Sniper: Ghost Warrior 3 - Preview

Ein aktueller Blogartikel zum Spiel: Sniper: Ghost Warrior 3 - Review

Alle guten Dinge sind drei: Wenn dieser fromme Spruch auch für Sniper: Ghost Warrior 3 gilt, dann dürfen sich Freunde des Genres auf ein feines Spiel freuen. Während Teil eins aufgrund einer schrecklichen KI und absurder Kugel-Physik in der Gesamtbetrachtung eher als Reinfall zu betrachten ist, legte der Nachfolger bereits einen deutlichen Qualitätssprung hin. Auf der gamescom habe ich mich für euch in den Schattenkrieg begeben und mir das neueste Shooter-Paket des polnischen Entwicklstudios CI Games näher angeschaut.

"Sniper: Ghost Warrior ist nicht nur der Name des Spiels, sondern steht auch für die drei verschiedenen Arten, wie sich die einzelnen Missionen angehen lassen", so Senior-Level-Designer Tomasz Pruski. Auf der gamescom hat er uns Fachbesuchern den neuesten Shooter-Hybrid im Detail erklärt. Nach einer kurzen Anspieldemo konnte ich dann selbst die Waffen schultern und eine Bahnstation irgendwo in Osteuropa infiltrieren. Ob es im fertigen Spiel überhaupt eine ausgefeilte Hintergrundgeschichte geben wird oder nicht, wurde aus dem ersten Anspieltermin nicht ersichtlich. Obwohl eher die Gameplay-Varianten im Vordergrund standen, lässt sich aber schon sagen, dass mein Sniper-Ego John North heißt und als Söldner in Georgien operiert. Das osteuropäische Land wird von separatistischen Kräften zerrieben und bietet demnach genügend Potential für den verdeckten Einsatz.


Sniper: Ghost Warrior 3
Sniper: Ghost Warrior ist eine Kombination aus drei Spieltypen.


Mit einer fliegenden Drohne die potentiellen Ziele erkunden



Bevor es in die Konfrontation geht, steht mir eine Höhle, das so genannte "Safe House", als Missions-Hub zur Verfügung, Hier finde ich alle Werkzeuge vor, um mich vor und zwischen den Aufträgen auf meine Ziele vorzubereiten. Im "Weapon Cache" wähle ich z. B. meine Primär- und Sekundärwaffe aus, kombiniere meine Ausrüstung noch um eine Pistole, ein Messer für den Nahkampf und lege eine Schutzweste an. Komplett wird der Söldner-Rucksack dann noch durch C4-Sprengstoff, Granaten und eine schicke Drohne, mit der ich die Umgebung nach Feinden und anderen Zielen, wie Mörser-Stellungen, ausspähen kann. Während ich an der Werkbank noch an meiner Bewaffnung schraube, wähle ich über einen Laptop meinen nächsten Auftrag aus.

In der Demo standen uns mit Blockout, Flying Spark, Grave Diggers und Backup insgesamt vier Missionen zur Auswahl, die sich auf ein großes Gebiet verteilen. Dass das Spiel als Open-World angelegt ist, muss wahrscheinlich gar nicht erwähnt werden und zählt mittlerweile auch im Scharfschützen-Genre zum Standard. Wie gesagt: Sniper: Ghost Warrior 3 wird kein reinrassiger Sniper-Shooter sein. Ich kann in jedem Level die Art des Kampfes kombinieren und bekomme am Ende eine Wertung ausgestellt, wie viel Elemente aus Ghost, Sniper oder Warrior sich in meiner Herangehensweise wiedergefunden haben. Im Klartext: knallharte Baller-Action kann ich als Spieler ebenso an den Tag legen, wie wohlüberlegtes Schleichen und Schießen aus der sicheren Entfernung oder eben eine Kombination aus beidem.


Sniper: Ghost Warrior 3Sniper: Ghost Warrior 3
Mit einer Drohne spähe ich aus der Vogelperspektive die Gegner aus.


Zielen, Luft anhalten und den Abzug drücken ist nur eine Variante im Spiel



Nachdem Senior Level Designer Tomasz Pruski bereits in seiner Live-Demo die Mission Flying Spark gespielt hatte, folgte ich diesem Pfad und nahm selbst das Gamepad in die Hand. Es galt in ein schwer bewachtes Zugdepot einzudringen und mehrere Tankzüge in die Luft zu sprengen. Wie ich den Auftrag zu erfüllen gedachte, blieb mir selbst überlassen. Zunächst ließ ich die Drohne aufsteigen und spähte aus der Vogelperspektive die Position meiner potentiellen Ziele aus. Sobald ich ein Objekt ausgemacht hatte, wurde es mit einem Dreieck markiert. Die technische Umsetzung der Feindbeobachtung findet sich so auch in den Far Cry- und Sniper Elite-Spielen wieder.

Auch andere genretypische Elemente haben die Designer der CI Studios in ihr Spiel übernommen. Ob meine Tarnung aufzufliegen droht, zeigt mir ein weißer Balken in der Mitte des Bildschirms an, der je nach Alarmierungsgrad kleiner oder größer ausschlägt. Auch dass ich die Geräusche der Umgebung für meine Fernschüsse nutze, ist gewohntes Sniper-Handwerk. Bevor ich mich in die Mitte des Zugdepots vorwagte, versuchte ich möglichst viele Gegner aus der Entfernung auszuschalten. Zunächst waren die Späher auf den Wachtürmen dran. Im Sucher meines Gewehrs justierte ich die Entfernung zum Ziel, hielt die Luft an und drückte ab. In diesem Stil schaltete ich Gegner um Gegner aus. Auch die Tatsache, dass sich ein Baufahrzeug auf dem Gelände befand und ordentlich Lärm machte, nutzte ich für meine defensive Taktik aus.

Doch auch wenn meine Tarnung einmal aufflog und die Wachen in Alarmbereitschaft versetzte, bedeutete das noch nicht, dass nun das komplette Gameplay auf links gedreht wurde. Wenn ich nach einem wilden Schusswechsel das Weite suche und dem Sichtfeld meiner Häscher entfliehen kann, lassen sie von mir ab und der Schleichmodus beginnt von vorn. Nachdem ich die beiden Sprengladungen platziert hatte, verließ ich unbemerkt das Gelände, betätigte den Fernzünder und sah mir die Kettenexplosion aus der Ferne an.

Was CI Games auf der gamescom präsentiert hat, macht mich – als Sniper Elite-Spieler der ersten Stunde, zuversichtlich, dass am Ende ein gutes bis sehr gutes Spiel dabei herauskommt. Die Scharfschützenmechanik fühlt sich bereits zu diesem Zeitpunkt sehr rund an. Wie die Kombination aus Sniper und Shooter-Action am Ende genau ausbalanciert sein wird, muss das fertige Spiel zeigen.