Metroid: Samus Returns - Preview

Ein aktueller Blogartikel zum Spiel: Metroid: Samus Returns - Review

Man mag es kaum glauben, aber Metroid ist vor wenigen Wochen 31 Jahre alt geworden - damit gehört die Serie zu den langlebigsten Spieleserien überhaupt. Angefangen hat alles auf dem Nintendo Entertainment System, bevor der Reihe nach bis auf das N64 und die Wii U alle Nachfolgesysteme des NES mit Abenteuern von Samus Aran bedient wurden. Nach einer schmerzlich langen Absenz ist sie mit Metroid: Samus Returns zurück und wird auf eine neue Mission geschickt, die alten Hasen aber bekannt vorkommen könnte. Auf der gamescom habe ich das Comeback angespielt.

Auch wenn Metroid vielleicht nie die Zahlen erreicht hat, die es angesichts seiner maßgeblichen Wirkung - man denke an den Begriff "Metroidvania" und gerade an Metroid Prime - auf die modernen Spiele von heute verdient hätte: Für Nintendo ist es eine ganz, ganz wichtige Marke. Nach einer absoluten Hochphase der Serie von 2002 bis 2010 war es jedoch schlagartig still um Metroid geworden, und das im letzten Jahr erschienene Federation Force hatte kaum noch etwas mit der Tradition der ruhmreichen Marke zu tun. Umso erfreulicher ist es, dass wir mit Metroid Prime 4 für die Nintendo Switch nicht nur ein weiteres 3D-Metroid bekommen, sondern mit Samus Returns für den Nintendo 3DS sogar noch einen zusätzlichen 2D-Ableger ganz im Stil der alten Tage. Und Samus Returns hat mir auf der gamescom 2017 in Köln vor allem eines bewiesen: dass dieses Spielprinzip unkaputtbar ist. Man könnte auch sagen: Es ist zeitlos. Denn die 26 Jahre, die das Original für den Game Boy (Metroid: Return of Samus) auf dem Buckel hat, merkt man dem nicht nur optisch modernisierten Remake keineswegs an.


Metroid: Samus ReturnsMetroid: Samus Returns
Kopfgeldjägerin Samus Aran ist endlich zurück - und beim Spielen scheint es, als wäre sie nie weg gewesen.


Entwickler hinter Metroid: Samus Returns ist das spanische Team von MercurySteam, das sich zuvor schon mit der Trilogie um Castlevania: Lords of Shadow einen Namen gemacht und mit dem zweiten Teil Mirror of Fate gezeigt hat, dass es mit dem Nintendo 3DS umgehen kann. Und diese Expertise hat nicht nur Nintendo und Metroid-Papa Yoshio Sakamoto überzeugt, sondern auch mich, als ich im Business-Bereich erstmals selbst spielen durfte. Denn zunächst sieht Samus Returns ganz hervorragend aus: Egal ob man den 3D-Regler nach oben oder unten schiebt, die Animationen sind butterweich und derart optimiert, dass sich die 30 Bilder pro Sekunde wie 60 anfühlen. Schon nach kurzer Spielzeit und selbst mit nur leisem Sound kommt auch am 3DS die klaustrophobische Atmosphäre auf, die die Serie auszeichnet - mit Kopfhörern sollte das noch einmal eine ganze Ecke stimmungsvoller werden. Technisch haben MercurySteam den kleinen "alten" Handheld perfekt im Griff.

Und wie vorteilhaft eine gute Technik für die Spielmechanik sein kann, zeigt allem voran das neue 360°-Zielsystem, das extra für das Remake eingebaut wurde und zum ersten Mal überhaupt in einem Metroid-Sidescroller zum Einsatz kommt. Hält man nämlich die linke Schultertaste gedrückt, kann man mithilfe des Sticks in einer Kreisbewegung frei in jede Richtung zielen - und das nicht nur vom Boden aus, sondern auch dann, wenn man an Kanten hängt. Man muss also nicht mehr laufen, um in eine bestimmte Richtung zu schießen, sondern kann das alles aus dem Stand erledigen und mit einer punktgenauen Präzision. Dynamik und Agilität sind die neuen Kernmerkmale von Samus Returns. Das merkt man auch an einer weiteren Neuerung: Erwischt man das richtige Timing, kann man jeden Angriff feindlicher Kreaturen per Nahkampf kontern, was ein wenig an Other M erinnert und auch hier eine tolle Figur macht. Generell ist Samus im Gegensatz zu den eher "trägen" Auftritten in der Prime-Trilogie wieder höchst beweglich, trägt einen schlankeren Varia Suit und dadurch spielt sich alles etwas schneller als gewohnt.


Metroid: Samus ReturnsMetroid: Samus Returns
Dynamische Nahkampf-Konter (links) und ein präzises 360°-Zielsystem sind tolle spielerische Neuerungen.


Im Kern bleibt Samus Returns das Metroid, das es damals schon war - zumindest hat Nintendo mir das so gesagt, denn gespielt habe ich das Original damals nicht und es auch nie nachgeholt. Allerdings ist es ein weitaus größeres Spiel geworden: Es gibt mehr Feinde, mehr Umgebungen, eine schönere Optik, Nahkampf und ein 360°-Zielsystem und neben einem höheren Schwierigkeitsgrad auch weitere neue Inhalte und Bossgegner. Inwiefern sich das Original und die Neuauflage im Leveldesign unterscheiden, kann ich zwar nicht beurteilen. Aber was ich schon jetzt sagen kann, ist: Mit MercurySteam hat Nintendo allem Anschein nach einen geeigneten Partner für das Projekt Metroid gefunden und nach dem, was ich auf der gamescom spielen konnte, sieht alles nach einem würdigen Comeback von Samus Aran aus. Am 15. September und damit schon in knapp drei Wochen erscheint Metroid: Samus Returns im Handel für den Nintendo 3DS - dann übrigens auch in Form einer Limited Edition und im Bundle mit einem New Nintendo 3DS XL. Eine Version für Nintendo Switch ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht angekündigt.



Tim

Fazit von Tim:

Sieben Jahre ist das letzte richtige Metroid schon her. Und gerade als man dachte, Nintendo ließe diese wunderbare Marke noch länger im Dornröschenschlaf, wird sie auf der E3 mit einem regelrechten Doppelschlag wiedererweckt. Die Augen der meisten Fans mögen im Moment auf Metroid Prime 4 gerichtet sein, aber Metroid: Samus Returns für den Nintendo 3DS scheint weitaus mehr zu werden als nur ein Appetizer. Nicht nur ist es das erste 2D-Metroid seit 2004, es wurde auch spielerisch gegenüber seiner Game-Boy-Vorlage sinnvoll erweitert, umgekrempelt und technisch beeindruckend restauriert. In diesen 20 Minuten, die ich Samus Returns auf der gamescom anspielen konnte, hat es sich angefühlt, als sei Samus nie weg gewesen. Ich freue mich sehr auf dieses Comeback!


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