Mario Kart 8 - Zelda-DLC Review
F-Zero, Link und der Eponator - das erste große DLC-Paket im Check
Hättet ihr je gedacht, in einem Mario Kart mal mit Link an den Start zu gehen? Oder in einem Blue Falcon die Kurven entlang zu preschen? Habt ihr euch jemals vorstellen können, in einem Mario Kart durch das Excitebike-Stadion zu fahren? Nein? Ich auch nicht. Aber mit dem ersten großen DLC-Paket zu Mario Kart 8 hat Nintendo das Undenkbare realisiert und tatsächlich F-Zero, The Legend of Zelda und Excitebike mit ins Spiel gebracht. Acht Strecken - fünf davon brandneu -, vier Fahrzeuge und drei Fahrer sind im Download-Bündel enthalten. Ob der DLC seinen Preis wert ist und die frischen Inhalte Mario Kart sinnvoll ergänzen, erfahrt ihr in meiner kleinen Review.
Bleibt also nur die Frage, die man eigentlich gar nicht stellen braucht: Lohnt sich der DLC? Na und ob, natürlich lohnt er sich, und mit den neuen Strecken haben die Japaner einmal mehr bewiesen, dass niemand sonst auf der Welt das Fun-Racer-Genre derart gut beherrscht wie Nintendo. Aber alles mal der Reihe nach.
Ist das noch Mario Kart 8 oder schon Super Kart Bros.?
Für aktuell 8,00€ ergattert ihr mit diesem DLC acht Strecken, vier Fahrzeuge und drei Fahrer - wer 12,00€ hinblättert, bekommt das Bundle mit einer Vorbestellung zum zweiten Download-Paket, das im Mai 2015 erscheinen wird. Acht Strecken klingt zunächst nach relativ wenig, für ein Mario Kart ist das aber eine durchaus große Zahl, kommt doch jedes Spiel der Serie traditionsgemäß mit 16 neuen und 16 Retro-Kursen daher. Drei der DLC-Strecken sind aufgehübschte Klassiker: Warios Goldmine kennt man aus Mario Kart Wii, den Regenbogen Boulevard vom SNES und Yoshi's Piste aus Mario Kart: Double-Dash!! vom GameCube. Die Veränderungen gegenüber den Originalen sind dabei vor allem kosmetischer Natur, allerdings hat sich hier und da auch ein neues kleines Detail eingeschlichen. So fährt man in der Goldmine nun stellenweise auch über Kopf und die die Strecke kreuzenden Minen sind jetzt keine Hindernisse mehr, sondern verleihen bei Berührung einen Anti-Gravity-Boost. In erster Linie sind es aber nicht diese kleinen Änderungen, die für das Frische-Gefühl sorgen, sondern die komplett überarbeitete Grafik. Mario Kart 8 zählt nach wie vor zum Schönsten, was man derzeit auf Konsolen finden kann, und glaubt mir: Habt ihr Yoshi's Piste oder den funkelnden Regenbogen-Boulevard einmal in knackigem HD gesehen, wollt ihr nicht zu den Originalen zurück.
Aber genug der Nostalgie: Viel interessanter sind doch die fünf neuen Kurse, auf denen Mario & Co. nach dem Kauf des DLCs entlangbrettern! Da wäre zum einen die große Drachenmauer, eine verhältnismäßig schwierige, stellenweise erstaunlich enge Strecke, die dem Drachen-Bossgegner Gobblegut aus Super Mario Galaxy 2 nachempfunden ist. Hier rast man durch verdrehte Tunnel und scharfe Kurven und durch das Maul des Riesendrachen - eine absolut coole, wenngleich leicht gewöhnungsbedürftige Piste. Dann ist da noch das Excitebike-Stadion, ein rechteckiger, mit zahlreichen Rampen und Matschpfützen ausgestatteter Hindernisparcours, dessen Elemente Runde für Runde neu gemischt werden. Für viele von euch am Interessantesten dürften aber wohl die Strecken "Mute City" und "Hyrule-Piste" sein: In ersterer düst man durch eine Reinkarnation der legendären F-Zero-Stadt, in letzterer durch das Schloss von Hyrule und die große Steppe. Beide sprühen nur so vor liebevollen Details und sind ganz klar die großen Highlights dieses DLCs. Beispiel gefällig? Auf dem Zelda-Rundkurs sammelt man keine Münzen, sondern Rubine, und die dortige Abkürzung öffnet sich erst, wenn man vier Schalter aktiviert hat. Und Mute City ist die mit Abstand schnellste Strecke im gesamten Spiel, weil nahezu überall Boost-Pfeile verteilt sind. Das Paket wird abgerundet durch den "Polarkreis-Parcours", in dem sich zwei sehr kurvenlastige Einzelrouten ineinander schlängeln und winden; eine abermals gute Strecke, bei der man es jedoch versäumt hat, einen Unterwasserpart einzubauen.
So und nicht anders muss ein guter DLC aussehen
Neben diesen acht neuen Kursen bietet der DLC mit Link (schwer), Tanooki-Mario und Katzen-Peach (beide normal) auch drei neue Fahrer, von denen eigentlich nur Link wirklich interessant ist - anstatt der anderen beiden hätte ich lieber Zelda und Captain Falcon gesehen. Dafür kann man immerhin in dessen Fahrzeug, den Blue Falcon, steigen und damit durch Mute City cruisen - ist ja auch etwas und für die nahe Zukunft wohl das, was einem neuen F-Zero am ähnlichsten kommt. Unter den anderen drei neuen Fahrzeugen befindet sich mit dem Eponator außerdem noch ein verdammt cooles Inside-Drift-Motorrad, das man alleine schon wegen seinem genialen Namen und Design lieben muss. Und wer weiß: Vielleicht ist das ja auch ein Teaser zum kommenden The Legend of Zelda für die Wii U. Nein? Schade, aber man wird ja wohl noch träumen dürfen.
Kommen wir also zur alles entscheidenden letzten Frage: Lohnt sich der Kauf des DLCs? Solltet ihr meine Antwort vorhin schon verpasst haben und sie nicht aus den vergangenen paar Absätzen herauslesen können: Ja, auf jeden Fall! Dieser DLC ist genau die Sorte von DLC, für die ich gerne meinen Geldbeutel zücke. Er ist von genau der gleichen hohen Qualität wie das Hauptspiel, fügt einige großartige Strecken hinzu, ist fair bepreist und ist zudem noch ein Schritt in neues Gebiet, in diesem Fall durch das Crossover von Mario Kart und anderen Nintendo-Serien. Wenn ihr euch an den 32 bekannten Strecken satt gesehen habt, bekommt ihr hier acht weitere gute bis grandiose Exemplare hinzu. Und entgegen aller Skepsis hat es Nintendo auch gemeistert, den DLC online richtig zu implementieren - wer das Paket gekauft hat, kann in einer zusätzlichen Einstellung konfigurieren, ob er nur mit den 32 klassischen oder nun allen 40 Strecken loslegen will. So können auch weiterhin alle Besitzer von Mario Kart 8, egal ob mit DLC oder ohne, gemeinsam fahren, ohne dass es zu einer unnötigen Aufsplittung der Spielerbasis kommt. Und nun entschuldigt mich bitte - der Countdown zum nächsten Rennen hat gerade begonnen. Wir sehen uns später auf der Rennstrecke!
#1 | 22. November 2014 um 19:47 Uhr
#2 | 27. November 2014 um 20:38 Uhr