Bayonetta 2 - Preview

Ein aktueller Blogartikel zum Spiel: Bayonetta 2 - Nintendo Switch Review

Nachdem das rote Zerberus-Biest den finsteren Gomorrah-Drachen verspeist hatte und mit lautem Gebrüll wieder in Inferno verschwunden war, musste ich erst einmal kurz durchatmen. Was war das denn gerade für ein Spektakel? Grandios, sage ich, grandios! Was Platinum Games schon im Prolog von Bayonetta 2 an Bildgewalt und Style auffahren, sucht nicht nur seinesgleichen, sondern sticht selbst das Debüt der Umbra-Hexe aus dem Jahr 2010 aus. Bayonetta 2 ist größer, schöner, lauter und abgefuckter - aber ob das reicht, um seinen Vorgänger in jeglicher Hinsicht zu übertrumpfen? Sieben Kapitel der Kampagne durfte ich bereits spielen. Was ich erlebt habe, wie mein bisheriges Fazit ausfällt und was ihr von Bayonetta 2 erwarten könnt, verrate ich euch in einer kleinen Preview samt 5 Minuten Direct-Feed-Gameplay!

"Did you miss me?", hatte Bayonetta im Trailer aus dem Februar gefragt. Ich hatte sie vermisst. Und wie ich sie vermisst hatte! Bayonetta war nicht nur damals ein großartiges Action-Spiel, sondern ist auch heute noch meines Erachtens zusammen mit God of War III die Speerspitze des Genres - dass das Originalspiel auch Jahre nach seinem ursprünglichen Release nichts von seiner Faszination verloren hat, wurde mir gerade letzte Woche wieder bewusst, als ich es auf der Wii U das zweite Mal durchgespielt habe. Dieser Flow, diese überbordende Kreativität im Artdesign, dieser einzigartige Style und dann natürlich Bayonetta selbst - fantastisch! "Ganz schön große Fußstapfen, in die die Fortsetzung tritt", dachte ich mir und ging mit leichter Skepsis an Bayonetta 2 heran. Jetzt kann ich sagen: Die Skepsis war völlig unbegründet, denn den ersten sieben Kapiteln nach zu urteilen, ist Bayonetta 2 nicht nur abermals ein ausgezeichnetes Spiel - es ist sogar noch ein besseres als Teil 1, sollte ihm nicht wider Erwarten in der zweiten Hälfte die Puste ausgehen.


Bayonetta 2
King Kong lässt grüßen: Bayonetta 2 fährt schon im Prolog harte Geschütze auf.


Was macht Bayonetta 2 in meinen Augen zum besseren Spiel? Auf den ersten Blick könnte man sagen, dass es nicht viele Risiken eingeht. Dass es im Endeffekt das gleiche ist wie schon vor vier Jahren. Dass es sich zu sehr auf Altbewährtes verlässt. Und ja, das entspricht alles der Wahrheit. Doch das ist genau das, was ich von Bayonetta 2 wollte: eine Fortsetzung, die auf den Fundamenten des Originals aufbaut und Feintuning betreibt, anstatt das Rad neu zu erfinden. Es gibt Neuerungen, es gibt für Genre-Verhältnisse sogar etliche davon, und fast alle davon finden sich im Detail. Im Kampf beispielsweise beherrscht Bayonetta nun den mächtigen "Umbran Climax", den man anstelle von Folter-Angriffen verwenden kann, um die Zauberleiste zu leeren - er verstärkt sämtliche Angriffe für kurze Zeit und sorgt bei der Standard-Waffenkonfiguration beispielsweise dafür, dass von überallher Hexenflechten-Absätze auf die Gegner niederprasseln. Apropos Waffen: Das Arsenal wurde ordentlich aufgestockt und enthält nun unter anderem ein Paar von Eis- & Flammenwerfern, rasiermesserscharfe Katanas und sogar einen saucoolen Bogen, mit dem man Gegner auch aus der Distanz treffen kann - und ihr könnt euch schon ausmalen, wie viel Freude es macht, mit den verschiedenen Waffen zu experimentieren und alle möglichen Combos zu meistern. Wie gewohnt trägt Bayonetta auf Wunsch unterschiedliche Ausrüstung an Armen und Beinen, das Combo-System ist dementsprechend tiefgründig, und in Rodins Shop kann man weitere Techniken erwerben.

Das ist aber längst nicht alles, was Bayonetta 2 bisher von seinem Vorgänger abhebt. Neu ist auch die Möglichkeit, unter Wasser zu laufen oder sich in eine Natter zu verwandeln, um dann durch das kühle Nass zu schwimmen - ziemlich cool, wenngleich auch hinsichtlich der Steuerung nicht ganz optimal gelöst. Auch ist mir aufgefallen, dass die Gebiete und Kapitel gefühlt umfangreicher sind als noch im ersten Teil; vor allem in der wunderschönen Hafenstadt Nóatún. Wasser spielt übrigens generell eine ziemlich große Rolle, denn immer wieder kann man irgendwo abtauchen, um versteckte Truhen oder Kampfarenen zu finden - dieser neue Erkundungsreiz steht dem Spiel wirklich gut und sorgt dafür, dass die Gebiet nicht nur hübsche Kulissen sind. Und wo wir gerade von hübsch sprechen: Bayonetta 2 sieht unheimlich gut aus, um Welten besser als der erste Teil, und es sprüht gerade so vor Kreativität und vor allem vor Farbenpracht. Bot das Original noch eine relativ limitierte Farbpalette (rot-braun-schwarz), ist die Fortsetzung nun viel abwechslungsreicher, lebendiger und heller - ein Schritt in die richtige Richtung. Das omnipräsente, dominante Rot ist nun einem kräftigen, leuchtenden Blau gewichen, das nicht nur das Cover ziert, sondern auch die Ladepausen, in denen man wie in einer Kampfarena Combos trainieren kann - damit sind die beiden Bayonetta-Teile nach wie vor die einzigen beiden Spiele, bei denen ich gerne mehr Zeit im Loading Screen verbringen würde. Deshalb gibt es jetzt schon ab dem ersten Kapitel einen Trainingsraum - klasse!


Bayonetta 2
Flammen- und Eiswerfer sind ziemlich cool und neu im Arsenal - und auch an den Füßen tragbar.


Von der Story möchte ich nicht allzu viel vorwegnehmen, aber so viel sei gesagt: Die Geschichte ist für mich bisher spannender als im Vorgänger, und die neu eingeführten Charaktere passen ebenso gut ins Gesamtbild wie alte Bekannte. Und wer Platinum Games kennt, der kann sich schon ausmalen, mit was für unglaublichen Bosskämpfen das Spiel aufwartet - schon im Prolog und im ersten Kapitel warten zwei absolute Riesenbestien, und die Kämpfe suchen in ihrer Inszenierung wahrlich ihresgleichen. Das Spiel sieht vor allem in diesen Momenten extrem beeindruckend aus und läuft dennoch butterweich mit 60 Bildern pro Sekunde, ohne Ruckler, ohne Lags. Ihr seht schon: Ich habe bisher ganz schön viel Lob für Bayonetta übrig, was für die Qualität der ersten sieben Kapitel spricht. Aber ein bisschen Kritik muss zum Abschluss der Preview auch noch sein: Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist das Spiel für mich bislang noch viel zu einfach gewesen, was entweder daran liegen kann, dass ich direkt davor den ersten Teil gespielt habe, oder daran, dass das Spiel einfacher ist als sein Vorgänger - das werde ich dann in der Review untersuchen.

An dieser Stelle lasse ich euch mit meinen Eindrücken und einem fünf-minütigen Gameplay-Video allein, das mich beim Spielen von Bayonetta 2 zeigt - die Szenen sind zusammengeschnitten aus einigen (aber längst nicht allen!) Höhepunkten der ersten sechs Kapiteln plus Intro und Prolog, und enthalten selbstverständlich ein paar Bosskampf-, aber so gut wie keine erzählerischen Spoiler. Bisher hatte ich auf jeden Fall verdammt viel Spaß mit Bayonetta 2 und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn sich hieran noch etwas ändern würde. Ich bin extrem gespannt auf die nächsten Kapitel und darauf, wie sich die Story noch bis zum großen Finale entfaltet - aber darüber sprechen wir zu einem späteren Zeitpunkt. Viel Spaß mit dem Video!


Bayonetta 2 - Boxart
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  • Entwickler:Platinum Games
  • Publisher:Nintendo
  • Genre:Action
  • Plattform:WiiU, Switch
  • Release:24.10.2014
    (Switch) 16.02.2018

Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: HerrBeutel, Phaz, Patpadi ... und einem Gast.
  • Patpadi
    #1 | 10. Oktober 2014 um 23:33 Uhr
    Ich will es spielen . Jetzt !
    Nur noch 2 Wochen   

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