Transformers: War for Cybertron - Review
Die Transformers auf der Überholspur - Endlich ein gutes Spiel?
Wo die beiden Kinofilme für klingelnde Kassen gesorgt haben, sorgen die Videospiele der Transformers-Reihe allenfalls für ein müdes Lächeln - Lizenzgurken eben. Activision will‘s nun richten und zimmert mit Transformers: Kampf um Cybertron den nunmehr dritten Blechroboter-Ableger für die heimischen Konsolen zusammen, der dank neuer Story und Unreal Engine 3-Gewand seine beiden Vorgänger in den Schatten stellen soll. Eigentlich keine schwere Aufgabe, aber können sich die Transformers endlich auch im Videospielsektor etablieren?
Gut gegen Böse
Megatron, der Herrscher der machtgierigen Decepticons, hat irgendwie von einer mysteriösen Energiequelle erfahren. Und weil er ja so unglaublich böse ist und Cybertron unterjochen will, setzt er nun alles daran, die Energon genannte Substanz unter seinen Nagel zu reißen. Dabei macht er natürlich vor nichts Halt, auch nicht vor den in Frieden lebenden Autobots. Die Kampagne umfasst insgesamt zehn Missionen und wird in zwei Hälften geteilt, denn ihr dürft für die Decepticons das Energon beschaffen und Cybertron in Schutt und Asche zerlegen, um es anschließend wieder mit den Autobots zu richten. Dabei bleibt euch überlassen, mit welchem Abschnitt ihr beginnt. Logisch wäre allerdings, chronologisch vor zu gehen und sich zuerst auf die dunkle Seite der Macht zu stellen.
Vor jeder Mission dürft ihr euch einen von drei vorgegebenen Transformers auswählen, die sich alle in ihrer mitgeführten Bewaffnung und den verschiedenen Spezialmanövern unterscheiden. Warum drei? Weil die anderen beiden entweder von der KI oder von zwei Mitspielern eurer Wahl übernommen werden - Transformers: Kampf um Cybertron bietet nämlich einen ungewöhnlichen 3er Ko-op-Modus. Die einzelnen Mechs gliedern sich in eine Handvoll Untergruppen, z.B. Späher oder Wissenschaftler. Während ersterer für den Nahkampf ausgelegt ist und mit Shrotflinte und Axtwirbel in den Kampf zieht, hält sich ein Wissenschaftler bedeckt und unterstützt die Truppe mit Sentrys, die unsichtbaren Feinden ihren Vorteil rauben. Taktisch wird der Kampf gegen die Blechmeute in der Solo-Kampagne allerdings selten, denn die KI greift fast nie auf ihre hilfreichen Fähigkeiten zurück, um euch zu unterstützen. So werdet ihr im Notfall wohl den erbärmlichen Robotertod sterben, anstatt von einem Kumpanen geheilt zu werden. Zu dritt, also mit einigen Freunden oder Fremden von der Straße, macht die Kampagne zwar mehr Spaß, wird so aber noch anspruchsloser als ohnehin schon, da die Gegner die Weisheit nicht gerade mit Löffeln gefressen haben.
Verwandlung
Was zeichnet einen Transformer aus? Richtig, seine Fähigkeit, sich in einen glänzenden Sportwagen oder einen pfeilschnellen Düsenjet zu verwandeln. Der Vorteil der Verwandlung: Ihr seid um einiges schneller unterwegs und verfügt über neue Waffen (je nach Karossentyp). Die Nachteile: Die Spezialfähigkeiten wie Schweben, Kraftentladung und so weiter (für die übrigens Energonsplitter zerstörter Feinde notwendig sind) lassen sich nicht mehr einsetzen. Insgesamt werdet ihr also nur selten das Gefühl verbrannter Gummireifen an euren Gliedmaßen verspüren - auch wenn der Titel euch an einigen Stellen dazu zwingen möchte. Das wichtigste an den Transformers kommt im Spiel somit viel zu kurz - Potenzial verschenkt.
Kratzer im Roboterlack
Vor- und Nachteile findet man natürlich auch bei der Optik. Dank Unreal Engine 3 präsentieren sich die Transformers diesmal überraschend schick, obgleich die Spielwelt aufgrund ihrer Metalleffekte überall gleich aussieht. Egal ob Munitionskiste, Feind oder Stahltür - in der grauen Schleiersuppe verliert man in den Gefechten öfter mal den Überblick, auch, weil die Feinde stets in hoher Anzahl von allen Seiten über die Mattscheibe wuseln und euch ihre Projektile um die Ohren pfeffern. Das ist auch das richtige Stichwort für den Sound: Der ist nämlich gut gelungen. Fans der Filmvorlage kommen in den Genuss der Originalsprecher (deutsche Vertonung) und auch die Story, welche nach einigen Hängern erst so richtig in Fahrt kommt, wird stets passend untermalt. Trotzdem könnten die Explosionen etwas wuchtiger aus den Lautsprechern hallen.
Auftrumpfen kann der Titel schließlich in seinen fetten Bosskämpfen. Die sind nämlich wirklich... fett! Egal ob der Omega-Schlüssel Zeta Prime euch zu feingemalenen Decepticon-Staub zerstampfen will, oder der erwachte Wächter Omega Supreme einen gigantischen Laserstrahl abschießt - die Kämpfe sind allesamt adrenalintreibend und wuchtig inszeniert. Leider haben es zu wenig Höhepunkte wie diese ins Spiel geschafft. Überhaupt bietet Transformers: Kampf um Cybertron nichts, was man nicht schon gesehen hätte oder unbedingt spielen müsste. Hinter dem beeindruckenden Titel steckt ein lineares, repetitives Ballererlebnis, was mehr durch seine Effekte, als durch sein Gameplay überzeugt. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Versuch; bis dahin könnt ihr auch im Online-Modus auf Cybertron das Blech zum Bersten bringen.
Fazit von Khezul:
- Kampagne kooperativ spielbar
- solide Technik
- imposante Bosskämpfe
- neue Story
- Originalssprecher bei Synchronisation
- lineares Leveldesign
- repetitives Gameplay
- kurze Storykampagne
- Transformerspotenzial ungenutzt
- dumme KI
- kaum Abwechslung
Khezul hat Transformers: War for Cybertron auf der Xbox 360 gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Activision zur Verfügung gestellt.
#1 | 10. Juli 2010 um 10:07 Uhr
Sowas will ich sehen und keine schlechten Hollywood verarbeitungen des Themas
#2 | 11. Juli 2010 um 14:13 Uhr