskampf oder gar in das zweite Gebiet vorstoßen. Denn Demon's Souls ist nicht nur packend, motivierend und imposant, sondern größtenteils auch bockschwer. Und wenn ich bockschwer sage, dann meine ich auch bockschwer - da ist ein BlazBlue genauso wenig ein Vergleich hierzu wie Resonance of Fate, die ich beide höchstpersönlich als "Hardcore" betitelt habe. Aber nach Demon's Souls habe ich gelernt, wie sparsam man mit den Worten "bockschwer" und "Hardcore" umgehen sollte ...

Demon's Souls macht es euch nämlich wirklich nicht leicht. Ganz im Gegenteil: der Einstieg ist so dermaßen schwierig, dass viele wahrscheinlich nicht einmal über das Tutorial hinauskommen werden oder wollen. Denn das Tutorial erklärt euch nur die nötigsten Grundkenntnisse zu Steuerung und Kampfsystem, ohne wirklich ins Detail zu gehen - obwohl das bei Demon's Souls nötiger gewesen wäre als irgendwo sonst! Um alles zu verstehen, von der Kontrolle über das Inventar, die richtigen Elemente und die Klassenwahl, den Nutzen von Zaubern, das rechtzeitige Einsetzen der richtigen Waffe und die Kenntnis über Schwachpunkte und Gefahren - dazu benötigt ihr dringend einen Guide, der euch das Ganze ausführlich erklärt. Zum Glück wird Demon's Souls hierzulande nur in der Black Phantom Edition ausgeliefert, in der ein solcher Guide auch enthalten ist. Bevor ihr das Spiel startet, solltet ihr euch ein wenig eingearbeitet haben. Und auch wenn das jetzt etwas blöd klingt, es lohnt sich - glaubt mir. Mein Einstieg war schon holprig genug, sodass ich jetzt weiß, dass ich euch darauf "vorbereiten" sollte ;-)


Demon's Souls


Die Dämonen von Boletaria



Ein ganz großes Highlight von Demon's Souls sind jedenfalls die grandiosen Bosskämpfe, von denen es eine satte Menge gibt. Jeder Boss, also jeder Dämon, hat seine eigene Schwachstelle und ist meist gegen ein bestimmtes Element besonders empfindlich - welches das ist und wie man es am besten anwendet, gilt es nun herauszufinden. Dabei passiert es auch sehr häufig, dass ihr das Zeitliche segnet, denn der Tod ist allgegenwärtig und in Demon's Souls verheerender als irgendwo sonst: sterbt ihr, verliert ihr nicht nur sämtliche gesammelte Seelen, sondern müsst das komplette Level von vorne starten inklusive aller Gegner. Dadurch kann das Vorkämpfen bis hin zum Boss zu einer richtigen Qual werden; hat man den Dreh jedoch langsam raus, gewöhnt man sich daran und plant jeden Schritt so vorsichtig, dass man sich langsam, aber sicher in Sicherheit wähnen kann. Dennoch sollte man niemals überstürzt handeln und vor allem die Bossgegner, die Dämonen, erst aus guter Distanz beobachten und überlegen, welche Taktik am meisten Sinn macht. Natürlich ist das kein Zuckerschlecken, sondern erfordert eine Menge Geduld. Während ihr den ersten Bosskampf gegen den schleimigen Phalanx wahrscheinlich spätestens nach dem zweiten und den Turmritter nach dem ersten Versuch erledigen werdet, habt ihr danach gehörige Probleme mit den kommenden Dämonen. Nervig sind aber immer wieder ein paar schlimme KI-Aussetzer. Manche Gegner oder sogar Bosse agieren wirklich lcherlich dumm, sodass das doch ein wenig an der Atmosphäre kratzt - ähnlich wie bei den federleichten Leichen, die man einfach so durch die Gegend kicken kann. Dennoch sind das nur kleine Kritikpunkte, die der grandiosen Atmosphäre nur minimal schaden.

Das Kampfsystem von Demon's Souls ist eigentlich nichts besonderes. Ihr könnt euer Schwert - solltet ihr denn eine Nahkampfwaffe verwenden - einhändig wie auch zweihändig halten oder auch zwei Waffen gleichzeitig bzw. einen Schild dazu tragen. Mit dem Bogen oder Zaubern könnt ihr aus der Distanz angreifen, was für Einsteiger auch die beste Option sein dürfte, da ihr mit Nahkämpfern zu Beginn ein wenig im Nachteil seid. Ungewohnt schlagt ihr mit der R1- und der R2-Taste zu, mit R1 normal und mit R2 stark, und könnt mit eurem Schild blocken, Angriffe parieren und ausweichen - das war es auch schon. Mehr gibt es eigentlich nicht zu erwähnen. Es gibt keine ausgefeilten Combos, keine Spezialschläge oder sonstwas, sondern nur dieses kleine Repertoire an Aktionen, das euch bis zum Ende hin begleiten wird. Und dennoch entfaltet dieses auf den ersten Blick simple Kampfsystem eine gehörige Tiefe, denn ihr könnt selbst gegen die einfachsten Gegner verlieren und im Kampf sterben, wenn ihr leichtsinnig handelt und euch nicht rechtzeitig heilt. Dadurch wird der Kampf zu einem nicht zu unterschätzenden Risiko - das oft den Tod zur Folge hat.


Demon's Souls


Einnahmen, Ausgaben und schwere Verluste



Einen besonderen Reiz an Demon's Souls machen auch die titelgebenden Dämonenseelen aus. Diese sind nämlich nicht nur die einzige Währung in ganz Boletaria und somit auch im kompletten Spiel, sondern vor allem auch unschätzbar wertvoll. Warum? Ganz einfach: durch jeden besiegten Gegner verdient ihr euch Seelen, je nach Gegnertyp mehr oder weniger, für Dämonen - also Bossgegner - bekommt ihr gleich einen ganz dicken Batzen zugeschrieben. Dadurch kann man sich auch riesige Mengen an Seelen anhäufen. Der Haken an der Sache ist allerdings, dass sich die Seelen nirgends sicher zurücklegen lassen und ihr sie immer mit ins Abenteuer schleppen müsst, mit dem Risiko, sämtliche Seelen zu verlieren. Sterbt ihr nämlich, so verliert ihr alle gesammelten Seelen - die einzige Möglichkeit, sie zurückzubekommen, ist, noch einmal zur Blutlache zurückzukehren, ohne vorher noch einmal zu sterben. Und das klingt oft viel einfacher, als es in der Praxis eigentlich ist. Dadurch werden die Seelen unschätzbar wertvoll; habt ihr eine große Anzahl gesammelt, solltet ihr sie normalerweise so schnell wie nur möglich investieren, damit ihr nicht Gefahr lauft, plötzlich euer gesamtes Hab und Gut zu verlieren.

Genau, ihr könnt die gesammelten Seelen investieren - und das in allerlei nützliche Dinge. Dadurch, dass sie die einzige Währung im ganzen Spiel sind, müsst ihr sowohl Waffen als auch Gegenstände, Rüstungen und sogar Stufenaufstiege mit Seelen bezahlen. Für größere und stärkere Objekte müsst ihr demzufolge natürlich auch mehr berappen, was die Sache bedeutend schwieriger macht, denn dann bleibt euch nichts anderes übrig, als das Risiko einzugehen und Seelen zu horten - stets mit der Gefahr, alles zu verspielen. Stärkere Waffen könnt ihr normalerweise auch nicht im Nexus, dem zentralen Ort eures Abenteuers, kaufen, sondern zumeist nur an den verschiedenen Bereichen des nebelumwobenen Königreichs Boletaria. In jedem Bereich gibt es ein oder zwei Händler, die euch seltene oder ausdrücklich wertvolle Objekte verhökern wollen. Ihr könnt Waffen, Rüstungen und Schilde übrigens nicht nur kaufen, sondern auch bereits vorhandene aufrüsten - dafür benötigt ihr aber nicht nur Seelen, sondern auch die entsprechenden Bauteile, meistens rar gesäte Scherben aus bestimmten Mineralien. Das wiederum macht schon sehr bald eine gewisse Sammelwut aus, die euch dann das ganze Spiel über begleitet. Wenn es eines gibt, was Demon's Souls nahezu perfektioniert, dann ist es die Motivation zum Weiterspielen und den Reiz, neues kennenzulernen.


Demon's Souls


Der Nexus: Dreh- und Angelpunkt des Abenteuers



Insgesamt gibt es im Spiel neben dem zentralen Nexus ganze fünf große Gebiete, die ihr bereisen und erkunden müsst. Was heißt groß - sie sind wahrlich gigantisch! In diesen Gebieten gibt es immer mehrere Keilsteine, bei denen ihr zum Nexus zurückkehren könnt. Ein Keilstein befindet sich am Anfang eines jeden Bereichs, die anderen werden erst nach einem anstrengenden Bosskampf freigeschalten - dazwischen gibt es absolut keine Checkpoints. Das ist auch das, was wahrscheinlich sehr viele Leute in den Frust und zur Verzweiflung treiben wird: die ungeheure Entfernung zwischen den Respawnpunkten. Sterbt ihr nämlich, sei es im finalen Bosskampf vor dem nächsten Keilstein oder irgendwo dazwischen, startet ihr komplett am Anfang eines jeden Bereichs neu und sämtliche bereits erledigten Gegner sind wieder an Ort und Stelle. Das ist verdammt frustrierend, aber es macht gewissermaßen auch diesen Reiz an Demon's Souls aus, denn es ist beileibe kein Spiel für jedermann. Zum Glück könnt ihr in dieser Zeit Abkürzungen freilegen und euch eine gewisse Grundkenntnis über das Gebiet aneignen, sodass ihr nach kurzer Zeit verinnerlicht habt, wo es wie langgeht. Dennoch: ein paar Checkpoints mehr wären sicherlich keine schlechte Sache gewesen.

Der Nexus ist im Großen und Ganzen der Dreh- und Angelpunkt eures Abenteuers. Nach jedem erledigten Bosskampf kehrt ihr hierher zurück, um unnötigen Krempel aus dem Inventar abzulegen oder euch neue Fähigkeiten beim Magier anzueignen, neue Waffen und Gegenstände zu kaufen oder einfach um ein paar Stufen aufzusteigen. Das Aufsteigen funktioniert übrigens folgendermaßen: ihr steigt nicht in Rangstufen auf, sondern könnt eure Attribute wie Stärke, Kondition, Glück etc. verbessern, wobei jeder Aufstieg den Preis für den nächsten wieder erhöht. Außerdem ist der Nexus der zentrale Ort, von dem ihr zu den einzelnen Gebieten reist - sei es der Palast von Boletaria, die Katakomben oder die Windruinen. Übrigens kehrt ihr im Spielverlauf oft an bereits bekannte Gebiete zurück, um sie erneut abzugrasen oder neue Wege dort zu öffnen. Zum Glück hält sich das Backtracking aber in annehmbaren Grenzen. Die Gebiete können sich auch ein wenig verändern, was mit einem Gut/Böse-System zusammenhängt, das man aber erst viel zu spät komplett durchschaut, sodass es kaum eine Erklärung wert ist. Während eures Abenteuers begegnet ihr auch zahlreichen wirklich markanten Nebenfiguren - oft liegt es auch an euch, sie zu retten, anschließend wartet eine Belohnung. Dadurch wirkt die gesamte Spielwelt düster, unheimlich und jederzeit und überall bedrohlich, weil man nicht vorhersehen kann, was gleich auf einen wartet.




Hilfreicher Onlinemodus



Demon's Souls macht im Prinzip also so gut wie nichts neu, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Aber das stimmt so nicht ganz, denn seine Online-Anbindung ist nicht nur ungemein hilfreich und clever, sondern auch regelrecht innovativ. Seid ihr nämlich online, so werdet ihr zahlreiche Blutlachen anderer Spieler finden und könnt euch dann in einer kurzen Sequenz ansehen, wie sie die letzten Sekunden vor ihrem anschließenden Tod verbracht haben. Dadurch wurde ich häufig vor unvorsichtigen Schritten in tiefe Abgründe oder vor Hinterhalten der Feinde gewarnt. Ebenfalls nützlich sind Nachrichten, die man überall und jederzeit für andere zurücklassen kann. So manch einer macht sich dann zwar daraus einen Spaß und schreibt vor einem Abgrund "Vor dir wartet ein Schatz!" - aber das ist zum Glück die Seltenheit, sodass die meisten Nachrichten durchaus praktisch sind und einem nützliche Hinweise überliefern. Ab und an wird zum Beispiel schon im voraus verraten, welches Element gegen den nächsten Bossgegner besonders effektiv ist - das schützt euch vor einem unglücklichen Tod. Natürlich sind diese Hinweise alle optional und ihr müsst sie nicht nutzen und könnt einfach daran vorbeigehen. Übrigens kann man in bestimmten Situationen auch auf die Hilfe eines anderen Spielers zurückgreifen und den anstehenden Kampf zu zweit angehen - sehr schön.

Schön ist Demon's Souls allerdings nicht gerade. Das liegt aber nicht an der Grafik, die durchaus überzeugen kann und eine morbide Atmosphäre erzeugt, sondern eher am Stil selbst. Denn so imposant und monumental die Paläste und Gebäude sowie Landschaftsstrukturen auch sind, so verstörend wirken sie. Anstatt kräftiger Farben erwarten euch in Demon's Souls überwiegend schwarz, grau und braun und sehr, sehr häufig lauft ihr in fast komplett stockfinsterer Umgebung herum - je nach Gebiet eben. Das Artdesign kann aber auf ganzer Strecke überzeugen: Skelette, Monster und verstörend aussehende Menschen untermalen die düstere Stimmung in Boletaria. Vor allem aber die Dämonen sehen einfach fantastisch aus und das nicht nur wegen ihrer beeindruckenden Größe. Auch was die musikalische Untermalung angeht, gibt sich Demon's Souls keine Blöße. Zwar ist der Soundtrack nur selten präsent, aber die Soundeffekte sind stets passend, die englische Sprachausgabe passabel und das Intro mitsamt dem Musikstück ist erstklassig. Wer jetzt noch fürchtet, Demon's Souls könnte nach ein paar Stunden beendet sein, dem kann ich Entwarnung geben: ihr braucht nicht nur für den ersten Durchlauf mindestens 50 Stunden, sondern legt erst danach mit New Game+ so richtig los - für viele beginnt das Spiel sogar erst ab diesem Moment.
Tim

Fazit von Tim:

Das ist ein besonderes Spiel. Das ist sogar das einzige Spiel, das ich kenne, das trotz seines verfluchten Schwierigkeitsgrades von Anfang bis Ende in einer Art und Weise motiviert, die ich so selten erlebt habe. Demon's Souls mag nicht das schönste, nicht das dramatischste und nicht das innovativste Spiel sein, aber es ist das einzige seiner Art - und allein das macht es schon außergewöhnlich. Denn es entfesselt eine Faszination, die wahrlich einzigartig ist. Obwohl man um jeden klitzekleinen Meter kämpfen und jeden seiner Schritte exakt planen muss, um nicht wieder das Zeitliche segnen zu müssen, gerät man in einen unwiderstehlichen Spielfluss. Demon's Souls schafft es tatsächlich, mich nach jedem Tod wieder von neuem nach Boletaria zu locken, auch wenn ich dafür den selben Weg noch einmal gehen muss. Das kann ganz schön frustrierend werden, aber es fasziniert auch irgendwie. Genau wie der Rest des Spiels: Boletaria ist ein furchteinflößendes, finsteres Königreich mit monumentalen Palästen, das Artdesign ist extravagant und stilvoll und die leise musikalische Untermalung stets stimmungsvoll und passend. Aber auch spielerisch wird man mitgerissen: das Kampfsystem ist gleichermaßen intelligent wie fordernd und die fünf riesigen Gebiete der Spielwelt laden zum vorsichtigen Erkunden ein. Das einzige, was man eventuell kritisieren könnte, ist das unzureichende Tutorial; selbst mit dem Guide benötigt ihr Stunden über Stunden, um endlich alles verinnerlicht zu haben. Aber das sind Peanuts, denn im Grunde ist Demon's Souls ein fantastisches Erlebnis und einer der besten Exklusivtitel für die Playstation 3 überhaupt. Das habt ihr spätestens dann realisiert, wenn ihr auf die ersten richtigen Bossgegner trefft!

Demon's Souls mag noch so schwer sein - hinter den Pforten von Boletaria verbirgt sich eines der motivierendsten, packendsten und außergewöhnlichsten Rollenspiele der letzten Jahre, garniert mit einer fantastischen Atmosphäre!

Besonders gut finde ich ...
  • melancholische, packende Atmosphäre
  • unglaublich motivierendes Spieldesign
  • entfesselt eine einzigartige Faszination
  • taktisch kluges, forderndes Kampfsystem
  • sehr anspruchsvoller Schwierigkeitsgrad
  • kolossale, imposante Architektur
  • fantastisches Gegner- und Artdesign
  • überragende, knifflige Bosskämpfe
  • fünf gigantische Gebiete der Spielwelt
  • innovative & sinnvolle Online-Einbindung
  • riesiger Umfang mit über 100h Spielzeit
Nicht so optimal ...
  • Tod führt zu komplettem Levelrestart
  • teilweise extrem schwierig
  • völlig unzureichendes Tutorial
  • ab und zu blödsinniges KI-Verhalten
  • unrealistisch: federleichte Leichen

Tim hat Demon's Souls auf der PlayStation 3 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von NamcoBandai Games zur Verfügung gestellt.

Demon's Souls - Boxart
  •  
  • Entwickler:From Software
  • Publisher:NamcoBandai Games
  • Genre:Action-RPG
  • Plattform:PS3
  • Release:25.06.2010

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Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: HerrBeutel, Phaz
  • Manni
    #1 | 3. August 2010 um 07:40 Uhr
    MIr wird das Spiel zu sehr gehyped. Habe es schon länger hier liegen und es macht einen wahnsinnig! Vorallem der ständige Levelneustart lässt jeden Zocker vor Wut erblassen... Gerade wenn man von der Arbeit kommt etc. braucht man kein Spieldesign aus vergessenen Zeiten... Technisch ist das Spiel ebenfalls kein überzeugender Kandidat, grafisch ist es ok, soundtechnisch für heutige Verhältnisse eher enttäuschend...
  • golgarta2905
    #2 | 3. August 2010 um 10:12 Uhr
    Ja ich sag es mal mit den Worten von FF bist Du zu schwach ist
    Demons Souls zu hart.

    Jeden anderen die sich an dieses Spiele Monster heranwagen sei
    gesagt das die Zeit dann keine bedeutung mehr hat.

    DS ist für mich eines der besten PS3 excl Titel,eine Perle
    im Meer der Software Titel.

    Das Kampfsystem ist allerdings kein stumpfes Hack and Slay.
    Jede Waffe hat hier auch wirkliche Stärken oder schwächen.
    Ohne den Feind zu kennen gibt es nichts zu holen in DS.
    Taktieren,Blocken,im richtigen Augenblick Kontern ist hier
    überlebenswichtig.

    Das einzige Negative ihr seid spät dran mit dem Test
  • Tim
    #3 | 3. August 2010 um 10:44 Uhr

    Manni: Mir wird das Spiel zu sehr gehyped. Habe es schon länger hier liegen und es macht einen wahnsinnig! Vorallem der ständige Levelneustart lässt jeden Zocker vor Wut erblassen...


    Mir ging es nicht anders *g* aber sobald man mal richtig drin ist, das erste Gebiet fast vollständig abgeschlossen hat und in die nächsten Bereiche reisen kann, entfaltet sich einfach ein unwiderstehlicher Spielfluss. Ich war zunächst auch eher skeptisch wegen dem gigantischen Hype. Aber jetzt weiß ich auch, was an Demon's Souls so außergewöhnlich ist: die Motivation. So etwas habe ich in fast keinem anderen Titel erlebt. Weil man immer weiß, dass nicht das Spiel zu schwer, sondern man selbst (zumindest in dem Moment) zu schlecht ist  

    golgarta2905:Das Kampfsystem ist allerdings kein stumpfes Hack and Slay.Das einzige Negative ihr seid spät dran mit dem Test


    Ja, das Kampfsystem mutet zunächst simpel an, bietet aber wie gesagt eine unheimliche Tiefe, weil die Gegner und Waffen viele verschiedene Stärken und Schwächen mit sich bringen.

    Und lieber ein später Test als gar keiner, oder?  
  • Philipp
    #4 | 3. August 2010 um 11:07 Uhr
    Wenn ich mir überlege, wie Tim immer in Skype geflucht hat und trotzdem seine Motivation oben halte konnte, ist das es eine Meisterleistung :] Anspielen würd ichs dennoch sehr gerne mal, einfach um zu schauen, ob das selbst meinen Frust überwinden könnte. Leider habe ich halt keine PS3.
  • Khezul
    #5 | 3. August 2010 um 12:52 Uhr
    Naja, einen extremem Schwierigkeitsgrad mit der Begründung der eigenen Schwäche zu rechtfertigen, ist in meinen Augen Nonsens.

    Wenn ich mich nicht ganz täusche, war Masanori Takeuchi sogar der Meinung, das Spiel müsse nach jedem virtuellen Ableben den Spielstand löschen - das wäre hart!

    Ich werde es aller Abschreckung zum Trotz auch anspielen. Mal sehen, wie weit ich komme.  
  • Tim
    #6 | 3. August 2010 um 13:07 Uhr

    Khezul: Naja, einen extremem Schwierigkeitsgrad mit der Begründung der eigenen Schwäche zu rechtfertigen, ist in meinen Augen Nonsens.


    So war das nicht gemeint. Nicht der Schwierigkeitsgrad, sondern der Tod selbst wird mit der eigenen Schwäche gerechtfertigt - und nur in ganz wenigen Situationen ist das anders und das Spiel tatsächlich zu schwer.

    Aber wie gesagt, Demon's Souls ist ein wenig speziell.

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