Deathtrap - Preview

Mittlerweile ist der Besuch beim Neocore-Booth auf der gamescom für uns fast schon ein alljährliches Ritual. 2014 war da selbstverständlich keine Ausnahme - auch letzte Woche haben Kith und ich beim Independent-Studio aus Ungarn vorbeigeschaut und einen Blick auf das Lineup geworfen. Anders als in den vergangenen Jahren hatte das Team dieses Mal mit The Incredible Adventures of Van Helsing III und dem brandneuen Deathtrap sogar zwei Spiele auf einmal im Gepäck. Was beide sind, was sie können und was sie miteinander verbindet, erfahrt ihr hier.

Zumindest bei Van Helsing III erwarteten uns dabei keine großen Überraschungen. Wer bereits einen der beiden Vorgänger gespielt hat, weiß im Prinzip schon genau, was auf ihn zukommt: jede Menge Monster, jede Menge Loot und natürlich jede Menge Action. Revolutionäre Veränderungen am Spielsystem gibt es im großen Finale der Trilogie ebenso wenig wie technische und streng genommen hat sich die gamescom-Demo angefühlt wie schon das Van-Helsing-Debüt aus dem Jahr 2013 - den zweiten Teil habe ich bis heute leider noch nicht gespielt, trotzdem bin ich auf Anhieb mit der Demo klargekommen, in der man einen nebelumhangenen Wald von allerlei finsteren Bestien säubern musste. Das Interface bleibt ebenfalls gleich und selbstverständlich ist auch der Online-Coop wieder mit von der Partie, auch wenn Kith und ich uns beim Zocken der Demo abwechseln mussten. Die einzigen nennenswerten Neuerungen belaufen sich auf eine Handvoll neuer Skills - was ich ehrlich gesagt ein wenig schade finde, weil es sich hier doch immerhin um das Finale der Saga, also den abschließenden dritten Teil handelt, der die Geschichte um Van Helsing und seine Begleiterin Katharina zu Ende bringt.

Eine der Entwicklerinnen erklärte uns auf Nachfrage auch, dass man viel Zeit darin investiert habe, die schon bestehenden Fertigkeiten von Van Helsing zu verbessern, und ansonsten nichts bis auf das Nötigste verändern wollte, damit das Spiel die Essenz der Vorgänger nicht verliert. Das ist sicherlich gelungen und Spaß macht das Spielprinzip allemal noch, andererseits könnte ausgerechnet der Abschluss der Trilogie so einen müden Add-On-Charakter bekommen - und das wäre ja irgendwie schade. Aber bis zum Release nächstes Jahr ist ja noch ein bisschen Zeit und wer weiß, vielleicht hat Neocore ja doch noch die eine oder andere Überraschung parat. Und wenn nicht, dann erwartet uns in jedem Fall ein mindestens solides Action-Rollenspiel, dieses Mal mit einem stärkeren Fokus auf Story und mit einem nochmals verbesserten Tower-Defense-Minispiel. Ist doch auch was, und so viele gute Action-RPGs gibt es abseits von Diablo III, Path of Exile & Co. ja ohnehin nicht. Vor allem nicht auf den aktuellen Konsolen, deshalb denkt das Team auch über eine entsprechende Umsetzung nach - anzukündigen gebe es im Moment allerdings noch nichts und der PC-Release steht klar im Mittelpunkt.


Deathtrap
Das sind ein paar Bilder zu Deathtrap - Screenshots zu Van Helsing III findet ihr hier.


Apropos Tower Defense: Im Vorfeld der Messe hatte ich gar nicht mitbekommen, dass Neocore noch eine Neuankündigung mit nach Köln bringen würde, und als ich dann einen Blick auf Deathtrap werfen durfte, konnte ich mir ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen - man müsste schon blind sein, um nicht zu erkennen, wo die Entwickler die Inspiration für ihr neuestes Projekt gefunden haben. Deathtrap ist ein Tower-Defense-Spiel, und es basiert nicht nur auf der Engine von Van Helsing, es sieht abseits des leicht veränderten Artstyles auch genauso aus - selbst die verschiedenen Bausteine des Interfaces kennt man schon von der Action-RPG-Serie. Auch als ich das erste Mal die Maus in die Hand nehmen konnte, wollte dieser Eindruck nicht abreißen. Zwar ist Deathtrap noch recht früh in der Entwicklung; dafür, dass es aber noch dieses Jahr auf den Markt kommen soll, wäre ein klein wenig Eigenständigkeit aber vielleicht nicht verkehrt gewesen. Allerdings lässt sich nicht abstreiten, dass das Kaufen und Verkaufen von Fallen und das Brutzeln der Feindeshorden Spaß gemacht hat, und das zählt am Ende.

Spielmechanisch gibt sich Deathtrap dabei aber vergleichsweise klassisch: Feinde strömen aus drei Portalen auf vorgegebenen Routen durch die Map, mit dem Ziel, unser HQ zu zerstören, und auf dafür vorgesehenen Slots kann man Fallen kaufen oder Türme bauen, welche sich dann jeweils noch durch weitere Upgrades verbessern lassen - so weit, so unspektakulär. Investitionen kosten Essenz, die besiegte Feinde wiederum fallen lassen, sodass ein steter Kreislauf entsteht, bei dem die Gegner immer stärker und die eigenen Verteidigungsanlagen immer mächtiger werden. Wer schon einmal irgendwo eine Tower Defense gespielt hat, kennt das Prozedere und fühlt sich auch hier auf Anhieb wohl. Zusätzlich zum Bauen der Anlagen steuert man einen Protagonisten durch die Map und kann die Gegner so auch direkt angreifen oder zum Beispiel für ein paar Sekunden verlangsamen - praktisch! Das Genre revolutionären wird Deathtrap sicherlich nicht, das Gezeigte und Gespielte schaut aber nach ordentlich Spaß aus, zumal man sich den feindlichen Horden im fertigen Spiel auch kooperativ entgegenstellen kann - schade, dass das in der Demo nicht möglich war, denn zu zweit macht eben alles mehr Laune.

Das war er also, unser alljährlicher Traditionsbesuch bei Neocore. Die ganz große Überraschung hatte das Team aus Ungarn auch dieses Jahr nicht mitgebracht, dafür spielen sich sowohl Van Helsing als auch Deathtrap zu konventionell - aber das, was man uns zeigte, sah nach absolut solider Action- bzw. TD-Kost aus. Wir bleiben gespannt! Und in diesem Sinne, Neocore: Wir sehen uns nächstes Jahr in Köln!


Deathtrap - Boxart
  •  
  • Entwickler:Neocore Games
  • Publisher:Neocore Games
  • Genre:Arcade-Strategie
  • Plattform:PC, Xbox One
  • Early Access:22.10.2014
  • Release:04.02.2015
    (Xbox One) 01.01.2017

Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: Kithaitaa ... und einem Gast.
  • Darius
    #1 | 23. August 2014 um 02:35 Uhr
    Eine Definitive-Trilogie-Edition für die PS4 würde bei Van Helsing ja voll im Trend liegen und richtig gut kommen, aber das ist wohl erstmal nur Wunschdenken. Das Tower-Defense-Ding sah eigentlich auch ganz nice aus, für Zwischendurch wohl ganz brauchbar.

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