Outland - Review

Müsst ihr kaufen! Sagte die Voodoo-Hexe und verschwand ... ne, mal im Ernst! Habt ihr mal wieder Bock auf ein anspruchsvolles Jump-'n'-Run mit außergewöhnlichem Design und herausforderdem Gameplay? Einen Sidescroller, bei dem man nicht nur optisch, sondern auch musikalisch auf einem konstant hohen Level der Gamedesignkunst verwöhnt wird? Ein Spiel, bei dem sich die Macher von Genre-Klassikern wie Flashback, Another World oder Prince of Persia haben inspirieren lassen? Ein Spiel, bei dem man mal wieder das Gefühl hat, hier haben Spieler ein Spiel für Spieler gemacht? Dann wird es Zeit für Outland! Warum das so ist, das verrate ich euch in meiner Review.


Bämm!



So lautete die Einleitung meiner Review, die ich bereits im Mai diesen Jahres verfasst habe. Im Mai? Ja genau, weil damals war ich nach dem Release Feuer und Flamme für das Spiel und musste es auch jedem empfehlen, bis ich zum vierten Boss gelangte. Dem Drachen, genauer gesagt: der geflügelten Schlange. Ich habe dann irgendwann entnervt aufgegeben musste mich dann leider anderen Aufgaben und Games widmen, daher gibts jetzt leider mit viel, viel, viel, sehr viel Verspätung, aber nichtsdestotrotz eine Review zu Outland - weil das Game einfach toll ist! Ich stehe auch nach wie vor zu meiner Einleitung, daher steht sie nach wie vor dort ;)

Wahrlich! Es wird echt mal Zeit, dass ich (euch) das Spiel hier vorstelle, denn meinen Teamkollegen hing ich damit einige Zeit seit Release regelmäßig in den Ohren. Das ist aber auch kein Wunder, denn wie zuletzt bei Limbo, Trine oder Machinarium spürt man bei diesem Spiel das gewisse Etwas. Es ist eine wohltuende und erfrischende Abwechslung zwischen all den gehypten "Im-Endeffekt-doch-nicht-so-toll"-Spielen und den in regelmäßigem Rhythmus erscheinenden Franchise-Neuauflagen, die am Ende nicht viel Neues bieten. Kollege Haschbeutel hat es in seiner Anomaly-Review treffend erwähnt, meist sind es Indie- oder kleinere Studios, die mit frischem Wind in der Gamelandschaft für ein Lächeln auf den Gesichtern der Spieler sorgen.


Outland


Ein einsamer Held



In Outland übernehmt ihr die Rolle eines einsamen Helden, mit dem ihr durch eine mystische, antike Welt streift, um ... ja, um was eigentlich zu tun? Die Story selbst ist eher trivial, aber irgendwie fiebert man von Beginn an mit dem Protagonisten mit - denn er ist alleine. Hüpfen, Springen, Ausweichen, Reagieren, Agieren, Töten. Das sind im Wesentlichen, eure Aufgaben um die Spielfigur voran zu bringen und, selbst wenn das eher eintönig oder gar langweilig klingen mag, ich kann euch garantieren, dass dem nicht so ist.

Housemarque haben in diesem Spiel scheinbar bewusst keinen wählbaren Schwierigkeitsgrad eingebaut, um eben selbst bestimmen zu können, wie schwer es wirklich wird. Herausforderungen gibt es für alle Spielergruppen mehr als genug. Stellenweise bekommt man auch diesen typischen "Supermeatboy"-WTF-Gesichtsausdruck, obgleich Outland niemals so frustrierend wird*. Anspruchsvoll. Das ist der Level, auf dem das Spiel angesiedelt ist. Das Gameplay selbst bleibt sich dabei stets treu: Rennen, Springen, Interagieren - zur Not alles gleichzeitig.


Outland


More Power



Das Spielprinzip ist auch schnell erklärt: Durchkommen! Und zwar um jeden Preis. Je einfacher, desto anspruchsvoller - würde ich sagen, denn die einfachen Passagen entpuppen sich in Kombination mit den Rot/Blau-Kräften teilweise als knifflige Hindernisse. Rot/Blau-Kräfte? Ach, ja. Unser Held lernt im Verlauf seiner Reise die Kraft der Dunkel- und Lichtenergie kennen und diese zu steuern. Jedoch kann er immer nur einer Kraft angehören, sodass eben die jeweilig andere ihm Schaden zufügt! Kompliziert? Nö. Ganz einfach: Verwandelt sich unser Held in ein blaues Männel, dann tun ihm die roten Dinger weh und umgekehrt. Dass sich die Anforderungen an diesen Wechsel hochschrauben, ist klar. Und genau hierbei liegt der Reiz und die Schwierigkeit des Spiels.

Neben diesem Feature schaltet ihr im Laufe des Spiels weitere acht Fähigkeiten frei, die euch neue Möglichkeiten eröffnen und weiter voranbringen. Teilweise sind diverse Stellen in dem Spiel nur mit bestimmten Fertigkeiten zu überwinden, sodass ihr auch mal hin- und herreist. Dank einer Karte und einer Weltkarte, auf der alle fünf Welten und das zentrale Portal verzeichnet sind, verliert ihr auch nicht die Orientierung. Durch das Sammeln von Münzen, die ihr durch das Töten der Gegner und in versteckten Räumen finden könnt, könnt ihr euch an speziellen Statuen z.B. zusätzliche Lebensenergie und andere Dinge kaufen. Weitere Bonusitems die meist an kniffligen Stellen platziert sind, bieten vor allem für Erfolgsjäger einen zusätzlichen Anreiz. Neben der Einzelspieler-Kampagne könnt ihr das Spiel auch im Online-Koop spielen. Hierzu sind an diversen Punkten im Spiel auch spezielle Portale aufgestellt, bei denen ihr nur mit einem Partner entsprechende Koop-Missionen durchstreifen könnt.

Großartige Levels und Herausforderungen haben die Jungs und Mädels bei Housemarque in das Spiel gepackt und dabei mit relativ überschaubaren Elementen und einer ebenso überschaubaren Gegnervielfalt agiert. Während letzteres bei anderen Spielen eher negativ ins Gewicht fällt, wirkt es sich hier nahezu gar nicht auf die Einschätzung aus. Denn Outland kombiniert Spaß und Herausforderung allein durch das simple, aber anspruchsvolle Gameplay perfekt - bis zu gewissen Frustmomenten. Speziell die Bosskämpfe unterteilen sich in verschiedene Phasen und bieten hier entsprechendes Potential auch mal zu versagen, womit man den Kampf wieder komplett von vorne beginnt.

Für läppische 800 Microsoft-Punkte, also nicht einmal 10 Euro, bekommt ihr dieses tolle Spiel quasi geschenkt - sowohl im XBOX Live Arcade Marktplatz als auch im Playstation 3 Network. Der nachfolgende Launch-Trailer verschafft euch auch einen guten Überblick darüber, was euch im Spiel alles erwartet.



Kithaitaa

Fazit von Darius:

Großartig! Was die Entwickler von Housemarque hier auf den Bildschirm zaubern, muss man gesehen und gespielt haben - für Fans von Sidescrollern und Plattformern auf jeden Fall ein Pflichtkauf. Dank der tollen Preispolitik bezahlt ihr im XBOX 360 Live Marktplatz nur 800 Punkte, im Playstation Network nur knapp 10 Euro. Dafür bekommt man einfach auch die volle Packung Spielspaß und Herausforderung - allein die Einzelspieler-Kampagne dürfte euch locker 8 Stunden beschäftigen und die zusätzlichen Koop-Missionen bieten weitere Spielstunden. Tolles Artdesign, großartiger Soundtrack und ein intuitives Gameplay, mitsamt Oldschool-Feeling und dem ganzen Klumpatsch. Mehr davon! Kaufen! Kanns wirklich nur empfehlen =)

Besonders gut finde ich ...
  • tolles Artwork
  • stimmiger Soundtrack
  • Gameplay & Herausforderungen
  • Spielzeit gut 8 und mehr Stunden
  • Preis-/Leistungsverhältnis
  • mein Arcade-Hit 2011 (unverbindlich)
Nicht so optimal ...
  • Schwierigkeitsgrad steigt enorm, teils frustrierend
  • sonst nix! :)
  • ah, doch: Fucking Schlangenboss! :D

Darius hat Outland auf der Xbox 360 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Ubisoft zur Verfügung gestellt.

Outland - Boxart
  •  
  • Entwickler:Housemarque
  • Publisher:Ubisoft
  • Genre:Arcade
  • Plattform:PC, PS3, Xbox360
  • Release:27.04.2011
    (PC) 29.09.2014

Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: HerrBeutel, Tim ... und einem Gast.
  • Alice
    #1 | 16. September 2011 um 18:13 Uhr
    kein wunder dass du deinen kollegen damit in den ohren liegst, deiner empfehlung nach, bin ich wirklich sehr neugierig geworden und werde das spiel denke ich auf jeden fall mal ausprobieren:)

Hinweis: Der Beitrag ist über 5 Jahre alt, die Kommentarfunktion ist daher mittlerweile geschlossen.