Xenoblade Chronicles 2 - Review

Wie könnte man das erste Jahr der Nintendo Switch besser beenden als mit einem monumentalen, epischen Rollenspiel von Monolith Soft, den Schöpfern von Xenoblade Chronicles und Xenoblade Chronicles X? Entgegen erster Zweifel und Befürchtungen hat es Xenoblade Chronicles 2 tatsächlich noch vor Weihnachten in den Handel geschafft - und nach vielen Wochen in der faszinierenden Welt von Alrest habe ich das Abenteuer von Rex und Pyra abgeschlossen. Auch wenn ich die vergangenen 70 Stunden sehr genossen habe, hätte ein wenig mehr Entwicklungszeit nicht geschadet.

Xenoblade Chronicles 2 ist unverkennbar Xenoblade - aber auch seltsam anders, irgendwie ein bisschen verzerrt. Vielleicht liegt es daran, dass sich die beiden "Vorgänger" (das Wort setze ich in Anführungszeichen, weil es sich um keine Fortsetzung im klassischen Sinn handelt - dazu später mehr) in Japan nicht so gut verkauft haben wie im Rest der Welt. Auf jeden Fall ist Xenoblade Chronicles 2 spürbar mehr Anime, mehr auf den japanischen Geschmack zugeschnitten, teilweise bewegt es sich in Richtung des ganz üblen Fanservice. Zwar gab es schon in Xenoblade Chronicles X einen Regler für die weibliche Oberweite und Lin war dort 15 Jahre alt, aber auf der Switch gehen Monolith Soft noch einen Schritt weiter, wenn die Kamera immer wieder auf Pyras Brüste zoomt, sich romantische Szenen im Bett andeuten und Pyras Hinterteil aus den eng anliegenden Hotpants leuchtet. Xenoblade 2 ist immer noch Xenoblade - aber mit dieser neuen, "anderen" Ausrichtung muss man erst einmal klarkommen.


Xenoblade Chronicles 2
Auf ihrer Reise nach Elysium schließen sich Rex und Pyra mit allerlei Gefährten zusammen.


Sobald das Main Theme auf dem Titelbildschirm erklang, war es um mich geschehen



Schaut man über den teilweise wirklich peinlichen Fanservice hinweg, wird man jedoch mit einem Abenteuer belohnt, das dem Namen Xenoblade mehr als nur gerecht wird - und das (fast) von der ersten Minute an. Schon wenn auf dem Titelbildschirm das einmal mehr zauberhaft schöne und melancholische Main Theme von ACE+ und Yasunori Mitsuda erklingt, wird klar, dass das hier aller Skepsis und dem offensichtlich niedrigeren Budget zum Trotz immer noch ein Spiel von Monolith Soft ist, in dem sehr viel Liebe zum Detail und Leidenschaft stecken. Apropos Musik: Der Soundtrack stammt dieses Mal von den gleichen Komponisten wie im ersten Xenoblade und nicht mehr von Hiroyuki Sawano (u.a. bekannt für Attack on Titan) wie noch im vergangenen Serienteil auf der Nintendo Wii U. Egal ob man nun die Wiesen und Wälder von Gormott, die sandige Einöde von Mor Ardain oder die leuchtenden Sümpfe von Uraya bereist: Freut euch auf wunderschöne Melodien, die im Story-Kontext für Gänsehaut sorgen.

Und von diesem Story-Kontext gibt es richtig viel, in den ersten Stunden sogar weitaus mehr als man das von der Serie gewöhnt ist. Klar: Anders als bei Xenoblade Chronicles X steht die Geschichte hier - wie schon im ersten Xenoblade - ganz klar im Mittelpunkt. So dauert es also relativ lange, bis man sich endlich von den vielen Zwischensequenzen und Dialogen lösen und die große weite Welt von Alrest erkunden darf. Gerade innerhalb des ersten Kapitels ereignet sich derart viel, dass es sich fast anfühlt, als würde man einen Film anschauen. Einen guten Film allerdings, denn die Geschichte ist richtig spannend - und wird gerade mit fortschreitender Spielzeit immer vielschichtiger und komplexer. Umso mehr man über die Hintergründe von Rex und Pyra erfährt, umso besser man die einzelnen Fraktionen und Völker von Alrest kennenlernt, desto mehr greift alles ineinander und ergibt ein hochspannendes Universum. Und desto mehr wird man in dieses Fantasy-Epos hineingezogen - das sich in bester Serientradition auch wieder sehr interessanten philosophischen Fragen stellt, auf die es keine einfachen Antworten gibt.


Xenoblade Chronicles 2Xenoblade Chronicles 2
Vom grünen Gormott über das blau glitzernde Uraya entführt Xenoblade 2 in eine bezaubernd schöne Welt.


Ein packendes Drama zwischen kurzen Höschen und großen Brüsten



So geht es um Krieg und Frieden, um Verrat und Vertrauen, um Rassismus und um die Frage nach dem Dasein als Mensch. Denn Alrest steht in Xenoblade Chronicles 2 kurz vor dem Untergang: Weil die gesamte Welt mit einem fast undurchdringbaren Wolkenmeer bedeckt wurde, leben die wenigen überlebenden Völker und Tiere auf sogenannten Titanen - riesigen Wesen, die von den Göttern geschickt wurden und auf deren Rücken sich ganze Ökosysteme gebildet haben. Die Ruhe währt aber nicht lange, denn nach und nach sterben die Titanen aus und sinken herab in das Wolkenmeer. So entbrennt zwischen den Völkern von Alrest ein Kampf um das Überleben und die letzten vorhandenen Ressourcen. Doch es gibt noch einen Funken Hoffnung, denn ganz oben auf dem mysteriösen Weltenbaum in der Mitte von Alrest soll sich das Paradies Elysium befinden, ein letzter Zufluchtsort für alles Lebende - und genau dort wollen Protagonist Rex, sein Blade Pyra und ihre vielen Gefährten hin.

In bester Tradition interpretieren Monolith Soft den Ausdruck "Xenoblade" einmal mehr neu und so sind die "Blades", im Deutschen als "Klingen" bezeichnet, in Xenoblade Chronicles 2 übernatürliche Wesen, gewissermaßen Krieger, die sich in Kristallen befinden und sich dann, sobald der Kristall von einem "Driver" geöffnet wird, mit diesem verbinden. Blades sind aber nicht einfache Werkzeuge, sondern besitzen ewiges Leben und alle eine eigene Persönlichkeit. Und die Beziehung zwischen Blade und Driver spielt eine ganz wichtige Rolle - nicht nur bei Rex und Pyra, sondern auch bei allen anderen 29 Klingen, die man im Laufe des Abenteuers als Verbündete gewinnen kann. Pyra ist als die sogenannte "Aegis" aber eine ganz besondere Klinge, die eine wichtige Rolle für die Vergangenheit und Zukunft von Alrest spielt. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht mehr zu sehr in die Details der Story eintauchen, sondern nur noch so viel verraten: Xenoblade Chronicles 2 erzählt eine der besten Videospiel-Geschichten des Jahres 2017. Auch wenn ich gerade zu Beginn sehr skeptisch war angesichts des generischen Rex- und des hochgradig peinlichen Pyra-Designs, verbergen sich hinter der Fassade doch sympathische und stark gezeichnete Charaktere.

Das gilt aber nicht nur für Rex und Pyra, sondern generell für den Großteil der Figuren, auf die man in diesem Rollenspiel-Epos trifft, und sowohl für Pro- als auch für Antagonisten. Selbst alle Blades haben eine eigene Geschichte samt ausführlicher Dialogsequenzen spendiert bekommen. Auch wenn einige von ihnen in eine noch peinlichere Fanservice-Schiene abdriften als Pyra, ist der Aufwand, der in der Erzählung gerade dieser Nebenmissionen steckt, beeindruckend. Schade ist in dieser Hinsicht nur, dass leider nicht alle Gespräche vertont sind und sich auch manche spannende Szenen auf reine Textboxen beschränken.


Xenoblade Chronicles 2
Nur wenn das Vertrauen zwischen Driver und Blade stimmt, kann ein Duo erfolgreich zusammenarbeiten.


Nur gemeinsam sind wir stark



Wer sich aufmacht in die faszinierende und - trotz einiger technischer Schwächen vor allem in Sachen Framerate und im Handheld-Modus - wunderschöne Welt von Alrest, sollte allerdings ausreichend Zeit und Geduld mitbringen und mindestens 70, eher sogar 100 Stunden einplanen. Darin noch nicht einmal inbegriffen sind die zahllosen Nebenmissionen, das Sammeln aller einzigartigen Blades, die Erkundung der Geheimnisse der verschiedenen Titanen (sprich: Umgebungen) und das generelle Experimentieren mit den Möglichkeiten, die Xenoblade Chronicles 2 bei der Wahl von Klassen, Rollen und Strategien bietet.

Auch wenn das Kampfsystem auf den ersten Blick ähnlich aussehen mag wie im ersten Teil für die Wii, liegt diesmal ein etwas anderes System zugrunde, das natürlich mit den Blades zusammenhängt. Jeweils drei Blades kann ein Driver gleichzeitig verbinden und dann im Kampf dynamisch zwischen ihnen wechseln, wobei jeder Klinge individuelle aktive und passive Fähigkeiten und Elemente zugeordnet sind. Das bedeutet in der Praxis, dass man während eines Gefechts ständig die Blades wechselt, um zum Beispiel Element-Schwachpunkte mit dem passenden eigenen Element zu kontern - so etwa mit Feuer und Wasser. Auch das mittlerweile bekannte Schwanken und Umwerfen ist wieder mit von der Partie und abhängig von den jeweiligen Blade-Aktionen. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen und das Kampfsystem kleinteilig beschreiben, aber seid versichert, dass die Kämpfe genauso taktisch vielfältig und anspruchsvoll sind wie in den Vorgängern. Schön sind dabei vor allem zwei Dinge: Einerseits ist das Interface dieses Mal aufgeräumter, übersichtlicher und weniger erdrückend. Und man hat mehr Möglichkeiten, seine Charaktere anzupassen, da die jeweilige Rolle einzig und alleine von den verbundenen Klingen abhängt.


Xenoblade Chronicles 2Xenoblade Chronicles 2
Die Umgebungen sind gewohnt vielfältig und dank lebendiger Fauna und Flora sowie Tag- und Nachtwechsel interessant.


So könnten Lootboxen im Nintendo-Universum aussehen



Apropos Klingen: Nicht nur können die Driver im Level aufsteigen und sich über Talentbäume entwickeln - auch jede Blade hat einen eigenen, individuellen Skilltree. Desto mehr man mit einer bestimmten Klinge zusammenarbeitet, je öfter man sie einsetzt und effizienter man sie nutzt, umso mehr steigt das Vertrauen zwischen den beiden Partnern, umso effektiver wird eine Klinge also im Kampf. Rechnet man dieses durchaus komplexe Beziehungs- und Talentbaumgeflecht auf alle 30 einzigartigen Klingen und auf die unendlich vielen zufällig generierten hoch, ergibt sich ein schier endloser Umfang - der auch noch den schönen Nebeneffekt hat, dass man sich als Spieler tatsächlich an die Blades bindet. Dabei schaltet man die Talentboni aber nicht frei, indem man einfach gesammelte Erfahrungspunkte investiert. Stattdessen ist jeder Knoten an eine bestimmte Herausforderung gekoppelt, die von simplen Aufgaben wie "Töte 5 Flamii auf Leftheria" über "Setze 10 Mal Attacke XYZ ein" bis hin zum Abschließen von mehrstufigen Nebenmissionen oder konkreten Dialogen reicht. Wer sich intensiv damit beschäftigt, kann hier Stunde über Stunde verlieren und viel Spaß dabei haben, die Blades zu verbessern und sie als Persönlichkeiten kennenzulernen.

Xenoblade Chronicles 2 zeigt sich als absolut zeitgemäß und schüttet neue Blades über sogenannte "Core Crystals" aus, die frappierend an Lootboxen erinnern - denn ob man eine einzigartige Klinge bekommt und welche es ist, hängt einzig und allein von einem Glücksfaktor ab, der auch nicht konkret angegeben wird. Zwar handelt es sich nicht um moderne Lootboxen in diesem Sinne, dass man für sie zahlen müsste - in Xenoblade 2 gibt es weder Mikrotransaktionen noch überhaupt irgendeine Echtgeld-Anbindung. Aber das Auspacken der Core Crystals fühlt sich wie Lottospielen an, weil die Ausschüttung völlig willkürlich erscheint und man selbst aus den wertvollsten und besten Kristallen unter Umständen nur generische Wegwerf-Blades erhält. Das ist besonders dann richtig ärgerlich, wenn man zuvor viel Zeit darin investiert hat, den Kristall mit Boostern auf die Maximalstufe zu verbessern. Teilweise habe ich Dutzende Core Crystals geöffnet und trotz bester Voraussetzungen nur unbrauchbaren Müll erhalten, was sich wie reine Zeitverschwendung anfühlt - zumal es Kristalle nicht wie Sand am Meer gibt. Bei aller Liebe, Monolith Soft: Mit diesem Lotto-System, das mehr bestraft als belohnt, habt ihr euch keinen Gefallen getan.


Xenoblade Chronicles 2Xenoblade Chronicles 2
Der Clou im Kampf ist es, effizient zwischen den Blades zu wechseln und mehrere Aktionen zu Combos zu verketten.


Spaziergänge im Mondschein - auf den Rücken gigantischer Titanen



Die größten Qualitäten liegen stattdessen einmal mehr dort, wo sie bei den jüngsten Spielen von Monolith Soft immer lagen, und das von der Nintendo Wii über die Wii U bis jetzt zur Nintendo Switch: in Design und Aufbau der Spielwelt. Alrest ist anders als Mira in Xenoblade Chronicles X nicht offen im klassischen Sinne, sondern wie im ersten Teil für die Wii in mehrere einzelne Bereiche untergliedert. Jede Umgebung ist dabei der Rücken eines Titanen - man streift also über lebendige Land- und Wassermassen, die sich sanft im Wolkenmeer bewegen, und wenn man Ausschau über den Horizont hält, kann man in der Ferne den Kopf des Titanen erkennen, der sanft auf und ab schwankt oder sich zur Seite dreht. In bester Serientradition sind die Landschaften nicht nur gigantisch groß und vielfältig - es gibt Wüsten, Sümpfe, Wälder und große Städte -, sondern werden auch von einer Flora und Fauna besiedelt, die die Umgebung erst so richtig zum Leben erweckt. Wer schon einmal ein Xenoblade gespielt hat, für den sind riesige Monsteraffen mit Stufe 81 auf dem ersten Titanen natürlich keine Überraschung mehr. Diejenigen, die auf der Switch das erste Mal mit der Serie in Kontakt kommen, können sich aber auf eine Spielwelt freuen, die eben nicht so wirkt, als passe sie sich dem Spieler an, sondern umgekehrt. Interessant ist außerdem, dass sogar die Blades eine Rolle bei der Erkundung spielen, denn über deren individuelle "Field Skills" kann man nicht nur Truhen öffnen, sondern auch Gestein sprengen, Brände löschen oder Tore anheben. Das schafft neue Erkundungsreize - und dank sauberer Markierungen auf der (notdürftigen) Karte und einem bequemen Schnellreisesystem wird auch das so geförderte Backtracking nicht lästig.

Ein wenig übertrieben haben es Monolith Soft allerdings bei der Aggressivität der Tiere: Anders als in den Vorgängern hat die Tierwelt nun nicht mehr individuelle Indikatoren für Aggressivität oder Passivität, sondern greift immer auf Augenkontakt an, sofern mein entsprechendes Level nicht deutlich höher ist als das des Monsters. Gerade auf Leftheria hat mich das ständige Kämpfen irgendwann so sehr genervt, dass ich lieber jedes Mal geflüchtet bin. Da war mir das vorherige System viel lieber.

Die schwierige Frage, die sich zum Schluss dieses Erfahrungsberichtes stellt, ist klar: Ist Xenoblade Chronicles 2 in Anbetracht all seiner Probleme - die es definitiv hat - so gut wie der erste Teil? Der Vergleich mit Xenoblade Chronicles X erübrigt sich alleine schon aufgrund der ganz anderen Spielausrichtung. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie genau ich Xenoblade Chronicles 2 einordnen soll. Auf der einen Seite ist es wieder einmal ein wirklich sehr gutes Rollenspiel in einer zauberhaften Welt mit fantastischer Musik und einer spannenden Story. Auf der anderen Seite haben Nintendo und Monolith Soft es aber wohl zu früh aus dem Ofen genommen, denn nicht nur lässt die Performance im Handheld-Modus zu wünschen übrig, auch wirkt es gerade gegenüber X auf der Nintendo Wii U technisch wie ein schwächeres Produkt und gegenüber der Wii-Premiere durch sein teilweise primitives Charakterdesign zu sehr auf eine Zielgruppe zugeschnitten, die sonst vor allem Tales of & Co. bedienen. Ich hatte sehr viel Spaß mit Xenoblade Chronicles 2, aber ich finde es schade und bedauerlich, dass es seine tollen Qualitäten erst auf den zweiten Blick wirklich ausspielt und dass man sich beim Figuren- und Dialogdesign teils so billig präsentiert.



Tim

Fazit von Tim:

Xenoblade Chronicles 2 ist ein würdiger Abschluss eines grandiosen ersten Jahres für die Nintendo Switch - und auch ungeachtet seiner Plattform ein tolles Japan-Rollenspiel, das trotz peinlichem Fanservice, fragwürdigem Charakterdesign und technischer Schwächen mit den gewohnten Serienstärken und -qualitäten punkten kann. Nach Xenoblade Chronicles X ist es ein angenehmer Schritt zurück zu einer spannenden und vielschichtigen Geschichte und die fantastische Musik von ACE+ und Yasunori Mitsuda gehört zum Besten, was ich dieses Jahr in Videospielen gehört habe. Dass mich Xenoblade Chronicles 2 trotzdem nicht so begeistert hat wie die beiden Vorgänger, liegt vor allem an der hohen Messlatte, die Monolith Soft auf der Nintendo Wii und Wii U gelegt haben. Denn im direkten Vergleich ist das erste Switch-Projekt des Studios ungeschliffener und unsauberer - und das unsägliche Lotto-/Lootbox-System für neue Blades hat mich mehrfach an den Rand der Weißglut getrieben. Aber auch wenn Xenoblade 2 nicht mehr ganz an die Qualität seiner Vorgänger heranreicht, ist es nach wie vor ein sehr gutes, sehr umfangreiches, wunderschönes und unheimlich motivierendes Rollenspiel, das sich kein Fan des Genres entgehen lassen sollte. Sobald die ersten Schritte auf Alrest getan sind, will man diese Welt einfach nicht mehr verlassen, bis man das letzte ihrer Geheimnisse aufgedeckt hat.

Peinlichem Fanservice, fragwürdigem Charakterdesign und technischen Problemen zum Trotz stecken auch in Xenoblade Chronicles 2 alle Qualitäten, die die Serie auszeichnen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint: Hinter der Fassade verbirgt sich ein tolles Rollenspiel und ein würdiger Jahresabschluss für die Nintendo Switch.

Besonders gut finde ich ...
  • wunderschöne Spielwelt lädt wieder zum Erkunden ein
  • spannende, umfangreiche und vielschichtige Geschichte
  • ausreichend komplexes, verständliches Kampfsystem
  • freie Figurenentwicklung mit Wahl von Klasse und Rolle
  • exzellenter Soundtrack auf der Höhe von Xenoblade 1
  • dynamischer Tag-Nacht-Wechsel verändert die Spielwelt
  • jede Menge verschiedener Blades mit Persönlichkeiten
  • eigene mehrstufige Questreihen für fast alle Blades
  • Verbessern bzw. Entwickeln von Blades motiviert lange
  • riesiger Umfang: über 70 Stunden Story, zig Sidequests
Nicht so optimal ...
  • Auspacken von Core Crystals erinnert an Lottospielen
  • Charakterdesign und Dialoge z.T. billiger Fanservice
  • häufig zu viele aggressive Gegner auf zu engem Raum
  • teilweise Diskrepanzen in Schwierigkeit und Balance
  • unsaubere Technik, unregelmäßige Framerate-Einbrüche
  • verschwommene Grafik, sehr niedrige mobile Auflösung
  • Nebenmissionen arten zu oft in Botengänge aus

Tim hat Xenoblade Chronicles 2 auf der Nintendo Switch gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Nintendo zur Verfügung gestellt.


Xenoblade Chronicles 2 - Boxart
  •  
  • Entwickler:Monolith Soft
  • Publisher:Nintendo
  • Genre:JRPG
  • Plattform:Switch
  • Release:01.12.2017

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