Far Cry 4 - Preview
Besuch in Kyrat: Wie ich die Festung mit Elefant & Crossbow einnahm
Vermutlich hatte Ubisoft den Erfolg vor knapp zwei Jahren selbst nicht kommen sehen, aber er war hochverdient. Was das Team in Montreal mit Far Cry 3 kreiert hatte, war nicht mehr und nicht weniger als der beste Shooter von 2012 - und auch noch einer in einer tollen, weil lebendigen offenen Welt. Ich zähle mich zu denen, die das Spiel für seine Qualitäten abgefeiert haben - und gleichzeitig auch zu denen, die wohl am meisten von seinem Nachfolger, Far Cry 4, erwarten. Die neue Spielwelt Kyrat und auch der Antagonist Pagan Min hatten schon bei der Ankündigung sofort mein Interesse geweckt, doch die ersten richtigen Spielszenen sorgten bei mir für vorsichtige Skepsis, wirkten sie doch eher wie ein Far Cry 3.5 denn wie eine echte Fortsetzung. Auf der gamescom bot sich mir nun die Gelegenheit, selbst in die Haut von Ajay Ghale zu schlüpfen ...
Das "Stealth-Waffenset" bestand aus einer schallgedämpften Maschinenpistole und einer Crossbow-Armbrust (die in Far Cry 4 den Bogen aus dem Vorgänger ersetzt), zusätzlich befanden sich noch 6 "Köder" im Gepäck - Köder, mit denen man Tiere anlocken kann, speziell natürlich gefährlicher Biester wie Tiger. Die Festung, die es einzunehmen galt, war von außen gut geschützt: Sämtliche Mauern waren mehrere Meter hoch und Wachen patrouillierten auf den Mauergängen. Ich habe in der Demo zwei unterschiedliche Wege entdeckt, ungesehen in den Komplex hinein zu gelangen - zum einen konnte man an einer steilen Steinwand mit Kletterausrüstung hinaufklettern, zum anderen stand das große, schwere Eingangstor der Festung einen Spalt weit offen. Ich habe die Demo zwei Mal gespielt und dabei beide Wege versucht - mit gänzlich verschiedenen Ergebnissen. Beide Male bin ich allerdings zu Beginn gleich vorgegangen, nämlich so, wie es jeder nach Far Cry 3 tun würde: Per Klick auf das Digikreuz zückte mein Alter Ego die Kamera und nach und nach wurden alle Feinde in Sichtweite markiert - das ist deshalb praktisch, weil man ihre Umrisse dann auch nach dem Wegstecken der Kamera durch Wände etc. sehen kann. Nachdem ich mir einen Überblick über das Gebiet verschafft hatte, galt es also, eine Lösung für das Gegnerproblem zu finden - im Optimalfall natürlich eine, die möglichst wenig Lärm verursacht, sodass die Gegner keinen Alarm auslösen (können) und zusätzliche Verstärkung anfordern.
Das hört sich bislang nicht nur alles verdammt vertraut an, es spielt sich auch so. Es ist kaum zu übersehen, dass Far Cry 4 komplett auf dem Vorgänger aufbaut und sich gar nicht groß daran versucht, viele Dinge zu ändern - die meisten Änderungen sind kosmetischer Natur oder eher kleine Gimmicks statt wirklich bahnbrechender Neuerungen. So ist die Crossbow-Armbrust ähnlich dem Bogen das leicht übermächtige Stealth-Gadget, das Feinde bei einem Treffer sofort tötet - ich sehe schon kommen, dass ich im finalen Spiel in 75% der Spielzeit nur mit dem Crossbow unterwegs sein werde. Auch hier in der Demo habe ich mich erstmal in Deckung gekniet (natürlich mit dem gleichen vollautomatischen Coversystem des Vorgängers) und dann vorsichtig darüber hinweggelugt und ein paar vereinzelt herumstehende Gegner ausgeschaltet. Angemerkt sei hierbei, dass das nur von oben geklappt hat - bei meinem zweiten Versuch durch das Haupttor wurde ich leider beobachtet ... aber dazu später mehr. Erst erzähle ich euch, wie mein erster Run geendet hat, bei dem ich - juhu! - erfolgreich geschlichen bin.
Wobei es da eigentlich nicht mehr so viel zu erzählen gibt, denn im Prinzip ging der Rest vergleichsweise einfach, nachdem mich niemand beim Assassinieren mit der Armbrust erwischt hat - irgendwann habe ich mich von den Dächern auf den Boden heruntergewagt und bin gebückt durch die Festung geschlichen. Fix zu den Alarmen hin und die mit ein paar Hieben zerstört und dann gab es auch schon so gut wie keinen Grund mehr zur Sorge. Die letzten übrigen Gegner habe ich dann noch von hinten abgemurkst und als der "Fortress Liberated"-Schriftzug erschien, war die Demo auch schon zu Ende.
Beim zweiten Demo-Durchgang wollte ich, wie erwähnt, ebenfalls schleichen - diesmal aber direkt durch den Haupteingang, was nicht so gut geklappt hat. Und sagt jetzt nicht, das war doch zu erwarten - bei Videospiel-KI weiß man ja nie. Jedenfalls haben mich dann doch tatsächlich zwei Gegner dabei gesehen, wie ich ihrem Kollegen einen Pfeil in den Kopf gejagt habe, und sie schienen nicht gerade erfreut zu sein. Keine fünf Sekunden später klingelte auch schon der Alarm und ich erkannte: Für Schleichen ist es jetzt zu spät. Ich versteckte mich also hinter der massiven Haupteingangstür, durch die sich meine Feinde (noch) nicht getraut hatten, und schmiedete einen neuen Plan. Mein Blick wanderte zu den Elefanten am Fluss und zack - da war der Plan! Ich schnappte mir also einen der Dickhäuter, stieg auf seinen Rücken und ritt in die Festung ein. Drinnen angekommen, sprang ich schnell wieder ab und ließ den Elefanten die Arbeit erledigen. Während meine Gegner also mit dem Elefanten beschäftigt waren (und offensichtlich große Probleme hatten), kletterte ich auf die Dächer der Häuser. Dort befanden sich nämlich doch tatsächlich ein paar unbewachte Mörser! Der Rest ist selbsterklärend: Mit den folgenden Luftangriffen waren die Feinde völlig überfordert und nachdem einer nach dem anderen das Zeitliche gesegnet hatte (leider auch mein guter Elefant), war die Festung das zweite Mal eingenommen.
Knapp 30 Minuten habe ich in