Dark Void - Zehn Minuten Flug- und Ballerunterricht in der Demo

Air, Ground und Vertical Combat, gigantische Bossgegner, spektakuläre Flugmissionen, Balleraction alter Schule mit Deckung auf Knopfdruck und Ufo-Kapern - bis auf letzteres und einen kleinen Appetitanreger bezüglich des Fliegens und Schießens gab es in der relativ kurzen Demo zu Dark Void wenig zu sehen. Und es ist schade, dass das Gezeigte eher für Ernüchterung als für Begeisterung bei mir sorgen konnte.








Woher kommt diese scheinbare Ernüchterung? Ich könnte jetzt die auf kurze Distanz doch recht schwache Grafik nennen, die auch hinsichtlich des Designs bisher bei mir nicht punkten konnte. Ich könnte aber ebenso das fummelige Ballern und Anvisieren in der Luft als Kritikpunkt anführen, oder auch die nicht immer optimale Kameraführung. Es ist aber im Grunde etwas anderes: bisher wirkt Dark Void schlicht und ergreifend gewöhnlich. Das mag an der für die Demo ausgewählten Spielpassage liegen, oder auch daran, dass die Anspielversion nur einen kleinen Bruchteil der angekündigten Features enthält. Auf die achso großen Bosskämpfe blieb mir jeder Blick verwehrt, das anspielbare Level bot nicht mehr als standardmäßige Shooterkost ohne jegliche Highlights. Und Vertical Combat? Durfte ich in der Demo ebenfalls nicht ausprobieren. Schade, denn genau die eben genannten Punkte sind zusammen mit dem Flugelement das, auf was ich mich am meisten freue und von dem ich am meisten erwarte.

Die Demo startet zunächst sehr unspektakulär: ohne großes Drumrumgerede und jegliche Erklärung sieht man eine kleine Videosequenz, in der Protagonist Will sich das Jetpack nimmt und ins Freie läuft, während irgendein anderer Mensch hinter ihm das Tor schließt. Wir könnten nun also annehmen, dass wir auch unter freiem Himmel starten. Aber seltsamerweise finden wir uns in einer kleinen Höhle wieder und müssen erst ein paar Meter laufen, um im Freien zu stehen. Okay. Das kann man so akzeptieren. Und anschließend beginnen die ersten Flugversuche: Dreieckstaste gedrückt und schon düsen wir durch die Lüfte. Wollen wir bremsen, drücken wir die Viereckstaste. Um hingegen auf einen Affenzahn zu beschleunigen, halten wir einfach die Dreieckstaste gedrückt und werden durch einen kräftigen Schub nach vorne gedrückt. Im Grunde ist das Fliegen schnell erlernt: Gas geben, bremsen, Kurven und Loopings fliegen - klingt schwerer als es ist, denn Airtight Games haben die Flugsteuerung gut gelöst, sodass man nach kürzester Zeit keine Probleme mehr damit hat, bestimmte Orte anzufliegen und Korkenzieher zu schlagen. Doch dann beginnen die ersten Macken in der Steuerung: zunächst sollen wir drei fest platzierte Sendetürme mit der im Jetpack befestigten MG zerstören, was auch noch recht locker von der Hand geht. Danach wird es jedoch heftiger: spätestens wenn die drei Ufos kreuz und quer in der ansehnlichen Umgebung herumschwirren, sich überschlagen und keine festen Bahnen fliegen, haben wir erste Probleme damit, die Flugobjekte anzuvisieren und zu erledigen. Denn einen richtigen Knopf zum Zielen gibt es nicht: die Kamera wird zwar zum Feind gedreht, die MG feuert jedoch ziellos durch die Gegend. Zum Glück können wir das lästige Abballern aber etwas vereinfachen, indem wir einfach ein Ufo kapern: das funktioniert in Form eines netten kleinen Minispiels mit Quick-Time-Events und Ausweichmanövern. Danach sind die anderen metallenen Kollegen auch recht schnell erledigt.



Aber Dark Void besteht nicht nur aus Luftkämpfen, sondern setzt zu einem großen Teil auch auf klassische Third-Person-Shooter-Action, die wir an Bord einer Flugstation sogleich näher kennenlernen - großartig viel neues sollten wir aber nicht erwarten, denn im Großen und Ganzen wirkt das Ballern trotz eines gelungenen Deckungssystems sehr gewöhnlich und unspektakulär. Laune haben mir die kurzen und wenigen Gefechte auch nur bedingt gemacht, was sicher auch daran liegt, dass die beiden Faktoren Vertical Combat und Wechseln zwischen Luft- und Bodenkampf gefehlt haben. In den niedrigen Räumen der Flugstation hat das Schweben auf Knopfdruck nämlich gar keinen Vorteil, sondern birgt eher Nachteile: beschleunigt man ausversehen gegen eine Wand oder ein anderes hartes Objekt, ist es um Will geschehen.
Tim

Fazit von Tim:

Mehr hat die Demo zu Dark Void dann auch nicht mehr zu bieten. Ich habe mir die Demo auf der Playstation 3 angeschaut und muss leider gestehen, dass mich das Gezeigte nicht wirklich begeistern konnte - weder technisch noch spielerisch. Von den achso tollen Bosskämpfen fehlte bisher jede Spur und ich konnte nur einen Bruchteil der Features austesten. Schade. Aber ich bin zuversichtlich, dass die am 22. Januar erscheinende Vollversion, die natürlich auch zeitig bei uns getestet wird, doch noch mehr zu bieten hat als 08/15-Shooterkost ohne große Highlights.

Dark Void - Boxart
  •  
  • Entwickler:Airtight Games
  • Publisher:Capcom
  • Genre:Third-Person-Action
  • Plattform:PC, PS3, Xbox360
  • Release:22.01.2010

Kommentare & Likes

Deine Meinung ist gefragt.
  • DarkRaziel
    #1 | 9. Januar 2010 um 01:51 Uhr
    Würde ich auch sagen, denn diese Demo hat mich Null angesprochen.
    Es wirkte alles wie schon mal da gewesen und auch die oben angesprochenen Punkte sind mir auch negativ in der Demo auf gefallen.

    Wenn man eine Demo raus bring sollte sie den Spieler vermitteln, dass man das Spiel unbedingt haben muss und weil es so Toll ist doch hier wird mir vermittelt lasse es lieber in dem Regal stehen, denn wir wollen nur keine Fortsetzung machen zu einem Spiel was Müll ist wir aber gezwungen wurden es so abzuliefern.
  • Fetzig
    #2 | 11. Januar 2010 um 14:20 Uhr
    mir hat die demo leider auch absolut keinen spass gemacht...  
    schade, dabei hatte ich mir irgendwie mehr von dem titel erhofft...
  • Darius
    #3 | 11. Januar 2010 um 19:06 Uhr
    Ging mir mit der Demo ehrlich gesagt ähnlich, wobei mich auch schon die ganzen Trailer nicht angetörnt haben. Auf der anderen Seite muss ich sagen, die Resident Evil 5 Demo war seinerzeit auch ein Graus (für mich) und das Spiel hat einfach jede Menge Fun gemacht (siehe Review) ... insofern :-]

    Aber da selbst Capcom seine Verkaufszahlen für das Spiel, kurz vor Release, um ca. 50% nach unten korrigiert hat ...
  • Nero
    #4 | 13. Januar 2010 um 22:57 Uhr
    Hab die Demo auf der 360 angezockt. Hat mich nicht im geringsten beigeistert. Schade eigentlich.

    Gamertag ist NerooLive, falls jemand mal Lust hat ne Runde CoD 6 oder was anderes "anständiges" zu zocken  

      

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