Metroid: Other M - Review

"Mother. Time to go." Mit diesen Worten endet Super Metroid und mit diesen Worten beginnt auch Metroid: Other M. Und wieder einmal dürfen wir mit Samus Aran in ein neues Abenteuer eintauchen, geprägt von vorsichtiger Erkundung, dynamischer Action und erstmals auch Emotionen und Spannung. Bereits die Tatsache, dass Team Ninja den Titel entwickelt haben, macht deutlich, wie sehr sich Metroid: Other M von den anderen Ablegern abheben will und dass es einen neuen Weg gehen wird. Einen Weg zwischen 2D und 3D, zwischen Erkundung und Action, zwischen Freude und Enttäuschung und zwischen Tradition und Innovation. Ich bin diesen Weg mit Samus gegangen - wie meine Eindrücke ausfallen, lest ihr in dieser XXL-Review.

Samus Aran - jung, attraktiv und zerbrechlich.



Wer ist diese Samus Aran? Die junge Frau, die sich hinter dem mächtigen Anzug verbirgt, die Kopfgeldjägerin, die eiskalt und ohne zu zögern die stärksten Kreaturen niederstreckt und die Welt schon mehrfach gerettet hat? Seit Jahrzehnten kennt man Samus nun schon, aber noch nie wurde sie wirklich thematisiert. Noch nie wurde in irgendeinem Metroid-Spiel ihre Vergangenheit beleuchtet, ihre Herkunft, ihr eigentlicher Charakter. Das ändert sich mit Metroid: Other M. Der neue Ableger der legendären Nintendo-Reihe, die über Jahrzehnte hinweg durchgehend begeistern konnte, klärt uns endlich über Samus' Vergangenheit auf - und enthüllt die Person, die in dem überall bekannten Anzug steckt. Es ist keine lässige, selbstironisch redende und sarkastische Bayonetta und es ist kein 08/15-Babe mit 90-60-90-Statur, es ist eine hübsche, zerbrechliche und sehr sentimentale junge Frau, die man sich vorher ganz anders vorgestellt hatte. In Metroid: Other M bekommt man als Spieler erstmals einen Blick hinter die Kulissen, aber kann die Geschichte auch überzeugen? Und was ist mit dem eigentlichen Gameplay, das sich gänzlich von dem der Prime-Serie unterscheidet? Ob es Team Ninja tatsächlich geschafft haben, Metroid auf ein neues Niveau zu hieven und ein cineastisches Actionerlebnis zu inszenieren? Das - und vieles mehr - lest ihr in den folgenden Abschnitten meiner umfangreichen Metroid: Other M Review.


Metroid: Other M


Das Storygerüst bröckelt gefährlich ...



In Metroid: Other M geht es vor allem um eines: Story, Story und nochmal Story. Erstmals in der Historie der Reihe wird großer Wert auf eine spannende und auch spannend inszenierte Hintergrundgeschichte gelegt, die sowohl die Vergangenheit Samus' als auch ihren Charakter näher beleuchtet und zudem die Ereignisse auf dem Bottleship, dem Schauplatz des Abenteuers, in einer Art und Weise darstellt, die man so von Metroid gar nicht kennt. Die Handlung findet zwischen Super Metroid und Metroid Fusion, zweifellos zwei der besten Metroids überhaupt, statt und wird in zahlreichen Zwischensequenzen präsentiert. Es gibt sogar Unmengen an gerenderten Cutscenes, die von einem externen Studio produziert wurden und wahrlich fantastisch aussehen! Man merkt deutlich, dass Other M Nintendos erster richtiger Versuch ist, ein cineastisches Epos zu inszenieren - und auch wenn nicht alles rund läuft, so kommt die Story doch sehr bald gewaltig in Fahrt und man wird vom Plot mitgerissen, fiebert mit Samus mit, will unbedingt wissen, wie es denn weitergeht. Als Einleitung in das Spiel dient eine mehrere Minuten lange gerenderte Introsequenz, die das Ende von Super Metroid zeigt: Samus befindet sich im finalen Kampf gegen Mother Brain, wobei der junge Metroid, den Samus in Unwissenheit ihres Vorgesetzten adoptiert hatte, vernichtet wird. "Mother. Time to go." sind ihre letzten Worte, bevor sie Mother Brain endgültig erledigt. Wie wir später erfahren, vergisst Samus dieses Erlebnis nicht, es hat sich in ihren Kopf eingebrannt und spielt für ihren Charakter eine ganz wichtige Rolle.

Wichtig ist für Samus auch die Beziehung zu Adam Malcovich, ihrem ehemaligen Vorgesetzten. Auf dem Bottleship treffen beide nach langer Zeit wieder aufeinander. Ursprünglich war Samus alleine dorthin aufgebrochen, um die rätselhaften Ereignisse zu untersuchen, doch dort trifft man schnell auf einen Trupp der intergalaktischen Föderation. Wer die alten Teile gespielt hat, der wird auch manche der Gesichter wiedererkennen. Samus schließt sich freiwillig der Gruppe an, muss sich allerdings unter das Kommando von Adam Malcovich stellen - und das hat im Spielverlauf noch viel zu bedeuten, jedoch möchte ich nicht zu viel spoilern. Wichtig ist aber die Beziehung zwischen den beiden, denn Samus baut zunehmend einen Hass auf Adam auf, den sie noch vor langer Zeit als eine Art Vater gesehen hat. Aber so packend die Story vor allem ab ca. der Mitte des Spiels wird, so bröckelt das Gerüst doch gelegentlich und zwischendurch nimmt sogar die Atmosphäre einen Bruch hin - die Situation ist folgende: man ist mit Samus gerade im Sektor 2 (Pyrosphäre) des Bottleships unterwegs und kämpft gegen seltsame Feuerkreaturen, während die Lebensanzeige rapide abnimmt - der Anzug ist verdammt hitzeempfindlich. Erst wenn man kurz vor dem Game Over steht, meldet sich Adam zu Wort und "erlaubt" Samus, ihren Varia Suit zu aktivieren, damit die Hitze keinen Schaden mehr verursacht - wie bitte? Ja, Samus darf ihre Waffen und Gadgets erst einsetzen, wenn Adam ihr den Gebrauch genehmigt. Das mag prinzipiell ja in Ordnung sein, es ist allerdings mehr als nur lächerlich, wenn sie selbst in Lebensgefahr diesem bescheuerten Befehl gehorcht. Zum Glück bleibt das jedoch ein Einzelfall. Das Storygerüst bröckelt dadurch zwar ein wenig, insgesamt bleibt im Kern aber eine äußerst spannende und toll inszenierte Geschichte.


Metroid: Other M


Weniger ist mehr? Viel Action, aber kaum Erkundung.



Metroid: Other M ist ein Wagnis, ein riskantes Experiment, denn man hat die Reihe hier in seinen Grundfesten verändert. Das Grundprinzip, eine Mischung aus Action, Erkundung und Rätseln, ist natürlich immer noch das gleiche, jedoch wurden die Verhältnisse stark geändert: der Actionanteil ist deutlich größer, denn der Hauptfokus liegt definitiv auf den brachialen Kämpfen mit Kleinvieh und teilweise gigantischen Zwischen- und Bossgegnern, die Erkundungsreize wurden dafür ziemlich zurückgefahren. Man kehrt - wie man es von Metroid kennt - zwar immer noch des Öfteren in bereits besuchte Gebiete zurück, das Backtracking hält sich allerdings im Gegensatz zu den Vorgängern in Grenzen. Der Grund dafür ist ganz offensichtlich die verstärkte Linearität. Metroid war noch nie wirklich offen, denn ähnlich wie bei Zelda wird die Spielwelt auch hier erst mit der Zeit und den dazugewonnenen Waffen und Fähigkeiten geöffnet. So rückt man immer ein Stück vorwärts, wenn man eine neue Waffe nutzen kann: mit dem Grapple Beam erreicht man zum Beispiel vollkommen neue Ebenen, weil man sich über tiefen Abgründen über brodelnder Lava entlangschwingen kann. Allerdings ist Other M ein gutes Stückchen linearer als die Vorgänger, weswegen die Erkundungsreize im Vergleich zu den drei Prime-Teilen eher niedrig ausfallen. Natürlich kann man geheime Gänge entdecken und jede Menge nützliche Dinge abseits des Hauptpfades einsammeln, aber alles in allem ist das hier weniger ausgeprägt, als man es von den Vorgängern kennt. Das muss jedoch nicht schlimm sein, denn das berühmte Metroid-Feeling kommt schon bald auch in Other M auf, wenn man sich darauf einlässt - ein Prime 4 ist dieser Teil nämlich definitiv nicht.

Auch Rätsel tauchen im Spielverlauf nur selten auf, da der Fokus vor allem auf der Action liegt. Dafür hat es die aber gewaltig in sich! Wie ihr schon wissen solltet, ist man in Metroid: Other M ausschließlich in Third-Person-Perspektive unterwegs und kann einfach in die Ego-Perspektive, wie man sie aus Prime kennt, wechseln, indem man den Pointer auf den Bildschirm richtet (das Nunchuk wird zum Spielen nicht benötigt, eine optionale Variante wäre aber vielleicht noch komfortabler gewesen). Auch in den Kämpfen braucht ihr beide Blickwinkel, um erfolgreich zu sein, je nachdem, gegen welchen Typ von Gegner ihr kämpft. Seid ihr gerade in Third-Person-Perspektive unterwegs, visiert Samus ihre Gegner automatisch an; ihr müsst also nur noch auf die 2-Taste klicken und Samus feuert auf das Ziel los. Hält man die Taste gedrückt, lädt sich ein noch verheerenderer Schuss auf, mit dem man auch die Deckung des Gegner sprengen kann. Die automatische Zielfunktion ist dabei nicht abschaltbar, sondern immer präsent - und das ist in dieser Kameraperspektive auch wirklich praktisch. Team Ninja haben es geschafft, dennoch die Herausforderung nicht zu vergessen, denn auch wenn Samus ihre Gegner automatisch anvisiert, so muss man als Spieler wesentlich mehr machen als bloß auf simples Buttonmashing zu vertrauen. Das Ausweichen zum Beispiel ist wichtig, wenn man nicht in kürzester Zeit seinen HP-Balken bei 0 sehen möchte - dazu muss man im richtigen Moment in eine Richtung auf dem Steuerkreuz klicken, was auch sehr gut funktioniert.




Brachialer Kampf aus Nähe und Ferne - von Finishern und Ego-Perspektive.



Die Kämpfe gegen Unmengen an Kleinvieh und auch gegen größere Gegner spielen sich dabei sehr dynamisch, obwohl man an einen Widerspruch zwischen diesem Satz und dem Stillstand in der Ego-Perspektive denken könnte. Zu Beginn ist diese neue Art der Spielmechanik auch ungewöhnlich, unbequem und man kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendwie auch nur ein kleines bisschen Dynamik in die Kämpfe kommt - schließlich steht man beim Zeigen auf den Bildschirm unweigerlich fest und kann sich keinen Meter fortbewegen, zudem muss man ja ständig zwischen den beiden Perspektiven wechseln. Aber was anfangs noch seltsam anmutet, wird nach ein bisschen Eingewöhnung zur Routine: man gewöhnt sich an die Steuerungswechsel, schaltet häufig zwischen beiden Perspektiven hin und her und schon sehr bald schafft man es auch, trotz der Kamerawechsel die Übersicht in hektischen Kämpfen zu behalten. Normalerweise benötigt man die Egosicht überhaupt nicht, nur bei seltenen Rätseln und Kämpfen gegen größere Gegnern sowie bei Bosskämpfen wird sie zur Pflicht zum Weiterkommen. Raketen kann man zum Beispiel nur beim Zielen mit dem Pointer verfeuern und jederzeit nachladen - Raketen braucht man vor allem bei Bosskämpfen recht häufig. Dabei steuert sich das Zielen und Schießen im Prinzip wie bei Metroid Prime. Einzige Einschränkung ist der bereits erwähnte Stillstand.

Eine Premiere in der Metroid-Serie feiern die Nahkämpfe, die Team Ninja bravourös eingebaut haben und die auch toll aussehen. Einige spektakuläre Finishing-Moves hat Samus nun auf Lager und kann den zahlreichen Gegnern, vor allem den Bossgegnern damit mächtig einheizen. Man merkt deutlich, dass Team Ninja Erfahrung mit sowas haben, denn die Nahkämpfe und Finisher sehen nicht nur toll aus, sie sind auch einfach auszuführen. Ganz große Highlights sind auch die regelmäßigen Bosskämpfe gegen teilweise riesige Kreaturen, bei denen nur eine bestimmte Taktik zum Sieg führt. Es reicht nicht, einfach mal draufloszuballern - hier geht es darum, den Schwachpunkt des Gegners zu erkennen und dann gezielt Salz in die entstandene Wunde zu streuen. Jeder von euch dürfte zum Beispiel das lila Käfermonster aus der gamescom-Demo und den vielen Trailern kennen, der erste Bossgegner, der Samus im Spiel begegnet. Hier muss man besonders auf das Ausweichen achten und rechtzeitig, nachdem die Kollegen von der Föderation mit ihren Freeze Cannons einen Arm des Monsters eingefroren haben, eine Rakete draufjagen. Das ist noch recht simpel, ist aber nur der Beginn einer sich bis zum Finale steigernden Reihenfolge an fantastischen Bosskämpfen, wobei der Endboss leider ein wenig abfällt. Dennoch sind die Kämpfe ganz große Klasse. Mir persönlich sehr gefallen hat auch der Lavadrache, den ihr ebenfalls kennen dürftet, wenn ihr den E3-Trailer gesehen habt. Ihr braucht euch keine Sorge machen, ich würde euch hier zuspoilern - das sind nur zwei der zahlreichen Endgegner, die Samus in ihrem Abenteuer plattmachen muss.


Metroid: Other M


Das Bottleship und seine drei facettenreichen Sektoren



Nachdem ich euch jetzt sehr viel zur Geschichte, den Kämpfen und dem Gameplay an sich erzählt habe, wird es nun Zeit, mich der Spielwelt und dem Leveldesign zuzuwenden - einer der wenigen Punkte, bei denen es deutliche Parallelen zu bisherigen Metroid-Titeln gibt. So findet das gesamte Geschehen ausschließlich auf dem Bottleship, einer intergalaktischen Raumstation, statt, die jedoch in drei separate Sektoren gegliedert ist. Wer jetzt erwartet, nur karge und trostlose Raumschiffgänge mit immer den gleichen Wandtexturen vorzufinden, der hat sich aber gewaltig geirrt. Denn die einzelnen Sektoren sind geprägt von einem einzigartigen Ökosystem bzw. einem bestimmten Thema. Während ihr in Sektor 1, der "Biosphäre", durch grüne, wuchernde Dschungel streift und allerlei Urwaldgetier vernichten müsst, erwarten euch in den anderen Sektoren überflutete Hallen, bei denen man sogar unter Wasser agieren muss, frostige Eishöhlen und brodelnde Lavaseen inklusive flackernden Feuermonstern - ihr seht, das Leveldesign ist verdammt abwdechslungsreich. Aber natürlich gibt es auch die erwarteten Raumschiffgänge, wenn ihr zum Beispiel zwischen den einzelnen Sektoren wechselt oder zum Hauptaufzug zurückkehrt, allerdings wirken diese kein bisschen karg oder trostlos, sondern eher verlassen und furchteinflößend. Wie man es von der Metroid-Reihe kennt, werdet ihr euch oft alleine fühlen und nur vorsichtig einen Schritt nach dem anderen setzen. Die klassische, bedrückende Atmosphäre ist natürlich auch ein großes Highlight von Metroid - und bei Other M ausgeprägt wie in kaum einem Metroid zuvor.

Ab und zu gelangt ihr auch in kleinere, eher enge Gänge, in denen die Kamera plötzlich heranzoomt, damit ihr Samus im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter schauen könnt. Hier bewegt sie sich auch wesentlich langsamer und vorsichtiger, immer die Waffe bereit zum Feuern - das sind atmosphärisch besondere Leckerbissen. Wenn dann noch das Licht flackert, Stromleitungen aufblitzen oder Feinde hervorschnellen, ist die Atmosphäre an ihrem Zenitstand angekommen. Apropos Kamera: hier haben Team Ninja hervorragende Arbeit geleistet! Nicht nur wegen der flüssigen und schnellen Wechsel zwischen Third-Person- und Ego-Perspektive, sondern vor allem wegen der generellen Kameraführung, während man mit Samus durch die verschiedenen Bereiche des Raumschiffs streift. Die Kamera bewegt sich nämlich dynamisch hinter unserer Heldin her und dreht sich so zum Beispiel, wenn man abbiegt - das sieht einfach fantastisch aus. Das ist vielen sicherlich nur eine kleine Erwähnung wert, aber die Arbeit, die Team Ninja hier rein gesteckt haben, ist beachtlich! Schön ist auch, dass die Koordination im Raum trotz der vier Richtungstasten des Steuerkreuzes überraschend gut funktioniert: in Gängen, die man schräg diagonal beobachtet, rennt Samus auch automatisch den Gang entlang, anstatt stehen zu bleiben oder umzudrehen, weil sich die Kamera dreht. Die Steuerung im Raum reagiert also dynamisch auf die Kameraführung.


Metroid: Other M


Schön, schöner, Metroid: Other M - klasse Präsentation und super Grafik!



Großes Lob gebührt Team Ninja auch für die wirklich brillante Technik. Das ganze Spiel kommt so gut wie komplett ohne Ladezeiten aus und zaubert dennoch fantastische Aussichten mit größtenteils detaillierten Texturen auf den Bildschirm, von den geschmeidigen Animationen der Figuren mal ganz zu schweigen. Auch wenn man in der Egosicht gelegentlich die eine oder andere hässliche Textur vorfindet, so ist das Gesamtpaket doch mehr als nur beeindruckend. Meiner Ansicht nach ist Other M sogar das derzeit schönste Spiel, das man für die Wii vorfinden kann, besonders die Effekte in den Kämpfen sind einsame Spitze. Zusammen mit der spektakulären Präsentation und den Dutzenden herrlichen, gerenderten Zwischensequenzen erwartet den Spieler so ein wahrlich cineastisches Abenteuer. Auch was die Soundkulisse angeht, gibt sich Metroid: Other M keine Blöße. Zwar hält sich der Soundtrack dezent im Hintergrund, jedoch sind die Melodien während der Kämpfe und Bossfights wirklich schön und durch die spärlich eingesetzten Umgebungsgeräusche im Bottleship entsteht ein Gefühl von Einsamkeit und Bedrückung. Nimmt man noch die gelungene englische Sprachausgabe, die die Emotionen sehr gut rüberbringt, und die sehr gute deutsche Synchronisation dazu, so gebührt auch der Akustik und Lokalisation ein dickes Lob.

Der letzte Abschnitt dieser Review bezieht sich auf die vielen kleinen Details, die Other M auszeichnen, und die Veränderungen, die Fans der Reihe nicht unbedingt gefallen werden. So habe ich zum Beispiel schmerzlich den nostalgischen Item-Jingle vermisst, der für mich einfach in jedes Metroid hineingehört. Auch die Tatsache, dass man nach Bosskämpfen oder schweren Passagen kein neues Gadget erlangt, mag manchen Fans bitter aufstoßen - schließlich werden die Waffen etc. erst dann aktiviert, wenn Adam den Einsatz ausdrücklich genehmigt hat. Wer die Metroid Prime Reihe liebt, der wird besonders eines vermissen: es gibt kaum noch Dinge zum Scannen und kein wirkliches Archiv, was eines der Hauptmerkmale der Prime-Reihe war. Wer allgemein ein Metroid Prime 4 erwartet, der ist hier absolut falsch, denn Other M ist eher eine Neuinterpretation der Metroid-Serie aus den Händen von Team Ninja. Wer sich jedoch nach drei tollen Prime-Titeln auch auf etwas neues einlassen will, der wird hier mit Sicherheit glücklich werden!
Tim

Fazit von Tim:

Was lange währt, wird endlich gut, denn knapp drei Wochen nach Release (dank technischer Probleme..) kann ich euch endlich meine Review zu Nintendos Metroid: Other M präsentieren! Und das verspätete Fazit fällt wirklich sehr positiv aus, denn ich hatte ungeheuren Spaß mit Other M - im Gegensatz zu vielen anderen Testern. Der Grund für die durchwachsenen Wertungen, die zwischen 90% und 70% pendeln, liegt ganz einfach im Spielkonzept begründet. Metroid: Other M ist kein Prime 4 und will es auch gar nicht sein und das ist das, was viele andere gerne sehen wollen und daher enttäuscht sind. Wer jedoch von Anfang an kein Prime 4 erwartet hat, der wird auch hier das klassische Metroid-Feeling sofort verspüren und sich häufig an Super Metroid erinnert fühlen: die erfrischend andere Spielmechanik, die Retro mit Moderne und 2D mit 3D verbindet, ist zwar ein vollkommen neues Prinzip, aber letztlich auch nur eine Mischung aus Super Metroid und Metroid Prime. Natürlich ist Other M ein riskantes Experiment - aber die Idee ist fantastisch umgesetzt worden! Von der bis auf wenige Texturen umwerfenden Grafik über das kreative Leveldesign bis hin zu den packenden Bosskämpfen und der toll inszenierten Geschichte ist nahezu alles an diesem Abenteuer rundum gelungen und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Ich zolle Team Ninja ganz großen Respekt für dieses innovative, wunderschöne, unglaublich atmosphärische und erzählerisch beeindruckend inszenierte Metroid: Other M! Denn auch wenn dieses Metroid mit kleineren Problemchen zu kämpfen hat, so bleibt im Kern doch eines der besten Spiele des Jahres - plattformübergreifend. Danke, Team Ninja!

Team Ninja inszeniert ein außergewöhnliches und extrem packendes Abenteuer vor beeindruckender Kulisse, ein fantastisches, erfrischend anderes Metroid, das zu den besten Spielen des Jahres gehört! Wer jedoch ein Prime 4 erwartet, der wird enttäuscht.

Besonders gut finde ich ...
  • erfrischend neuartige Spielmechanik
  • exzellente, sehr dynamische Action, ...
  • fantastische, oft gerenderte Cutscenes
  • durchgehend cleveres Leveldesign
  • spannend erzählte Geschichte (Samus)
  • unglaublich packende Atmosphäre
  • grafisch das schönste Spiel auf Wii
  • hervorragende Kameraführung
  • jede Menge großartige Bosskämpfe
  • sehr ansehnliche Finishing-Moves
  • ungewöhnliche, aber gute Steuerung
  • Kino: 2 Stunden Gameplay & Cutscenes
  • morbides Kreaturendesign
Nicht so optimal ...
  • sehr wenig Scannen, kein Archiv mehr
  • ... aber nur noch wenig Erkundung
  • gelegentlich Wegfindungsprobleme
  • ein paar Logiklücken (Waffeneinsatz)
  • Soundtrack hält sich im Hintergrund

Tim hat Metroid: Other M auf der Nintendo Wii gespielt.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von Nintendo zur Verfügung gestellt.

Metroid: Other M - Boxart
  •  
  • Entwickler:Team Ninja
  • Publisher:Nintendo
  • Genre:Action
  • Plattform:Wii
  • Release:03.09.2010

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Kommentare & Likes

Folgenden Usern gefällt der Beitrag: Kithaitaa, Phaz ... und 2 Gästen.
  • Darius
    #1 | 22. September 2010 um 05:12 Uhr
    Kein einziges Metroid gespielt, aber irgendwie, möchte ich mir für Samus' letzten Trip, eine Wii kaufen ...
  • Phaz
    #2 | 22. September 2010 um 15:18 Uhr
    freu mich schon drauf, kaufs mir aber wahrscheinlich erst nächstes jahr ^^
    erst kommt noch S&P2, Epic Mickey und Hoffentlich ne PS3
  • Tim
    #3 | 22. September 2010 um 15:24 Uhr

    Kithaitaa: Samus' letzten Trip


    Metroid: Other M ist doch nicht das letzte Abenteuer mit Samus, es ist nur das aktuellste. Wenn Samus nicht noch einmal auftreten würde, wäre das schrecklich   
  • katkat
    #4 | 14. Oktober 2010 um 10:12 Uhr
    wow.. hab seit Jahren nichts mehr davon gesehen.. kann mich noch genau erinnern, wie sehr ich an meinem ersten Nintendo mit ihr gezittert habe, um das Spiel zum Ende zu schaffen. Sehr aufregend. Die neue 3d /Egoshooter-Grafik gefällt mir jetzt nicht so besonders.. aber wahrscheinlich bin ich nur nostalgisch.. aber der Sound ist noch der Selbe  
    Seufz.. Ich glaub das Spiel muss ich kaufen..
  • Phaz
    #5 | 14. November 2010 um 21:29 Uhr
    Also ich habe es ja jetzt schon länger und finde es echt gelungen.
    Die Level sind schön, die Effekte atemberaubend und die Story ist nicht so schlecht wie erwartet und auch die Steuerung ist gut.

    Für jeden Nintendo-/Metroid-/Action-fan eine feine Sache. Von den anderen Reviews nicht beeinflussen lassen.

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