Tap Tap Revenge - Review

Musikspiele rocken. Das findet zumindest unser wertes Communitymitglied pel.Z. Der hat sich nämlich eine Review gewünscht. Und da wir unsere Community mögen, kriegt er diese nun auch. Wie gesagt - Musikspiele rocken. Das ist nicht erst seit Guitar Hero, Headbang Hero oder Rock Band bekannt. Auch auf dem iPhone bzw. dem iPod Touch gibt es solche Spiele. Neben dem originalen Guitar Hero gab es schon vor längerer Zeit ein Spiel, welches zu Recht weltweit von sich reden machte: Tap Tap Revolution heisst der Titel, ist mit über drei Millionen Downloads eines der erfolgreichsten Programme im AppStore, ist kostenlos und ob es wirklich so viel Spaß macht, dass es mich als Musikspiel-Hasser überzeugen kann, lest ihr in unserem Test.












Rock me!


Ich oute mich gleich vorweg als Buhmann. Ja, ich hasse Guitar Hero. Und Rock Band. Und alle die anderen Spiele wo man mit Plastikinstrumenten so tut, als wäre man der König der Musiker. Das liegt dabei vor allem daran, dass ich nicht nur unglaublich schlecht in diesen Spielen bin, sondern auch an einem traumatischen Erlebnis auf einem EA Presse-Event während der letzten Games Convention. Aber das ist eine andere Geschichte, welche ich vielleicht irgendwann mal erzähle. Denn heute geht es um Tap Tap Revenge, einem Guitar Hero Klon für das iPhone bzw. den iPod Touch. Das Wichtigste gleich vorweg - ja, es macht mir Spaß. Das verstößt zwar gegen meine oben genannten Prinzipien, aber das iPhone ist eben nicht aus Plastik. Zumindest nicht alles. Doof aussehen tut es dennoch für das Publikum.

Die Spielmechanik ist relativ schnell erklärt und wer schonmal Guitar Hero oder Ähnliches gespielt hat, wird sich sofort wie zu Hause fühlen. Während ihr einen Song hört, fliegen auf drei Saiten bunte Kugeln auf euch zu, welche auf einer bestimmen, markierten Ebene vor euch im Takt des Liedes gedrückt werden müssen. Je taktgenauer ihr dabei die Kugeln erwischt, desto mehr Punkte gibt es. Wer mehrere Male hintereinander trifft, bekommt zusätzliche Punkte und einen Multiplikator - dieser steigt pro zehnter Kugel automatisch an. Zweifache, dreifache und vierfache Anzahl regulärer Punkte sind dabei möglich. Wer eine "Streak", also eine Reihe von fünfzig Kugeln hintereinander, schafft, hat die Möglichkeit, durch schütteln des Gerätes in den Revenge-Modus zu wechseln. Daraufhin verfärbt sich der Bildschirm blau und ihr könnt die achtfache Punktemenge abstauben. Apropos schütteln - wer möchte, kann so genannte "Arrows" in den Optionen aktivieren. Bei Instrumental-Parts eines Songs müsst ihr dann nicht zum Takt auf die Kugeln drücken, sondern das Gerät in eine entsprechende Richtung schütteln - entweder rechts, links oder nach hinten. Allerdings reagiert das Gerät hier gerne etwas träge und es ist schwer, beim Schütteln den richtigen Einsatz zu treffen. Ebenfalls negativ fällt auf, dass beim Wechsel in den Revenge-Modus das Spiel gerne etwas ins Stocken gerät und man daher, vor allem bei schnellen Songs, seinen Einsatz verpasst, mit dem Resultat, dass man sofort wieder aus dem Revenge-Modus fliegt. Das ist leider etwas ärgerlich und versaut nur zu gerne den Eintrag in die Highscore-Liste.

Rock together!


Neben einem gut gelungenen Tutorial-Modus bietet das Spiel für Solisten insgesamt vier Schwierigkeitsgrade - angefangen bei leichten Songs wie "Dark Liquor" von "Kew", über mittelere und schwere Stücke, wie Katy Perrys "Hot'n'Cold", bis hin zu extremen Drum'n'Base bzw Rock-Orgien à la Celdwellers "Switchback". Vor allem die Extrem-Songs, mit gefühlen drölftausend Beats pro Minute, schreien geradezu nach meterdicken Hornhautschichten auf euren Fingern. Wer hier bestehen will, benötigt einige Tage intensives Training. Frustrierend wird das Spiel aber nie - durch die frei wählbare Lernkurve erleben sowohl Anfänger, als auch Profis gleichermaßen Erfolgsgefühle. Wem jedoch selbst die Extrem-Tracks zu einfach sind, der kann auch Online die Herausforderunge suchen - oder auch an einem Gerät. Tap Tap Revenge bietet nämlich nicht nur Solo-Spaß, sondern auch jede Menge Rudelpotential. Da wäre der simple Zweispieler-Modus. Hier wird der Bildschirm diagonal geteilt und zwei Spieler teilen sich jeweils zwei separate Spielhälften. Das wird zwar etwas eng, ist aber durchaus spielbar - sogar die Performance bleibt stets konstant. Revenge-Modus oder Arrows entfallen jedoch. Is aber auch logisch. Wenn mehrere Spieler sich in der Nähe befinden, kann auch über W-Lan zusammen um die höchste Score gezockt werden. Das ist nicht nur unglaublich spaßig, weil man stehts seinen aktuellen Rang sieht und daher noch mehr unter Druck steht - sondern kann auch komplett Online mit Spielern weltweit gespielt werden. Für anhaltenden Spaß ist also sowohl Online als auch im Offline gesorgt.

Rock on!


Neben Einzelspieler und Multiplayer hält Tap Tap Revenge aber auch mit einem tollen Support die Spieler bei Laune. Da mittlerweile auch die Musikindustrie gefallen an Tap Tap Revenge gefunden hat (allein Katy Perrys Hot'n'Cold Song wurde knapp 50.000 mal direkt nach dem Spielen über iTunes gekauft) und mittlerweile viele Künstler Schlange stehen, um auch einen Titel im Spiel zu haben, gibt es jeden Donnerstag einen neuen Song zum kostenlosen Download. Diese können ganz bequem Ingame über die "Download more Tracks" Funktion heruntergeladen werden. Hin und wieder gibt es auch Band-Specials, wie kürzlich die Tap Tap Revenge: Nine Inch Nails Edition - oder eine neue Tap Tap Dance Edition. Beide Varianten kosten jeweils 4€ - lohnen sich aber nicht wirklich, denn wieso sollte ich für etwas Geld bezahlen, was ich mit mehr Songs und mehr Auswahl auch kostenlos haben kann? Wer nicht gerade unbedingt feucht untenrum wird, wenn er Nine Inch Nails hört, oder ausschließlich auf Dance-Mucke abfährt, der kann sich das Geld getrost sparen. Schon allein deshalb, weil die Songauswahl in der kostenlosen Variante mehr als umfangreich ist und von Rock über Electro bis Pop fast alle Genre ausreichend abdeckt. Einzig die Möglichkeit eigene Songs zu spielen, ist nicht gegeben. Technisch gesehen ist dies zwar umsetzbar, jedoch stellt sich hier Apple quer - wegen DRM und so. Sind aber auch blöde Spielverderber, die Apfeljungs.
HerrBeutel

Fazit von Philipp:

Tap Tap Revenge rockt einfach. Obwohl ich kein großer Fan von Guitar Hero und Konsorten bin, stöpsel ich mir immer wieder gerne die Kopfhörer rein und spiele bis die Finger glühen.

Besonders gut finde ich ...
  • Große Auswahl an Liedern
  • Gut abgewogene Schwierigkeitsgrade
  • Wöchentlich neue Songs
  • Online-Highscore
  • Mehrspieler (Lokal & Internet)
  • Kostenlos
Nicht so optimal ...
  • Shaken wird ab und an nicht registriert
  • Revenge Funktion schwer zu triggern
  • Ruckler beim Wechsel in den Revenge-Modus
  • Keine eigenen Songs spielbar

Philipp hat Tap Tap Revenge auf iOS gespielt.
Das Spiel für diese Review wurde von Philipp selbst erworben.

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  • Entwickler:Tapulous
  • Publisher:Tapulous
  • Genre:Music
  • Plattform:iOS
  • Release:07.07.2008