Wie angekündigt haben Eurogamer und die hauseigenen Technikexperten von Digital Foundry erste offizielle Hardware-Details zum neuen Konsolen-Flaggschiff von Microsoft enthüllt, das bisher nach wie vor unter dem Namen "Project Scorpio" gehandelt wird. Die Weiterentwicklung der Xbox One wird in einer angekündigten Präsentation seitens Microsoft zur kommenden E3 im Juni genauer vorgestellt. Digital Foundry haben nach ihrem exklusiven Besuch im Redmonder Campus lediglich technische Spezifikationen mitgebracht, die in diversen Artikel und Videos (u.a. im exklusiven Reveal-Video und einem Eurogamer-Interview-Video), nochmals aufgedröselt, veranschaulicht und kommentiert werden.

Im Grunde will und wird Microsoft genau das liefern, was man bereits zur E3 2016 angekündigt hat: Eine Xbox-Konsole die echtes 4K-Gaming und jede Menge Power bieten wird - inklusive 6 TFLOPS Grafik-Prozessor, einer 8-Kern-CPU und ordentlich Speicherbandbreite. Mit den nun veröffentlichten Details haben wir auch konkrete technische Daten die dies untermauern und einen Vergleich mit aktuellen Modellen liefern:


 Project ScorpioXbox OnePlayStation 4 Pro
CPU:Acht Custom x86 Kerne mit 2.3GHzAcht Custom Jaguar Kerne mit 1.75GHzAcht Jaguar Kerne mit 2.1GHz
GPU:40 angepasste Compute Units mit 1172MHz12 GCN Compute Units mit 853MHz (Xbox One S: 914MHz)36 verbesserte GCN Compute Units mit 911MHz
Speicher:12GB GDDR58GB DDR3/32MB ESRAM8GB GDDR5
Speicher-Bandbreite:326GB/sDDR3: 68GB/s, ESRAM bei maximal 204GB/s (Xbox One S: 219GB/s)218GB/s
Festplatte:1TB 2.5 Zoll500GB/1TB/2TB 2.5 Zoll1TB 2.5-Zoll
Optisches Laufwerk:4K UHD Blu-rayBlu-ray (Xbox One S: 4K UHD)Blu-ray
Quelle: Eurogamer / Digital Foundry


Ein Blick in das Innenleben und den Aufbau von Project Scorpio. (Quelle: Digital Foundry)


Weiterhin soll die Scorpio-Konsole neben echtem 4K-Gaming auch die Aufnahmemöglichkeit für 4K-Videos beinhalten und das Netzteil diesmal mit ins Gehäuse integrieren. Die neue Technik erlaubt auch sogenanntes Downsampling, wodurch zum Beispiel ein Rendern auf 4K und eine Ausgabe auf 1080p ermöglicht wird. Darüber hinaus will man bei Spielen (wie bei der PS4 Pro) unterschiedliche Darstellungsmodi zur Auswahl anbieten. Den satten Speicherausbau von 12GB GDDR5-Ram, der mit einer Speicherbandbreite von 326GB/s angebunden ist, teilen sich das Betriebssystem und Spiele in folgendem Verhältnis: das OS beansprucht 4GB, die Spiele-Engines dürfen auf volle 8GB zugreifen. Der Prozessor ist ungefähr 30 Prozent schneller als der der Xbox One, die Grafikeinheit ist etwa 4,6 Mal stärker.

In punkto Sound baut man auf dem Audio-Prozessor der Xbox One auf und hat diesen mit neuen Funktionen ausgestattet:

Spatial Surround fügt dem existierenden 7.1-Setup eine "Höhen"-Komponente hinzu. Scorpio soll zudem Support für Dolby Atmos for Gaming, Dolby Atmos for Headphones sowie ein proprietäres, vom Hololens-Team entwickeltes Format namens HRTF erhalten. Weil der APB (Audio Processor Block) im Grunde identisch ist mit dem der Xbox One, erhalten auch alle bereits erhältlichen Versionen der Konsole das Spatial-Surround-Upgrade.


Microsoft betont nochmals, dass man zwar abermals auf ein in Zusammenarbeit mit AMD entwickeltes SoC (System on Chip) setzt, allerdings keine Ryzen-Kerne zum Einsatz kommen. Man sei mit dem Design und der Leistung jedoch zufrieden, und blickt damit auch auf den Preis. Dieser wurde bisher noch nicht näher beziffert, Richard Leadbetter von Digital Foundry betont jedoch, dass die neue Technologie natürlich auch ihren Preis hat - unter 500 Euro dürfte die Project Scorpio daher (zum Ende des Jahres) nicht im Handel erhältlich sein, so die ersten Spekulationen.

Titel die bisher auf 900p oder 1080p auf der Xbox One liefen, sollen auf der Scorpio in nativem 4K erstrahlen - auch ohne einen Herstellerpatch, so Microsoft. Mit einer Forza-Techdemo, die auf Forza Motorsport 6 basiert und mit entsprechenden 4K-Texturen ausgerüstet wurde, präsentiert man eine erste Kostprobe der Power: 4K mit 60fps, bei einer CPU-Ausnutzung mit nur 60-70 Prozent - hier ein Screenshot dazu. In diesem gesonderten Video zeigen Digital Foundry, wie die Technik der Scorpio bestehende Xbox One und Xbox 360 Spiele verbessern kann.

Für tiefere Einblicke in die nun veröffentlichten Spezifikationen und Details verweisen wir an dieser Stelle an Eurogamer / Digital Foundry, die der exklusiven Microsoft-Enthüllung diverse ausführliche Artikel spendiert haben. Weitere handfeste und offizielle Infos wird Microsoft dann höchst persönlich zur E3 im Juni liefern. Dies dürfte sicherlich den offiziellen Namen und das Aussehen von Project Scorpio offenbaren, sowie eine Präsentation diverser Spiele in 4K, um die neue Leistung auch in Bewegtbildern zu demonstrieren. Auch der Preis und der Veröffentlichungstermin dürften keine unwichtige Rolle spielen.

#XboxOne#ProjectScorpio

Kommentare & Likes

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  • Darius
    #1 | 9. April 2017 um 21:48 Uhr
    Klingt ja auf dem Papier ganz brauchbar und dürfte dann erstmal im Konsolenbereich die "stärkste Kiste" sein. Bleibt natürlich noch der Preis abzuwarten, könnte mir auch vorstellen dass Microsoft da mehr als die in den Raum geworfenen 500 Euro aufruft, speziell wenn sie die Scorpio marketingtechnisch als 4K-Gaming (PC-Ersatz) positionieren. Am Ende werden es ohnehin wieder die Spiele entscheiden, befürchte aber da kommt von MS nicht viel exklusives - fernab von Forza & Halo. Die stärkste, bestaussehendste 4K-Multiplattform (mit zeitexklusiv-Gedöns) wird da wohl eher das Motto sein. Mal abwarten. Ich persönlich verspüre da jetzt ohnehin generell keinen Kaufbedarf =]

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