Oh man bin ich alt! In meiner Kindheit hat man noch mit Lego, Actionfiguren und ähnlichem gespielt. Doch die heutige Generation kann man scheinbar nicht mehr so leicht begeistern. Da muss schon ein wenig Technik rein und so entstehen Spielzeuge, die bestimmt auch dem ein oder anderem "großen Kind" Freude bringen und deren Grundideen ebenfalls auf Gaming-Ebene für Innovationen sorgen.




In diese Kategorie gehört unter anderem der Force-Trainer, den die Firma Uncle Milton in rund 14 Tagen auf den Markt bringt.Er ermöglicht es mittels Gehirnwellenmessung einen kleinen Plastikball in einer Säule auf und absteigen zu lassen. Die Messung übernimmt dabei das mitgelieferte Headset. Und jetzt mal ganz unter uns: Jedem, der schon mal einen Star Wars Film geguckt oder selbige Spiele gezockt hat, kamen doch schon Gedanken wie es sei Jedi-Kräfte zu besitzen. Mit 120$ ist das gute Stück auch nicht gerade ein Schnäppchen, aber der Showeffekt ist euch damit sicher. Der Redakteur der NY-Post hatte jedenfalls seinen Spaß damit, aber guckt es euch einfach selbst an.









Besonders interessant wird es natürlich, wenn man diese Technik zur Gamesteuerung verwendet. Erste Produkte, wie der Neural Impulse Actuator kurz NIA von OCZ, sind schon auf dem Markt. Hier erhält der Spieler ein Stirnband mit dessen Hilfe er seine Tastatur getrost zu Seite packen kann und jene Befehle mittels Augenzwinkern, Gesichtmuskelbewegungen oder Gehirnwellen abruft. Die Messungen übernehmen dabei integrierte Kohlefasersensoren, die ihre Signale an eine kleine Box weiterliefern und dann von der Software in Befehle übersetzt werden. Meiner Meinung nach eine extrem innovative Art des Zockens, auch wenn es laut ersten Tests noch nicht völlig reibungslos funktionieren soll. Besonders eines sollte man als NIA Besitzer mitbringen – Geduld, denn die anfängliche Konfiguration und natürlich auch die Gewöhnung an eine komplett neue Art der Steuerung scheint gut Zeit zu fressen. Des Weiteren sollte euer Rechner gut geerdet sein um jegliche Störung durch Handys und andere "Wellenverbreiter" zu vermeiden.

Ein weiteres Headset Namens Emotiv EPOC befindet sich momentan noch in der Entwicklung, soll aber auch dieses Jahr noch den Weg in den Handel finden. Es funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Es werden Hirnwellenformationen bestimmte Funktionen zugewiesen. An was man bei welcher Aktion am besten denkt oder mit welcher Muskelanspannung man es untermalt, ist dabei jedem selbst überlassen. Denn diese Strukturen sind natürlich so individuell, dass man sie nicht standardisieren kann und so bringt man sich selbst und gleichzeitig auch der Software bei was zusammen gehört.

Die Anfänge für solche Konzepte sind natürlich immer hart, denn die Hardware ist kein Schnäppchen (NIA ca. 150$, EPOC ca. 300$). Also erwartet der Käufer auch eine entsprechende Performance. Da hier aber viel vom Gamer selbst und seiner Lernfähigkeit abhängt, kann es sehr schnell zu übermäßigem Frust kommen. Ich glaube, dass das Abrufen nicht mal so problematisch sein dürfte, aber das Switchen und Verwenden von mehreren Aktionen gleichzeitig ist eine Hürde, die Überwindung, Zeit und Konzentration beansprucht.

Der Grundstein ist jedenfalls gesetzt und für Hardcore-Gamer die ihre Reaktionszeit verbessern wollen, bietet es auch jetzt schon einen hohen Reizfaktor, denn Zwinkern spart gegenüber konventionellem Schießen definitiv Zeit. Ich werde es im Auge behalten, denn mein Interesse wurde geweckt schon allein aufgrund des Showfaktors. Mal schauen welches Gerät den Weg in meine spärliche Hütte findet.

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  • 3k1m92
    #1 | 24. Februar 2010 um 22:17 Uhr
    Laut folgendem Bericht basiert derartiges Spielzeug ATM wohl noch nicht wirklich auf Gehirnwellen: [www.spiegel.de]

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