Trials HD - Review

Eigentlich bin ich ja eher der PC-Spieler, aber irgendwie scheint das RedLynx'sche Trials 2 für den PC komplett an mir vorbeigegangen zu sein. Gut das Microsoft auf der XBOX 360 den Arcade Summer ins Leben gerufen hat und RedLynx mit Trials HD die Motorsport-Geschicklichkeits-Physik-Explosions-Nummer auf die Konsole gebracht hat. Es sind nur knapp 210 Megabyte, die einem für 1200 MS Punkte zum Download angeboten werden - können so wenig Bytes wirklich Spaß machen? Ich hab mir das Game angeschaut und hier nun meine Review ...

Ja, das können Sie durchaus und die geringe Downloadgröße täuscht hinsichtlich des Umfangs und der Qualität, die einen erwartet. Aber alles der Reihe nach. "Trial" ist die Motorsport-Disziplin, bei der man einen Parcour durchlaufen muss, ohne dabei den Boden mit den Füßen zu berühren bzw. Abzusetzen. Mit einer kleinen Knatterkiste, die bestenfalls als Tretroller durchgehen würde, startet ihr also eure Laufbahn im Motorsport-Business. Insgesamt erwarten euch über 50 verschiedene Strecken die mit jeder Menge Physikspielereien und Geschicklichkeitspassagen versehen sind, welche euch im Verlauf des Spiels immer mehr Können und Geduld abverlangen.


Easy to learn, hard to master



Das trifft auch auf Trials HD zu, denn was zunächst locker flockig auf der Schwierigkeitsstufe "Anfänger" beginnt, schauckelt sich über "Einfach", "Mittel", "Schwer" bis hin zu "Extrem" hoch. Auf jedem Level habt ihr verschiedene Strecken und schaltet dort durch Erreichen der Ziellinie zusätzliche Strecken, weitere Motorräder und Schwierigkeitsstufen frei. Je nachdem wie ihr den jeweiligen Parcour meistert winkt euch eine Medaille - in jedem Fall eine Bronzemedaille, das heißt ungefähr so viel wie "er ist lebend im Ziel angekommen". Für Silber und Gold müsst ihr euch jedoch schon mehr anstrengen, hier gilt es möglichst fehlerfrei und in einem bestimmten Zeitlimit über die schwarz-weiß-karierte Linie zu brettern. Auch wenn das zu Beginn prima klappt, so steigen die Anforderungen an euren Skill rapide an.

Dank unzähliger Checkpoints die über die gesamte Wegstrecke verteilt sind, müsst ihr nicht immer erneut von vorne beginnen, wenn es euch mal wieder auf die Schnauze gelegt hat. Allerdings wird es dann womöglich nichts mehr mit der Silber- oder Goldmedaille.

Trials HD


Die richtige Balance finden



Die Steuerung eures Gefährts und Gefährten ist auf den ersten Blick recht simpel: Gas geben, Bremsen und mit dem linken Analogstick verlagert ihr das Gewicht des Fahrers. Tja, und das ist natürlich auch gleichzeitig der Knackpunkt bei der ganzen Tour. Jeder Sprung, jede Beschleunigung und jeder Bremser muss folglich so ausbalanciert werden, das es euch weder kopfüber, noch hinterrücks vom Vehikel schleudert. Wer das dann einigermaßen auf dem Kasten hat, für den halten schlussendlich die Strecken ihre teuflischen Tricks bereit. Bretterbrücken die euch unterm Arsch weggerissen werden, wippende Stahlträger über die ihr balancieren müsst und verdammt fies angelegte Sprung- und Holperstrecken sind dabei nur der Anfang, wie ihr im untenstehenden Video feststellen werdet.

Ab Schwierigkeitsstufe "Mittel" fangen die Probleme erst richtig an. Es gibt derartig sardistisch angelegte Parcourperversionen die verlässt man teilweise mit einem blutigen Daumen und einem komischen Zucken im Auge, ist jedoch stolz das der Controller nicht aus dem Fenster geflogen ist und sackt erhobenen Hauptes eine weitere (Bronze)medaille ein.

Trials HD


Präsentation, Design & Auswahl



Wie oben schon angesprochen gibt es 5 verschiedene Schwierigkeitsstufen und über 50 verschiedene Strecken, zudem kann man im "Wettkampf" Modus festgelegte Streckenkombinationen abfahren bei denen die komplette Zeit und Fehler gewertet werden. Als nettes Gimmick gibt es dann noch die "Technikparcours", eine Art Minigames, das sind so lustige Dinge wie gefangen in einer Kugel so weit wie möglich voranzukommen, oder mit Vollgas von einer Kante springen und sich beim anschließenden Hinunternpurzeln so viele Knochenbrüche wie möglich zuziehen, oder einen mit Bomben beladenen Anhänger so weit wie möglich wegkarren, oder Skispringen oder Feuerreifen. Kranker Scheiss, aber unheimlich spaßig!

Ebenfalls mächtig Fun macht die grafische Präsentation die durch flüssige Animationen, klasse Lichteffekte, jeder Menge Krachbumm und den ganzen Physikspäßchen den Höllentrip zu einem Erlebnis werden lässt. Soundtechnisch beschränkt man sich auf das wesentliche, nämlich das Knattern der Motorräder, Explosionen und hier und da ein Yihaa des Fahrers - hier haben übrigens einige Leute von "Jackass" ihre Stimmen miteingebracht.

Nettes Feature ist auch die Videofunktion. Hier könnt ihr nicht nur eure eigenen Fahrkünste nochmals analysieren, sondern vielmehr auch die von anderen Fahrern im XBOX Live Universum - und genau dieses Feature hab ich mir für untenstehendens "Trials HD Gameplay Mix - Skilled Players" Video zur Hand genommen. Ehre wem Ehre gebührt, alle Gamertags dieser krassen Artisten sind oben rechts eingeblendet. Viel Spaß und immer schön fleissig üben, gell?!



HQ Version anschauen


Last but not least



Abschließend bleibt nur noch zu erwähnen, das Trials HD auch mit einem kostenlosen Editor daherkommt, mit dem ihr recht fix eure eigenen Strecken basteln und im XBOX Live online stellen könnt. Zudem gibts auch noch eine Garage, hier könnt ihr zwar euer Zweirad nicht tunen, aber immerhin die Farben der Fahrerklamotten und des Fahrzeugs an euren Geschmack anpassen. Sofern das Spiel gut ankommt plant RedLynx selbst entsprechende Zusatzinhalte anzubieten. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, heute hat Trials HD die 100.000 Spielermarke geknackt. Wer erstmal reinschnuppern möchte für den steht natürlich auch eine Demo-Version auf dem Arcade Marktplatz zum Download bereit.

Kithaitaa

Fazit von Darius:

RedLynx zeigt mit Trials HD wie einfach es sein kann ein klasse Game herauszubringen das gleichermaßen Spaß macht und auch fordernd ist. Als XBOX Live Arcade Titel für schlappe 1200 MS Punkte (12 Euro) erhält man ein umfangreiches Spielpaket mit über 50 verschiedenen Strecken, diversen abgefahrenen Minigames, einer "How-To" Videofunktion um die coolsten Zweirad-Artisten weltweit zu bespicken und einen Level-Editor für eigene krasse Streckenkreationen. Auch wenn einige Strecken hier und da echt frustrieren können, so kann man sich Trials HD immer wieder reinziehen, allein der Ehrgeiz es doch noch einen Ticken besser zu machen treibt - wie im echten Leben - den Wiederspielwert nach oben. Hinzu kommt natürlich noch der Editor, durch den man noch einiges an Strecken erwarten kann. Zu guter Letzt schaut das Game auch noch klasse aus, was will man mehr?

Besonders gut finde ich ...
  • Grafik & Präsentation
  • Physikeffekte
  • Streckenvielfalt
  • Abgefahrene Minigames
  • Videofunktion
  • Level-/Strecken-Editor
  • Preis-/Leistungsverhältnis
Nicht so optimal ...
  • Durch bockschwere Level teilweise recht frustrierend
  • Sound(track) etwas mager

Darius hat Trials HD auf der Xbox 360 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Microsoft zur Verfügung gestellt.

Trials HD - Boxart
  •  
  • Entwickler:RedLynx Ltd.
  • Publisher:Microsoft
  • Genre:Rennspiel
  • Plattform:Xbox360
  • Release:12.08.2009

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Kommentare & Likes

Deine Meinung ist gefragt.
  • DarkRaziel
    #1 | 16. August 2009 um 23:17 Uhr
    Habe mir erst die Demo runtergeladen, denn 1200 Points sind nicht wenig.
    Aber nach den ersten Levels merkte ich schon das bei mir der Frust höher ist als der Spaß und somit dieses Game nichts für mich ist.

    Ehe ich wieder 40 Euro für einen Controller ausgeben muss, weil dieser an meinen 4 Wänden in seine Einzelteile zerlegt wurde nach einen Reaktionstest durch eine Wurfbewegung ala Wii Fernbedienung ohne Schutzschlaufe.

    HeHe könnte man für den 360 Controller auch erfinden, denn so kann man wie bei diesem Spiel vor Frust den Controller nicht weg werfen.   
  • Fetzig
    #2 | 17. August 2009 um 11:17 Uhr
    Wer seinen Controller beim zocken aus frust gegen die Wand schmeist sollte eventuell mal über ein "Anger Management Training" nachdenken.
  • DarkRaziel
    #3 | 17. August 2009 um 14:43 Uhr
    Da hast du aber etwas falsch Verstanden bzw. ich nicht richtig Erklärt.

    Der 360 Controller ist nicht gerate Rutschfest in der Hand, wenn man etwas Schweiß an den Händen hat.

    Und bei schnellen Bewegungen und das mit einer Hand passierte es bei mir das ich den Controller aus der Hand verlor und er eben an der Wand zerschellte.

    Aber ansich ist der Controller auch so nicht gerate Robust, denn wenn er aus ca. 1,20m bis 1,50m aus dem Schrank fällt und sich danach das Innenleben betrachten lässt ist das nicht gerate Erfreulich und auf der Boden legen tu ich ihn wohl bestimmt nicht.   
    Dann könnte er dem Hund als Spielgerät dienen und würde noch schlimmer aus sehen, aber da ich keinen Hund habe und nur eine Frau und die sieht es nicht gerne wenn von mir was auf dem Boden rumliegt. Also doch wieder in den Schrank.   
  • Fetzig
    #4 | 17. August 2009 um 17:16 Uhr
    okay, das hört sich schon wieder ganz anders an.  

    obwohl ich noch nie irgendwelche wurfbewegungen mit meinem 360 controller machen musste...  
  • DarkRaziel
    #5 | 17. August 2009 um 17:48 Uhr
    Wurfbewegungen wie Arme hochreißen und laut Fluchen   

    So wie Italiener mit die Händen reden nur halt im anderem Sinne      und dann aber wenn man Wütend ist über etwas   
  • Darius
    #6 | 18. August 2009 um 01:04 Uhr
    Hehe, ja, der Frustfaktor ist recht hoch ... aber, ich kenn das von Spielen aus der guten alten Zeit gar nicht anders (Green Beret, C64 oder R-Type?!) ... daher finde ich es gar nicht mal so verkehrt. Zudem sind Games in diesem Genre ansich immer recht fordernd, okay, hier liegt die Messlatte sicherlich hoch ... aber dennoch, für 12 EURO über 50 Strecken, Fun und einen Editor der noch mehr Fun bringen kann... also ehrlich   

    Da hab ich schon manchen "Fuffi" für sinnfreiere & frustriererende Games ausgegeben.
  • Fetzig
    #7 | 19. August 2009 um 10:59 Uhr
    Meine Points musste ich leider sparen, damit ich mir heute shadow complex zulegen kann.  
  • Darius
    #8 | 14. September 2009 um 02:34 Uhr
    @fetzig, das war ja dann auch nicht die verkehrteste Wahl   

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