Black Mesa - Half-Life in Schön mit Koop - Ein Blick auf das Fanprojekt

Ende 2004 kam mit Half-Life 2 der mit Spannung erwartete Nachfolger des mit - zu Recht - drölfzillionen Preisen überhäuften Half-Life heraus. Angeheizt durch zahlreiche geleakte Versionen, Videos und Screenshots verkaufte sich der Titel wie geschnitten Brot und auch die Kritiker bejubelten den Nachfolger - der Rest der Erfolgsstory ist bekannt. Mit Episode 1 und Episode 2 konnte Valve in den letzten Jahren dann fast nahtlos an Half-Life 2 anknüpfen - sowohl Story- als auch Erfolgstechnisch. Während sich mit der Zeit immer mehr Titel in die Reihen des Half-Life Universums schlichen, wie zum Beispiel das großartige Portal oder das nicht weniger tolle Team Fortress 2, blieb ein Titel meist hinter dem Rampenlicht versteckt.

Die Rede ist von Half-Life: Source. Diese Neuauflage des beliebten Klassikers konnte die Erwartungen der Fangemeinde bei weitem nicht erfüllen, welche sich ein komplettes Remake mit der Source Engine erhofft hatte. Die Erwartungen wurden jedoch nicht einmal annäherungsweise erfüllt, denn statt aufgefrischtem Gameplay und neuem Grafikgerüst wurden lediglich einige Effekte sowie das Wasser optisch aufgepeppt. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sich ambitionierte Fans an ein solch großes Unterfangen wagen würden, dem Klassiker den Mantel der Source-Engine überzustreifen - und in der Tat, bereits kurz nach Release im November 2004 begannen unter der Leitung von Carlos "cman2k" Montero die Arbeiten an einer Mod, die über die Jahre zu einem der ambitioniertesten Fanprojekte aller Zeiten heranwuchs.

Schön sollst du sein - und schlau!


Zu Beginn lediglich ein kleines Grüppchen mit ungefähr fünf Leuten, begann das Team schon bald sehr schnell zu wachsen. Klar, in den letzten - knapp - fünf Jahren war genug Zeit, sich eine Fangemeinde aufzubauen. Daher ist es auch kein Wunder, dass das Team, welches offiziell an Black Mesa, so der Name der Mod, sitzt, mittlerweile auf über 50(!) Leute angewachsen ist. Während die Jungs und Mädels über die Jahre fleißig daran werkelten, Half-Life von Grund auf neu zu gestalten, wurde auch das Medienecho immer lauter - immer mehr Seiten berichteten über das Mammutprojekt. Mammutprojekt deshalb, weil man sich an dieser Stelle erst einmal klar machen muss, welchen Umfang Half-Life damals hatte. Rechts seht ihr einen Screenshot aus dem Editor, der lediglich einen kleinen Levelabschnitt zeigt. Vielleicht kann man sich nun in etwa vorstellen, von was die Leveldesigner seit einiger Zeit nachts träumen. Wo wir gerade von Träumen sprechen - da das Projekt natürlich ein reines, nicht kommerziell orientiertes Unterfangen ist, dauert die Entwicklung entsprechend an. Wie ihr schon mitbekommen habt, wird seit knapp fünf Jahren an der Mod gebastelt und gewerkelt. Entsprechend lange dauert es auch, bis es Updates und neue Infos zu dem Titel gibt. Als vor einigen Monaten dann endlich der erste Teaser auftauchte, war die lange Wartezeit jedoch wie weggeblasen. Was hier in knapp einer Minute präsentiert wurde, sprengte jede Vorstellungskraft - und Erwartungshaltung. Hochaufgelöste Texturen, die wiedererkennbare Levelstruktur und die Liebe zum Detail entfachten erneut eine Welle der Euphorie und sorgten dafür, dass die Community immer weiter wuchs. Nur kurze Zeit darauf folgte dann ein erster, richtiger Trailer - und da Bilder mehr sagen, als tausend Worte, hier einfach dieses Prachtstück:




Ich erspare mir an dieser Stelle einfach mal ein "Das erwartet euch storytechnsich in der Mod", denn jeder sollte wohl wissen, dass ihr in die Haut von Gordon Freeman schlüpft und euch gegen Horden von Aliens wehrt, die auf Grund eines schiefgegangenen Experimentes in der Forschungsstation Black Mesa für Chaos und Tot sorgen. Viel interessanter ist, dass die Jungs nicht nur eine reine eins zu eins Portierung vornehmen werden, sondern das Gameplay hier und da zeitgenössischer gestalten wollen. So wird das ein oder andere Physikrätsel entsprechend angepasst, damit es mit der Sourcephysik kompatibel ist. Die KI der Soldaten und die Wegfindungspunkte der Wissenschaftler und Wachmannschaft werden ebenfalls angepasst, so dass ihr nicht immer großzügig um Ecken laufen müsst, damit die Wegstreiter nicht daran hängen bleiben.





Gemeinsam durch Black Mesa


Doch Gameplay und KI sind nicht die einzigen Neuerungen. Wie ihr sicher anhand von Trailer und Teaser gemerkt habt, wurde auch der Soundtrack entsprechend verbessert. Sowohl Musik, als auch Soundeffekte und Stimmen der Charaktere wurden neu aufgenommen und entsprechend angepasst. Damit ihr nicht nur das Spiel einmalig durchspielt, sondern auch länger daran Freude habt, wird es zusätzliche Spielmodi geben, die euch bei Laune halten sollen. Neben klassischem Deathmatch werdet ihr die Story von Half-Life auch zusammen mit einem Freund erleben können - denn die Jungs planen, einen Koop-Modus in das Spiel zu integrieren. Inwiefern dafür extra Gameplayanpassungen stattfinden, da einige Areale zu zweit nur schwer vorstellbar sind, ist bis dato leider unbekannt - wir hoffen aber, hier bald nachhaken zu können. Wir freuen uns aber schon immens darauf, uns bald zu zweit durch Black Mesa zu kämpfen, schießen und hüpfen. Laut den Entwicklern soll Endes diesen Jahres auch endlich soweit sein und Black Mesa soll erscheinen. Vielleicht als Geschenk zum fünfjährigen Entwicklungsjubiläum? Wir sind gespannt und halten euch natürlich auf dem Laufenden. Wer sich übrigens fragen sollte, was Valve von dem Projekt hält, wird wohl etwas enttäuscht werden. Bisher ging von Valve nur eine Aktion aus - nämlich dass das ursprünglich Black Mesa: Source getaufte Projekt in Black Mesa umbenannt werden sollte, um Verwechslungen mit Half-Life: Source und anderen Source-Spielen zu vermeiden. Aber wer weiß, ob nach Release der Mod nicht der ein oder andere Entwickler Platz in Valves Studios findet. Ich kann es als alter Half-Life Fan jedenfalls kaum noch erwarten, bis ich mich in das verschönerte Black Mesa Abenteuer stürzen darf. In diesem Sinne - Prepare for unforeseen consequences!
Black Mesa - Boxart

Kommentare & Likes

Deine Meinung ist gefragt.
  • pel.Z
    #1 | 13. April 2009 um 18:56 Uhr
    Oh ja, oh ja *sabber*
    Was so eine Wiederauflebung des alten Half-Life hervorrufen kann... da spielt man es doch glatt wieder duch. Einfach ein tolles Spiel! Und wenn das dann auch noch geil aussieht (Nichts gegen die HL1 Grafik, die ist fantastisch   ), dann ist das mal ultra Bombe und so   

    Neeeeeeed!
  • Darius
    #2 | 14. April 2009 um 20:14 Uhr
    Okay, auch wenn nun alle mit Wattebällchen oder so nach mir werfen, ich hab leider weder HL, CS(:S) noch HL2 gespielt. *indieeckestellundschäm* ... aber!! *stolz* ich hab die OrangeBox, vllt rettet das ja noch was  Anyway, wayne meine Probs.

    Das die Jungs als "Hobbyprojekt" seit 5 Jahren dabei sind und das Team ständig weiter wächst, Respekt. Aber ich denke das entwickelt ab einem gewissen Punkt auch eine gewisse Eigendynamik, wenn einer der 5 ersten nicht mehr so Bock hat sind eben diverse andere da die wörkeln. Nur muss man natürlich erstmal soweit kommen, ein klein wenig auf PAK und meine Kollegen anspiel  

    Ich wünsche dem BlackMesa-Team auf jeden Fall das Beste - und hoffe, das alle Fans und Valve noch in diesem Jahr mächtig einen vor den Latz bekommen und man im Twitter nur noch von offenstehenden Kinnladen liest ...!   
  • chpt21
    #3 | 20. August 2009 um 06:32 Uhr
    hab vor drei Wochen erneut die deutsche Müllversion gegen die Blechdosen durchgezockt und warte auf Black Mesa. Gibts da was neues zum Release?
    Gruß an alle HLer

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